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Mutmaßlicher US-Briefbomber ist offenbar ein fanatischer Trump-Fan

Von Thomas Spang aus Washington, 27. Oktober 2018, 08:48 Uhr
Auf einem Parkplatz in Plantation im US-Bundesstaat Florida nahmen FBI-Beamte den 56-jährigen Cesar S. fest. Sein Van wurde abtransportiert. Bild: Reuters

NEW YORK. Auf der Suche nach dem Absender der Briefbomben an prominente US-Demokraten und Kritiker von Präsident Donald Trump haben die Ermittler am Freitag einen Verdächtigen auf einem Parkplatz in Florida festgenommen. Der 56-jährige Cesar S. ist ein polizeibekannter Republikaner und Trump-Anhänger, der in der Vergangenheit bereits mehrfach verhaftet wurde.

Noch ist nicht allzu viel über den Mann aus Florida bekannt, der die mindestens 13 Rohrbomben an prominente Kritiker von Donald Trump verschickt haben soll. Doch diverse Indizien deuten darauf hin, dass der am Freitag festgenommene Cesar Altieri Sayoc ein fanatischer Anhänger des US-Präsidenten ist. Auf Konten in den Onlinenetzwerken, die offenbar von dem 56-Jährigen stammen, wird Trump gepriesen und gegen dessen politische Gegner agitiert.

Die Ermittlungsbehörden wollten sich kurz nach der Festnahme noch nicht zu den Motiven des mutmaßlichen Attentäters äußern. Dafür sei es "zu früh", sagte der Chef der Bundespolizei FBI, Christopher Wray. Rechtsgerichtete Verschwörungstheoretiker hatten in den vergangenen Tagen angezweifelt, dass der Briefbomber ein Trump-Unterstützer sei - obwohl dies die Liste der Adressaten der Sprengsätze bereits nahelegte.

Stattdessen witterten sie ein vermeintliches Komplott linker Fanatiker mit dem Ziel, dem rechten Lager die Schuld an dem Bombenalarm zuzuweisen und so den Republikanern bei den bevorstehenden Kongresswahlen zu schaden. Diese wilden Spekulationen passen aber ganz und gar nicht zum Profil des nun festgenommenen Mannes, wie es sich aus den ersten Indizien ergibt.

Sayoc war in einem Lieferwagen unterwegs, der offenbar großflächig mit Aufklebern politischen Inhalts zugekleistert war. Auf Fotos in den Onlinenetzwerken, die das von der Polizei beschlagnahmte Fahrzeug zeigen sollen, sind diese Aufkleber zu sehen - sie werben für Trump und prangern die oppositionellen Demokraten an.

Auf einer der Scheiben kleben etwa Fotos von Ex-Präsident Barack Obama und der ehemaligen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Sie tragen Zielscheiben auf den Gesichtern. Auch ein Aufkleber mit dem Spruch "CNN ist zum Kotzen" gehört zum Dekor. Obama, Clinton und der Trump-kritische Fernsehsender gehörten zu den Briefbomben-Adressaten.

Ein Foto von Sayoc bei Facebook zeigt ihn mit einer roten Kappe mit dem Trump-Slogan "Macht Amerika wieder großartig". In einer Twitter-Botschaft im Juni, die offenbar von Sayoc stammt, wird Trump zum Geburtstag gratuliert und der Präsident aufgefordert, das "fantastische" Projekt des Mauerbaus an der Grenze zu Mexiko voranzutreiben.

Video: ORF-Korrespondent berichtet über die Festnahme in Florida

Debra Gureghian, Managerin einer Pizzeria in Fort Lauderdale, in der Sayoc früher arbeitete, beschreibt ihn als "durchgeknallt". Sayoc sei "sehr wütend" auf die Welt gewesen - auf "Schwarze, Juden, Schwule", sagte sie der Zeitung "Washington Post".

Das FBI stieß durch einen Fingerabdruck auf Sayoc, der auf einem der Briefumschläge mit den Sprengsätzen gefunden worden war. Sayoc war in früheren Jahren schon mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten. So wurde er wegen einer Bombendrohung gegen seinen Stromversorger zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Festgenommen wurde er auch wegen Diebstahls und häuslicher Gewalt.

