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Verfahren gegen Kik nach Brand in Pakistan

Von nachrichten.at/apa, 29. November 2018, 12:31 Uhr
Pakistan Feuer
Betroffene des tödlichen Feuers in der Textilfabrik fordern jeweils 30.000 Euro. Bild: AFP

DORTMUND. Mehr als sechs Jahre nach dem verheerenden Brand in einer Textilfabrik in Pakistan mit mehr als 250 Toten befasst sich das Landgericht Dortmund am Donnerstag mit Schadenersatzklagen gegen den deutschen Textilhändler Kik.

In dem Zivilverfahren verlangen vier Betroffene des Großbrandes bei einem Kik-Lieferanten Schadenersatz von dem deutschen Unternehmen in Höhe von jeweils 30.000 Euro. Nach Angaben der Organisation European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) handelt es sich um die erste Klage dieser Art in Deutschland. Die Kläger aus Pakistan machen nach Gerichtsangaben geltend, dass Kik bei seinem Lieferanten nicht ausreichend auf die Einhaltung von Sicherheitsstandards beziehungsweise Brandschutzvorgaben hingewirkt habe - obwohl Kik zur Kontrolle der vorgegebenen Standards verpflichtet gewesen sei.

Bei dem Brand im September 2012 in der Textilfabrik in Karachi hätten Mitarbeiter wegen verschlossener Notausgänge und teils vergitterter Fenster nicht vor den Flammen fliehen können, kritisierte das ECCHR, das ebenso wie die Organisation Medico International die Kläger unterstützt. "Das Verfahren soll klar machen: Transnationale Unternehmen aus dem Globalen Norden sind auch für die Arbeitsbedingungen in ihren Tochter- und Zulieferbetrieben im Globalen Süden verantwortlich", betonte das ECCHR im Vorfeld der mündlichen Verhandlung.

Die Klage ist bereits seit März 2015 beim Dortmunder Landgericht anhängig. Im Sommer 2016 sprach das Gericht den vier Betroffenen Prozesskostenhilfe für eine Klage in Deutschland zu - betonte aber gleichzeitig, dass damit noch keinerlei Prüfung der Erfolgsaussichten verbunden sei. Denn über die Klagen sei nach pakistanischem Recht zu entscheiden. In der Folge holte die Zivilkammer ein Gutachten zum pakistanischen Recht ein und setzte anschließend den Termin zur mündlichen Verhandlung für Donnerstag an.

Kik weist die Forderungen der Kläger zurück: Schmerzengeld müsse bezahlen, wer einen Schaden verursacht habe, betonte das im nordrhein-westfälischen Bönen ansässige Unternehmen. Kik habe aber den Brand in der Fabrik nicht verursacht. "Das Feuer brach aus, weil kriminelle Banden mehrere Brandsätze in der Fabrik gelegt haben und Notausgänge unpassierbar gemacht haben", hieß es in der Stellungnahme von Kik. "Dafür stehen sie aktuell in Pakistan vor Gericht. Wir sind nicht bereit, die Zeche für kriminelle Aktivitäten in Pakistan zu bezahlen."

Zudem habe die Fabrik keine Brandschutzmängel gehabt, sondern "den lokalen Bestimmungen entsprochen, die durch mehrere Audits überprüft wurden". Unabhängig von der Schuldfrage habe sich Kik immer bereit erklärt, die Betroffenen finanziell zu unterstützen. Dazu stellte das Unternehmen nach eigenen Angaben insgesamt 6,15 Millionen Dollar (5,42 Millionen Euro) bereit.

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