So lange haben die Österreicher ihren Christbaum stehen
LINZ. Ob bis kurz nach Jahreswechsel, bis zum Dreikönigstag oder gar bis Mariä Lichtmess: Wann der Christbaum ausgedient hat, ist in jedem Haushalt unterschiedlich. Die OÖN haben sich auf der Linzer Landstraße umgehört.
Wann genau der Stichtag zur Christbaumentsorgung ist, wird von Land zu Land unterschiedlich praktiziert. In Schweden, Finnland und Norwegen endet beispielsweise die Weihnachtszeit am St. Knut-Tag, am 13. Jänner, wo dann auch die Christbäume abgeschmückt und entsorgt werden. Hierzulande hat man etwas mehr Spielraum, wann es zum offiziellen Ende der Weihnachtszeit und somit zur Christbaumentsorgung kommt.
Raus aus dem Fenster am Dreikönigstag?
„Bei uns fliegt der Christbaum buchstäblich am 6. Jänner raus. Da schmeißen wir ihn beim Balkon runter, und der Papa holt ihn dann mit dem Traktor ab“, berichten Susanne Stelzer (22) und Johannes Kern (24), aus Rohrbach.
Mit dem Stichtag Heilige Drei Könige stimmt auch Elfriede Edinger (74), aus Linz überein: „Nach dem 6. Jänner wird der Christbaum entsorgt – das ist bei uns so üblich. Wir warten auf die LINZ AG, die kommt und die Bäume abholt.“
Die Zeit rund um den Dreikönigstag ist für viele zur Christbaumentsorgung gängig, da danach die Weihnachtsferien wieder vorbei sind. „Wir entsorgen unseren Christbaum, wann es wieder losgeht mit unserem Alltag – am 7. Jänner. Wir legen den Christbaum auf die Straße und dann wird er mitgenommen. Aufgestellt wird der Christbaum am 23. oder 24. Dezember. Da wird er dann gemeinsam geschmückt, dass es stressfrei für alle ist“, sagen Karin (42) und David (8), aus Pregarten.
Gemeinsames Christbaumschmücken verbindet
Dass das Christbaumschmücken eine alljährliche Familienaktivität ist, bestätigen auch Regina, (48), ihr Mann Carlos (48) und Sohn David Calvo (15) aus Wien: „Aufgestellt wird der Weihnachtsbaum bei uns normalerweise am Abend des 23. Dezember. In der Nacht vor dem 24. Dezember wird zusammengeholfen - das ist ein Familienevent.“
In der Weihnachtszeit wird auch die ein oder andere Familie erfinderisch, wenn es um die Bescherung unter dem Weihnachtsbaum geht: „Als die Kinder noch kleiner waren, haben wir den Christbaum einen Tag vor Heiligabend geschmückt. Aber heimlich, damit die Kleinen das nicht mitbekommen. Und für den Weihnachtstag haben wir uns richtig was einfallen lassen: Über eine Eigenkonstruktion haben wir es geschafft, von der Küche aus eine Glocke im Wohnzimmer zu läuten“, erzählen Brigitte und Joachim Ecker (77 und 78), aus Linz.
Letzter Aufruf: Mariä Lichtmess?
Doch wer lässt nun seinen Christbaum am längsten stehen und warum kursiert der Feiertag Mariä Lichtmess als spätester Entsorgungstag? Eine Antwort darauf hat Roswitha Stiendl (72) aus Linz: „Früher hat man unbeheizte Räume gehabt, da ist der Baum bis Mariä Lichtmess gestanden. Die hohe Stube war nicht beheizt und da ist der Christbaum drinnen gewesen. Darum konnte er dort über einem Monat stehen bleiben, aber heute geht das leider nicht mehr.“ Dass Christbäume bis in den Februar stehen, geht zudem auf eine alte kirchliche Tradition zurück. Diese besagt, dass Mariä Lichtmess oder auch "Darstellung des Herrn" genannt, die Weihnachtszeit beendet.
Von Metallbäumen bis zum gänzlichen Verzicht
„Mein Mann sagt ja immer, er braucht gar keinen Weihnachtsbaum, aber ohne Baum, das ist für mich kein Weihnachten“, meint Gerda Lerch (84), aus Linz.
