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Politik schießt mit Steuern Eigentor beim Klimaschutz

Von Josef Lehner, 18. März 2015, 00:04 Uhr
Politik schießt mit Steuern Eigentor beim Klimaschutz
Teures Saatgut: Reisecker Bild: (LWK)

LINZ. Manche Maßnahmen der Steuerreform wirken unüberlegt. Die Bundesregierung verteuert Holz und Pellets um drei Prozent, die klimaschädlichen Träger Erdgas und Kohle gewinnen an Konkurrenzfähigkeit. Was noch kontraproduktiv wirken dürfte, lesen Sie hier.

Mit der Erhöhung des begünstigten Mehrwertsteuersatzes von zehn auf 13 Prozent gefährdet die Bundesregierung die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Produkte. Sie führt hochgepriesene politische Ziele wie den Klimaschutz ad absurdum.

"Das ist skandalös", wettert der Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, Franz Titschenbacher, zur Umsatzsteuererhöhung für Holz, Pellets und Hackschnitzel. Der nachwachsende Rohstoff würde für die Haushalte teurer, die klimaschädliche Kohle und das Erdgas würden begünstigt. Die Kritik kommt also aus dem bäuerlichen Bereich, wobei die Kosten jedoch auf die Konsumenten umgelegt würden.

Heimische Ware wird teurer

Die höhere Mehrwertsteuer auf Futtermittel wiederum würde die steirischen Tiermäster mit 10,5 Millionen Euro pro Jahr belasten, so der Präsident. Die Bauern sind skeptisch, ob diese Kosten weitergereicht werden könnten. Vielmehr werde es zu noch stärkerer Verdrängung heimischer Produkte durch Billigimporte kommen.

"Wir haben massive Einwände und warten jetzt auf die Details der Bundesregierung", sagt Oberösterreichs Kammerpräsident Franz Reisecker: "Wir haben einige Betriebe durchgerechnet, und da zeigen sich Mehrbelastungen von 7000 bis 8000 Euro im Jahr." Das wäre nicht tragbar, weil die Bauern seit 2011 Einkommenseinbußen von mehr als 13 Prozent erlitten hätten. Außerdem müssten sie die Erhöhung der bäuerlichen Einheitswerte schlucken. Die Neufeststellung läuft gerade und dürfte im Schnitt ein Plus von zehn Prozent bringen. Mit dem Einheitswert steigen die Steuern und Abgaben, vor allem die Sozialversicherung wird teurer.

Einen massiven Anschlag auf die Wettbewerbsfähigkeit seiner Branche sieht auch Karl Fischer, der Geschäftsführer der Saatbau mit Zentrale in Linz: "In Deutschland beträgt die Mehrwertsteuer auf Saatgut sieben Prozent. Bei uns wäre sie mit 13 Prozent fast doppelt so hoch. Wir sind fassungslos, denn in Österreich gibt es permanent den Vorwurf, die heimischen Lebensmittel seien teurer als in Deutschland. Damit würde das noch verstärkt."

Die Saatbau habe im Vorjahr die teuerste Investition ihrer Geschichte getätigt: 22 Millionen Euro für eine Saatgutanlage im Innviertel. Bei dem Preisunterschied würden sich die Bauern das Saatgut in Bayern holen. "Das würde Umsatzeinbußen für uns bedeuten, aber auch für den Agrarhandel – unterm Strich ein Verlust für den Staat", sagt Fischer.

 

Revanchefoul

Die Bauern sind von der Reform bei Einkommen- und Grundsteuer nicht betroffen. Grund ist, dass Bauernbundpräsident Jakob Auer schon vor zwei Jahren mit der SPÖ ein Steuerpaket ausgehandelt hat: Beibehaltung der Pauschalierung, dafür höhere Einheitswerte.

Die höhere Mehrwertsteuer trifft nun sehr stark bäuerliche Produkte. Das wird von Beobachtern als politisches Revanchefoul des Regierungspartners interpretiert.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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c.sainz (1.265 Kommentare)
am 18.03.2015 08:39

wo man aus "Ökologisierungs Gründen" die Motorbezogene Versicherungssteuer erhöht hat. Heißt ja nichts anderes, als dass ein 30 Jahre alte VW Käfer mit einem Verbrauch von über 10 Liter auf 100 km immer noch Steuerbefreit ist und ein moderner PKW mit zb. 120 PS und einem Verbrauch von 5-6 Liter auf 100 km bestraft wird und mehr an Steuer zu berappen ist.

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analysis (3.720 Kommentare)
am 18.03.2015 08:17

Für einen moderaten Nutz-Wärmebedarf von 15.000kWh/a betragen aktuell die Energiekosten (netto und brutto €/a ; Aufschlag für Abgaben und Steuern):
Pellets..........:873/ 960 €/a Staat:87€/a
Erdgas(Montana)..:797/1072 €/a Staat:199€/a
Heizöl(AK 2.2015):813/1163 €/a Staat:350€/a
Strom Luft-WP....:492/ 766 €/a Staat:274€/a
Mit der MWSt-Anhebung von 10 auf 13% ergibt sich für die PELLETSHEIZUNG ein GERINGER MEHRAUFWAND von 26 €/a und die BEVORZUGUNG bei Steuern und Abgaben sinkt auf 86 bis 237€/a.
Ob in Zeiten leerer Landeskassen auch die Förderungen für die Kesselinstallation, welche in OÖ 1.000 bis 3.200€ betragen sinken werden ist unklar.
Diesen Zusammenhang aufzuzeigen, wäre für den Wirtschafts-Redakteur eines "Qualitätsmediums" angemessen, alles andere ist Manipulation.
Dass die höheren Luftschadstoffen der Biomasse verschwiegen und (fachlich falsch) mit dem CO2-Ausstoß vermengt werden ist ja in Lobby-Kreisen zwischenzeitlich üblich

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ersterkarli (4.680 Kommentare)
am 18.03.2015 08:35

..Lungenkrebsfälle bei Nichtrauchern vermehrt auftreten wird wieder ein Umstieg auf Gas und Öl gefördert.

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tradiwaberl (15.710 Kommentare)
am 18.03.2015 10:05

(und so schlecht schauts bei modernen Biomassheizkesseln mit Schadstoffen echt nicht aus !!).... relevant ist in meinen Augen vor allem die Nachhaltigkeit.
Weg von fossilen Einweg-Brennstoffen wie Öl oder Gas, hin zu erneuerbaren Brennstoffen (Holz, Biogas,...).

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Ottawa (257 Kommentare)
am 18.03.2015 13:46

In Deutschland hat man bereits vor vielen Jahren Pelletsheizungen einen Feinstaub-Filter vorgeschrieben -> bitte auch in Österreich!

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despina15 (10.089 Kommentare)
am 18.03.2015 07:38

wurde in dieser regierung gedacht?
NICHTS!!!!!!!!!!
hirnlose umverteilung,teuerung,
die herrschaften sollten sich
zurückziehen mit der pension
wo sie glauben das sie ihnen zusteht,
die sie sich keinesfalls verdient haben,
kämme uns allemal billiger
als diese STEUERREFORM!!!!

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