"Kinder, die zu Fuß zur Schule gehen, lernen nachweislich besser"
Gehirnforscherin Turecek: Gehen macht schlau, gesund und glücklich.
Beinahe jedes vierte Kind in Oberösterreich wird mit dem Auto zur Schule gebracht. Das erzeugt nicht nur Stau vor den Schulen. "Unsere Kinder werden immer bewegungsfauler – und das wiederum wirkt sich nachweislich auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns aus", sagt Katharina Turecek, Medizinerin und Hirnforscherin und selbst Mutter von zwei Kindern.
"Gehen macht nachweislich schlau, gesund und auch glücklich", sagt die Expertin. Sie verweist auf zwei Studien, in denen der Zusammenhang von Fitness, kognitiver Leistungsfähigkeit und Gehirnzustand im Schulkindalter klar nachgewiesen wurde.
In der University of Illinois in den USA wurden zu Forschungszwecken zehnjährige Kinder in zwei Gruppen geteilt und zum Konzentrationstest gebeten. Jene Gruppe, die zuvor 20 Minuten zu Fuß gegangen war, schnitt wesentlich besser ab als die "ausgeruhten" Kinder – nicht nur bei der Konzentration, sondern auch bei der Überprüfung des Lernstoffes.
Gesunde zwei, drei Kilometer
"Dass das so ist, zeigt uns auch ein Blick ins Gehirn mittels Gehirnstrommessung EEG. Demnach aktiviert Bewegung nicht nur den Kreislauf, sondern auch das Gehirn. Körperliche Aktivität hat ganz klar positive Auswirkungen auf die schulischen Leistungen", erklärt Turecek und appelliert an Eltern, den täglichen Taxidienst mit Schulbeginn einzustellen. "Ein Schulweg von zwei, drei Kilometern ist jedem Kind zuzumuten. Üben Sie den Weg vorher gemeinsam – danach können die Kinder das", sagt Turecek. Die US-Forscher gehen noch einen Schritt weiter: Sie betonen, dass die tägliche Bewegung im Kindesalter der Gesundheit im späteren Leben zuträglich ist. Eine dänische Studie zeigt, dass Kinder, die zur Schule gehen, sich in den ersten vier Unterrichtsstunden deutlich besser konzentrieren können als ihre Mitschüler, die von ihren Eltern bis zur Schule gefahren wurden. Die Studie war Teil eines großen dänischen Projekts namens "Mass Experiment", an der über 20.000 Kinder im Alter von fünf bis 19 Jahren teilnahmen. "Jene, die von Mama oder Papa chauffiert werden, sitzen zwar dann in der Schule – ihr Gehirn befindet sich aber noch immer im Dämmerschlaf", sagt Turecek. Doch der Schulweg, der zu Fuß zurückgelegt wird, steigert nicht nur Konzentration, Kondition und Hirnleistung – er hat auch einen pädagogischen Wert. Kinder werden schneller selbstständig, knüpfen Kontakte mit Mitschülern und sind insgesamt besser gelaunt.
Diese Forschungsergebnisse kann Birgit Appelt, Projektleiterin von "sicher bewegt", bestätigen. Diese Initiative wurde in Oberösterreich 2013 ins Leben gerufen. Mehr als 30 Gemeinden haben so genannte "Elternhaltestellen" eingerichtet, bei denen sich die Kinder treffen, um von dort aus gemeinsam zur Schule zu gehen.
Infos zum Projekt von SPES, AUVA und Land OÖ unter www.spes.co.at
Ich würde meine Enkerl nie zu Fuß in die Schule gehen lassen. Solange bei der Kreuzung wo sie wohnen und eine 50 km Beschränkung ist, der Großteil dort rast und überholt im Kreuzungsbereich, ist das zu gefährlich. Immer wieder Unfälle, wo die Autos sogar schon im Garten gelandet sind. Kein Geh oder Radweg. Und die Polizei darf oder will vermutlich gegen Verkehrssünder nichts tun.
So a Blödsinn was tun dann die Helikopter Mapas Kundinnen gehören nicht gefördert sondern befördert,am Besten bis in die Klasse !!!
Als ABSOLUTER Befürworter des Fußweges zeige ich trotzdem Verständnis für besorgte Eltern (besonders im Zentralraum), die aufgrund gewisser Vorkommnisse von Bedrohungen mit dem Messer, bis Anquatschen und Entführen, das Liebste einfach selbst chauffieren! Aber die Initiative mit dem Treffunkt ist hierfür eine geniale Alternative und wird - so hoffe ich - den Kindern zuliebe gut angenommen!
Seit dem vor 4 Jahren die Schule unserer Kinder eine Warnung ausgegeben hat, dass in unmittelbarer Nähe jemand versucht hat ein Kind der Schule in seinen Wagen zu locken, hat sich das direkte vor der Türe abliefern der Kinder ziemlich verstärkt.
Wenn wundert's?
na... echt jetzt? Das wussten wir schon vor 50 Jahren!
Das kann ich unterschreiben. Das Problem ist, dass die Sicherheit für Fußgänger nicht überall gegeben ist. Vor allem in Städten: Straßenverkehr, wild fahrende Radfahrer (a.f.), zu breite Kreuzungen u.v.m.
Stimmt leider
Bei unserer Schule sind es vor allem die Eltern, die ihre Kinder direkt vor der Türe absetzen wollen, die die anderen Schüler gefährden.
Das ist leider wahr. Früher hatten wir nach dem Weg zur Schule oft schon die erste lustige Schneeballschlacht hinter uns, heute schlafen manche Kinder noch halb.
Die Sicherheit ist natürlich ein gewaltiges Kapitel, hier hakt es aber oft auch an der Erziehung, da vielen Kindern keine Selbstverantwortung mehr eingedrillt wird. Früher waren mal 15 Meter vor den Zebrastreifen weiße Querstreifen, das hieß für uns unbedingt stopp, wenn da ein Auto darüber war(Anhalteweg aus 50km/h), heute glaubt man an unbedingtem Vorrang am Schutzweg, egal der Umstände. Das hat uns damals die örtliche Gendarmerie sehr augenscheinlich und lustig aufbereitet gezeigt mit einer Zielbremsung des rasanten, grauen Blaulichtkäfers und das blieb aber hängen, wir schauten dann wirklich links und rechts, bevor wir die Fahrbahn betraten.
Und trotz Überquerung der damals schon stark befahrenen Attersee-Bundesstraße ohne Zebrastreifen gab es da keine Unfälle, wir passten auf und warteten.