Volles Haus beim ersten OÖN-Geldtag: Nullzinsen und Immobilien im Fokus
LINZ. Geldanlage in Zeiten niedriger Zinsen bewegt offensichtlich die Oberösterreicher. Das OÖN-Forum in den Promenaden Galerien war gestern beim ersten OÖNachrichten-Geldtag bis auf den letzten Platz gefüllt.
Trost für jene, die auf die Zinswende hoffen, gab es freilich nicht, obwohl die aktuelle Wirtschaftsentwicklung erfreulich ist. "Wir haben Hochkonjunktur, auch wenn es einige Risiken gibt", sagte der Linzer Ökonom Friedrich Schneider. Man müsse mit "wachen Augen" die Entwicklung in Italien, beim Brexit und auch beim Handelskrieg zwischen China und den USA beobachten.
Dass in dieser Phase der Hochkonjunktur gleichzeitig die Zinsen praktisch bei null und einer der Referenzzinssätze bei Finanzierungen, der 3-Monats-Euribor, sogar negativ ist, ist für Franz Gasselsberger, Generaldirektor der Oberbank und Sprecher der Banken in der Wirtschaftskammer Oberösterreich, "unverständlich". Er erwartet auch nicht, dass sich das schnell ändert. "Wenn überhaupt, dann werden wir nächstes Jahr Zinserhöhungen in homöopathischen Dosen erleben."
Keine Blase bei Immobilien
Eine Blase auf den heimischen Immobilienmärkten sieht Thomas Wolfsgruber, Vorstandsdirektor der Hypo Oberösterreich, derzeit nicht, auch wenn es etwa in Wien, Salzburg oder Innsbruck "extreme Preisentwicklungen" gegeben habe. Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) habe außerdem ein Auge auf die Kreditvergabe der Banken, ergänzte Oberbank-Chef Gasselsberger. Das gelte sowohl für Privatpersonen als auch für Bauträger.
Einig waren sich die drei Experten, dass die Österreicher etwas mehr Geld in Aktien investieren sollten. "Man kann den Leuten das Sparbuch nicht ausreden", sagte Schneider. Bei der Geldanlage sei eine "vernünftige Mischung" wichtig. Dazu gehörten auch Aktien.
Die jüngste Korrektur an der Wiener Börse sei eigentlich eine gute Kaufgelegenheit, sagte Gasselsberger. Wichtig sei, dass man beim Aktienkauf langfristig orientiert sein müsse. Kurzfristige Rückschläge müsse man aushalten können.
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Unter Berücksichtigung der Inflation verliert man auf dem Sparbuch viel Geld. Bei einer Anlage in halbwegs sichere Anleihen verliert man ebenfalls viel Geld. Eine Anlage in Aktien ist spätestens seit MiFID II allein schon vom bürokratischen Aufwand für die Banken und den Kosten her wenig erfolgversprechend. Da müsste man schon sehr, sehr viel mehr als ein paar tausend Euro frei verfügbar haben. Sonst fressen die Kosten die möglichen Erträge locker auf. Einzige Möglichkeit ist vielleicht noch ein Wertpapierdepot bei einem Onlinebroker. Ob das für Bürger mit wenig finanztechnischem Wissen eine gute Idee ist, darf aber stark bezweifelt werden. Nennenswert höhere Zinsen sind auf Grund der extrem hohen (Staats-) verschuldung kaum möglich. Vermögensaufbau ist für „Durchschnittsbürger“ anders als noch vor ein paar Jahrzehnten nahezu unmöglich. Pech gehabt und danke an die Schuldenmacher.
Es war eine Werbebotschaft für Aktien....kauft, kauft, kauft....
Werbekampagne für die angeschlagene Seriosität von Banken ? ich meine die ist für immer dahin
Nutzt nix, das viel zu viele geschöpfte Geld für die Staatsschulden _muss_ in eine Topf
Fürs Publikum (für die Medien) sind die Banken "verantwortlich".
Vor 50 Jahren habe ich es nicht für möglich gehalten, dass einmal die Demokratie so ein ordinäres Lügengebäude werden soll
Ich habe die Veranstaltung besucht und war zufrieden. Ein kleiner Verbesserungsvorschlag für nächstes JAHR: Garderobenständer für die Besucher zur Verfügung stellen.
Hat der Gasslsberger von der Oberbank eh sehr fachmännisch erklären können, weshalb es auf der Deniz-Bank ein x-Faches an Zinsen auf das Sparbuch gibt?
Das wäre schon eine schöne Experten-Info gewesen. Oder weiss es der Herr Schaller von der RAIKA?