Wer keinen Nadeln am Boden haben möchte kann auch durchaus kreativ werden und nach Alternativen suchen. Bei Helmut N. (63) aus Linz steht zu Hause seit einiger Zeit ein Metallweihnachtsbaum, der jedes Jahr wieder zum Einsatz kommt. Ungefähr drei Wochen nach Weihnachten kommt die Metalltanne dann wieder in den Keller, bis zum nächsten Jahr.
Mittlerweile entscheiden sich auch manche Personen bewusst gegen den nadeligen Weihnachtsgefährten im Haus. Sandra Blauensteiner (37) und Roland Aichhorn (49) aus Gallneukirchen meinen dazu: „Wir haben keinen Christbaum, das haben wir uns gespart. Wir haben keine Kinder mehr zuhause und sind um die Weihnachtstage nie daheim, darum brauchen wir keinen Baum. Es ist uns auch zu viel Arbeit. Außerdem sehen wir so besser zum Fernseher.“
Auch Ulli Pichler (45) aus Linz verbringt die Weihnachtszeit ohne Baum: „Ich habe keinen Christbaum. Ich habe zwei Katzen, die hätten den Christbaum sowieso abgeräumt, bevor ich eine Chance gehabt hätte, ihn aufzubauen. Der andere Grund, warum ich keinen Christbaum habe, ist die Nachhaltigkeit. Ich finde, man muss nicht etwas ins Wohnzimmer stellen, was wieder weggeschmissen wird.“
Ob oder bis wann man den nadeligen Weihnachtszeit-Begleiter im Wohnzimmer stehen lässt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Jedoch sollte man ihn umweltgerecht entsorgen und nicht einfach in die Biotonne stopfen.
- Mehr Infos zum Thema: So entsorgen Sie Ihren ausgedienten Christbaum
Danke liebes OÖ Nachrichtenteam für diese absolut wichtige Berichterstattung, echt Topleistung, mich und Millionen eurer Leser würde aber auch noch interessieren wann heuer im Bezirk Rohrbach der Firmunterricht beginnt, bzw auf welchen Wochentag heuer der Aschermittwoch fällt? Ich frag fürn Forint
Mein Christbaum bleibt bis Ende April, dann wird er gegen den Maibaum getauscht.
Wann genau der Stichtag zur Christbaumentsorgung; 7. Jänner 2022 das war’s bei mir, aus Frust weil sich die Weihnachtswunsche einfach nicht erfüllten. Und eigentlich auch aus Protest gegen, diese „Hilfsorganisationen“ die sehr, sehr viel Geld mit Weihnachten verdienen, dieses meiner Erfahrung nach nicht wirklich an Hilfsbedürftige verteilen. Da kann man noch so arm sein.
2024 haben ÖsterreicherInnen insgesamt 17 Milliarden Plus an Hilfsorganisationen ua. gespendet. Als ich dass in Internet las, war ich mir meiner Vermutung was dass betrifft, sicher. Wo blieb das Geld, Jahr für Jahr. In November hatte ich an zwei von denen geschrieben - es ist nicht einmal eine Antwort gekommen - warum ich kein Stückchen dieses großen Kuchens abbekommen soll, gar nichts.
Frechheit finde ich, als den armen Menschen, stünde mir schon wenigstens ein bisschen was davon zu.
All dass lässt mich wahrscheinlich auch nicht mehr so richtig an Weihnachten, die angebliche Hilfsbereitschaft usw. glauben.
Bei meinen Eltern: je nachdem, wer sich "durchsetzt", ist der Baum zwischen 27.12. und 31.12. weg ... vielleicht steht er gerade deshalb bei uns so lange wie möglich, am liebsten bis Lichtmess, wenn es der Baumzustand erlaubt. Er wird regelmäßig gegossen und die Katze genießt es richtig, darunter zu liegen. Die untersten Äste deshalb natürlich auch nur mit unzerbrechlichem Schmuck behangen (Stoff, Stroh, Kunststoff).