Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Affenkunst" und "Kulturdiktatur"

04. April 2014, 17:10 Uhr
"Affenkunst" und "Kulturdiktatur"
OÖNachrichten vom 30. August 1977: die "Nike" als Streitobjekt Bild: OÖN

Der Streit um die "Nike" füllte ab 1977 die OÖN-Leserbrief-Seiten.

Die sieben Meter hohe Nachempfindung der berühmten antiken "Nike von Samothrake", die 1977 als Teil des "Forum Metall" auf dem Dach der damaligen Linzer Kunsthochschule verankert wurde und zwei Jahre lang über den Köpfen der Hauptplatzpassanten schwebte, erregte damals die Gemüter.

ÖVP-Gemeinderäten war der Standort ein Dorn im Auge, schriftlich forderten sie Bürgermeister Franz Hillinger (SP) auf, die Demontage der 250.000 Schilling teuren Skulptur zu veranlassen. "Ich lehne das ab", konterte der Stadtchef.

Bis zu ihrem Abschied 1979 war die "Nike" das liebste Streitobjekt der Linzer, die ganze Leserbriefseiten in den OÖNachrichten füllten. Die Wortwahl fiel bisweilen deftig aus. "Bitte könnte man zu der Fledermaus am Hauptplatz nicht auch den Mann dazuhängen, der diese grausliche Idee der Aufhängung hatte, und den Mann, der dafür Steuergelder hergab", polterte Franz R. Über "Kulturdiktatur" wurde geschimpft, von "Affenkunst", "altgriechischem Pleitegeier" und "Möchtegern-Künstlern" war die Rede.

Dass sich Museumsdirektoren, Galeristen und Künstler wie Joseph Beuys für den Verbleib der Skulptur aussprachen, nützte nichts. Im Herbst 1979 war das Schicksal der Nike besiegelt. Sie lagerte im Linzer Wirtschaftshof, ehe sie 1982 ins Frankfurter Architekturmuseum übersiedelte. "Ich werde dich vermissen, Nike. Adieu", schrieb die Leondinger Schriftstellerin Gertrude Fussenegger in einem Abschiedsbrief an die Skulptur: "Überdimensionales Abziehbild eines unsterblichen Kunstwerks, ich habe dich gern am Linzer Himmel gesehen. Du hast mich immer an dein Pariser Urbild erinnert, die schöne, rauschende Siegesgöttin von Samothrake." (beli)

mehr aus Kultur

Reinhold Klinger: Plötzlich Präsident mit 68

Nestroy: Linzerin Julia Edtmeier zur besten Schauspielerin gekürt

"Tatort" im Bordell: Ein packender Fall, der nie voyeuristisch wird

Nach Kritik: Bob Geldof verteidigte Band-Aid-Kampagne

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
zappo1410 (18.016 Kommentare)
am 04.04.2014 17:53

kopieren und ganz österreich damit schmücken !

"NIKE" für alle zwinkern

lädt ...
melden
antworten
ichauchnoch (9.802 Kommentare)
am 04.04.2014 17:21

Ist der Androsch mit Absicht bei der Kunst drangeblieben oder hat der, der den Ausschnitt eingescannt hat, nicht gewusst, dass man Teile auch abdecken könnte oder sonst wie herausmachen, es gibt da ja verschiedene Möglichkeiten.
Aber egal, wie immer, mir gefällt's so sehr gut - seit 1977 predigt also Dr. Androsch das Sparen - und was ist geschehen????

lädt ...
melden
antworten
Zaungast_17 (26.839 Kommentare)
am 04.04.2014 17:38

und sonst auch noch einiges!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen