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Zwischenfall mit radioaktivem Wasser im AKW Temelin

10. September 2018, 17:07 Uhr
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AKW Temelin Bild: (OÖN)

TEMELIN. Im umstrittenen tschechischen Atomkraftwerk Temelin ist es bei Reinigungsarbeiten zu einem Zwischenfall gekommen. Statt in einen Sammelbehälter hätten Arbeiter am Freitag schwach radioaktives Wasser in ein Kanalnetz geleitet, teilte AKW-Sprecher Marek Svitak am Montag mit.

Die Flüssigkeit mit einem Volumen von 12 Kubikmetern sei in einem Auffangbecken der internen Kläranlage gelandet. Mitarbeiter hätten dort einen erhöhten Zufluss festgestellt, hieß es. Nach Darstellung des Betreibers gibt es keinen Grund für Befürchtungen. Man sei auf solche Fälle vorbereitet.

"Niemand war irgendwie in Gefahr, und es gibt absolut keine Auswirkungen auf die Umwelt", sagte Svitak. Die österreichischen Behörden würden aufgrund des sogenannten Melker Abkommens zum Informationsaustausch von 2011 über den Vorfall benachrichtigt.

Die Leiterin der staatliche tschechische Atombehörde (SUJB), Dana Drabova, sprach von einem "Fehler der Mitarbeiter". Die Sicherheitssysteme hätten so gegriffen, wie sie greifen sollten, so Drabova.

"Es sollte nicht passieren, aber andererseits sind wir in einem Betrieb, wo das geschehen kann, und deshalb gibt es dort verschiedene spezialisierte Kanalisationssysteme", sagte sie gegenüber der Agentur CTK. Es gebe nicht einmal den Anschein, dass für irgendjemanden eine Gefahr bestanden haben könnte.

Österreichische und deutsche Umweltschützer kritisierten das südböhmische AKW seit Jahren als störanfällig und gefährlich. Temelin ist nur rund 60 Kilometer von den Grenzen zu Bayern und Österreich entfernt. Besonders stört Atomkraftgegner die Kombination aus US-amerikanischer Leit- und russischer Reaktortechnik. Die beiden Reaktorblöcke in Temelin decken rund ein Fünftel des tschechischen Stromverbrauchs.

Keine erhöhten Messwerte

Nach dem Zwischenfall hat auch das österreichische Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus Entwarnung gegeben. In einer Aussendung vom Montagabend hieß es, im tschechischen und im österreichischen Strahlenfrühwarnsystem seien "keine erhöhten Messwerte verzeichnet" worden.

Auch in der Luftmonitorstation in Ceske Budejovice wurden demnach keine auffälligen Werte festgestellt. Die Kontamination habe sich auf den Kontrollbereich innerhalb des Atomkraftwerkes beschränkt, teilte ein Sprecher von Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) mit.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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vjeverica (4.362 Kommentare)
am 12.09.2018 08:45

@nala2 - ich habe es in der OÖN gestern übersehen (on-line und auch Papier).

Hr. Anschober hat sehr wohl darüber geredet - habe es gestern am Abend (ab 18.00 läuft die aktuelle Sendung) gehört

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( Kommentare)
am 11.09.2018 08:37

ob es wirklich die Wahrheit ist,das für die Umwelt keine Gefahr ausgeht,bleibt dahingestellt.jetzt könnte Rudi ordentlich wettern.oh!der hat keine zeit.muß er sich doch um seine Asylanten kümmern,damit sie ihm nicht abhanden kommen.

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Froeschel (354 Kommentare)
am 10.09.2018 19:34

Anmerkung zur Kerntechnik: Die in den Castorbehältern eingelageren Brennstäbe müssen mindestens 1 Mio Jahre ausklingen, also ihre Radioaktivität so verringern, dass sie wieder mit der "Hand" angefaßt werden können. Was für ein Wahnsinn, der in den letztn 70 Jahren produziert wurde und noch weiter wird!!! Außerdem müssen alle 500 Jahre die Castoren ausgetauscht werden, da diese unter dem radioaktivem Beschuss der eingelagerten Stäbe in ihrer mechanischen Festigkeit zerfallen!!! Nun möge jeder mal über solche Zeiträume nachdenken...

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kpader (11.508 Kommentare)
am 10.09.2018 18:55

...direkt ein Wunder, dass im ehemaligen Ostblock so etwas zugegeben wird.

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