Über Sayocs Lebenslauf ist bisher wenig bekannt. Die biografischen Angaben auf seinen mutmaßlichen Onlinekonten sind nicht unbedingt zuverlässig. Demnach soll Sayoc früher "professioneller Fußballspieler, Ring- und Käfigkämpfer" gewesen sein, aber auch Tiermedizin studiert haben. Auch soll er zumindest teilweise philippinischer Herkunft sein, sein Großvater sei dort ein "berühmter Chirurg" gewesen.

Andererseits wird Sayoc in diesen Darstellungen mit dem Indianerstamm der Seminoles in Verbindung gebracht. Er habe in einem von den Seminoles betriebenen Hotel-Kasino gearbeitet. Der Stamm teilte jedoch mit, er habe "keine Belege" dafür, dass Sayoc dort tätig gewesen und Stammesmitglied sei.

Die US-Öffentlichkeit hofft nun gespannt darauf, dass die Ermittlungsbehörden schon bald mehr Aufklärung über diesen in vielerlei Hinsicht noch mysteriösen Mann schaffen. Klar ist aber bereits, dass ihm jahrzehntelange Haft droht. Sayoc wurde bereits formell mehrerer schwerer Verbrechen beschuldigt, darunter "Angriffe" auf frühere Regierungsvertreter. Seine absehbare Maximalstrafe beläuft sich laut Justizministerium auf 48 Jahre.

Bild: Reuters

Kontakte zu Russen

Der registrierte Republikaner macht auf den sozialen Medien keinen Hehl aus seinen rassistischen Ansichten. Er wütete dort gegen Ex-Präsident Obama und dessen ehemaligen Justizminister Eric Holder. Auf Facebook postet er Bilder von sich bei der Amtseinführung Präsident Trumps in Washington und verbreitet alle möglichen Verschwörungstheorien.

Besonders interessieren dürfte die Ermittler ein Cesar S. zugeschriebenes Twitter-Konto, auf dem er mit einer Gruppe lachender Russen abgebildet ist. Er habe die „Brüder aus Russland“ im Seminole Hard Rock Cafe am Sunny Isles Beach von Florida getroffen, verrät der mutmaßliche Terrorist. Der Süden Floridas ist Heimat vieler reicher Russen mit Nähe zu Putin, die ihr Geld in Immobilien gewaschen haben.

Nun steht Cesar S. dringend in Verdacht an mindestens vierzehn hochkarätige Führer des liberalen Amerika sowie dem Nachrichtensender CNN Briefbomben verschickt zu haben.

Es fing mit abgefangenen Sendungen an den Milliardär George Soros sowie Hillary Clinton und Barack Obama an. Zuletzt entdeckten Sicherheitskräfte Sprengsätze in der Post der demokratischen Senatoren Cory Booker und Kamala Harris sowie dem ehemaligen Nationalen Geheimdienstdirektor James Clapper und dem Milliardär Tom Steyer.

Trump: „Täter bestrafen“

US-Präsident Donald Trump lobte im Weißen Haus den schnellen Fahndungserfolg des FBI und versprach den oder die Täter „zu bestrafen“. Politische Gewalt dürfe in Amerika niemals Wurzeln fassen: „Wir müssen zusammenkommen.“

Am Morgen hatte das noch alles ganz anders geklungen. Trump klagte da über die Nachteile, die sich für die Republikaner in der Schlussphase des Wahlkampfs für die Kongresswahlen ergeben würden. Die Medien lenkten die Aufmerksamkeit nun auf „dieses Bombenzeug“. Die Dynamik zugunsten seiner Partei habe sich deshalb „stark verlangsamt“.

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24  Kommentare
24  Kommentare
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mynachrichten1 (15.569 Kommentare)
am 27.10.2018 10:41

Mediales Verkümmern, rund um die nicht angenommene Verantwortung bei wichtigen Zusammenhängen der Fehlentwicklungen der Kriegsgeschäftspolitik, den Bildungsauftrag von demokratisch gesinnten Medien zu erfü

Wegen einem Dummen machen die Medien Millionen Umsätze.

Was sind Medien eigentlich WErt, wenn sie nicht System Fehler versuchen zu entdecken.

Eins Systemfehler besteht auch darin, das Diktatoren ungehindert Waffen kaufen, um insgesamt das Kriegsgeschäft auf Hochtouren zu halten.

Das dann neben der Tatsache, das Mord nicht mehr Mord medial benannt wird, oder Beihilfe zum Mord,

dann noch Flüchlingsströme inganggesetzt werden, das berichten Medien leider auch zu wenig.

