Urteil: Interspar-Geschenkkarten müssen länger als drei Jahre gültig sein
WIEN. Gutscheine müssen nach geltender Rechtslage 30 Jahre gültig bleiben, außer es gibt triftige Gründe für eine Verkürzung.
Das bekam nun nach einer Klage des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) Interspar zu spüren: Die Beschränkung der Gültigkeit ihrer aufladbaren Geschenkkarten auf drei Jahre ist nicht zulässig, entschied das Landesgericht Salzburg. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der VKI hatte im Auftrag des Sozialministeriums geklagt, weil die Geschenkkarte nur "bis zu drei Jahre" gültig ist. Aber je kürzer die Frist, innerhalb derer ein Gutschein seine Gültigkeit verliert, "desto triftiger muss der Rechtfertigungsgrund sein", erklärt Joachim Kogelmann, Jurist im VKI. Das Landesgericht Salzburg sah die Verkürzung der Gültigkeitsdauer auf drei Jahre als "gröblich benachteiligend" an und ließ auch nicht gelten, dass Sicherheitsbedenken die dreijährige Befristung notwendig machen würden.
Auch die nachträgliche Verlängerung helfe nicht, "das Gericht ist wie der VKI der Ansicht, dass der Durchschnitts-Konsument von der Einlösung des Guthabens abgehalten wird, wenn die Gültigkeit der Karte nach dem Regelwerk bereits abgelaufen ist", heißt es in einer Aussendung des VKI. Interspar hat gegen das Urteil berufen.
Das Gleiche gilt doch auch bei Reisegutscheinen, denn es kann möglich sein diese nicht innerhalb von 3 Jahren zu verbrauchen zu können.
Grundsätzlich haben solche Gutscheine für Besitzer auch Nachteile,
weil sie durch Inflation weniger Wert sind oder den gewollten Zweck später nicht erfüllen können. Außerdem arbeitet der Gutscheinverkäufer mit diesem Kapital bis zur Einlösung ja zinsenlos.