Wer nun dafür verantwortlich ist, darf ja vielfach gar nicht benannt werden.

WEr das Wahnsinns Kriegsgeschäftssystem nicht ändert, der ist ein schöner Versager.

In dieser Hinsicht haben Medien auch viel mehr Verantwortung, aber dafür bringt man jeden Gestörten, nur weil er es auf die Prominenz abgesehen hat.

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am 27.10.2018 10:06

Ein Irrer,
Ein Tramp- Fun,
Was sonst ?

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 27.10.2018 07:01

Noch einmal wer sagt das Trump dahintersteckt.

Warum gibts in Österreich soviele Hater?

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alpe (3.508 Kommentare)
am 27.10.2018 07:50

Hören Sie doch mal seine hetzerischen Reden an.
Dann sollte Ihnen ein Licht aufgehen.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 27.10.2018 10:19

Na klar und HC Strache ist fürjedes Verbrechen seiner Wähler schuld.

Und Kurz für jedes Verbrechen seiner Wähler.

So leicht ist das mit der Bildung in Österreich.

Jetzt darf sich keiner wundern, warum in Österreich
in Bildungsreform nichts weitergeht seit Jahrzehnten.

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a_nungsvoll (1.292 Kommentare)
am 27.10.2018 12:57

Sie haben ein seltsames Verständnis von Führung und Verantwortung.

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am 27.10.2018 09:17

Indirekt steckt er dahinter, das stand von anfang an fest...

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alpe (3.508 Kommentare)
am 27.10.2018 00:32

Trumps Hasstiraden tragen Früchte.

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Gfrasttraun (402 Kommentare)
am 27.10.2018 09:34

Nein eher die Politik die keiner haben will. Man denke zurück was alles falsch gelaufen ist in Amerika.

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alpe (3.508 Kommentare)
am 27.10.2018 09:46

Ah ja.
Momentan läufts ja wirklich toll.
Für die weiße „Herrenrasse“ zumindest.

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Almroserl (7.529 Kommentare)
am 26.10.2018 23:28

Trump lässt ein Auto verhaften, der machts auch nicht mehr lang.

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am 26.10.2018 23:32

Das is´ noch gar nix.
Bei uns dürfen Autos sogar posten!

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meierswivel (7.460 Kommentare)
am 26.10.2018 23:43

Nicht nur Autos auch Koffer😁

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am 26.10.2018 23:50

Und selbsternannte Gebirgsblumen. *lieblächel*

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meierswivel (7.460 Kommentare)
am 26.10.2018 23:54

😉

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meierswivel (7.460 Kommentare)
am 27.10.2018 10:08

Und Sie sind offensichtlich ein linker Koffer.

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mynachrichten1 (15.569 Kommentare)
am 27.10.2018 10:44

das bestätigen sie ja immer wieder!

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meierswivel (7.460 Kommentare)
am 27.10.2018 11:10

Sie haben sich jedenfalls sofort angesprochen gefühlt, passt.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 26.10.2018 19:11

Mehrere trügen als Absender die Adresse des Büros der demokratischen Abgeordneten Debbie Wasserman Schultz in Florida.

Soll das heissen Demokraten schicken sich Selber Briefbomben?

Um Republikaner zu schädigen?

Ob Wir je erfahren werden wer wirklich dahinter steckt?

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leapingfox (615 Kommentare)
am 26.10.2018 21:56

Wahrscheinlich nicht ....

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markjm (154 Kommentare)
am 26.10.2018 23:22

Warum soll der Terrorist seine eigene Adresse auf die Bomben schreiben?

Sie sind eine Leuchte.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 27.10.2018 07:00

Lesens den Artikel.

Bevors Mich beschimpfen.
Denkens nach was im Artikel steht.

Ich habe nur Fragen gestellt aufgrund des Artikels.

Sie beflegeln mich in typischer öster. Mentalität und Bildung.

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Perry22 (619 Kommentare)
am 27.10.2018 07:45

Sie sollten sich eine von dieser geschlossenen Verschwörer-Gruppen suchen. Dort wird sicherlich niemand sagen, dass sie Nonsense verbreiten.

Man wird sie bejubeln.

PS: Sie haben Soros und Rothschild veregssen; die müssen doch normalerweise immer erwähnt werden, oder?

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( Kommentare)
am 27.10.2018 09:16

Und penuncis bilderberger nicht vergessen, die haben sicher bald wieder “konferenz“...

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