Welche Zukunft hat das MAN-Werk Steyr im Volkswagen-Konzern?
Vor "Neuordnung" der Produktion – VW-Patron Piëch war unangekündigt in Steyr.
Der seit 2013 vollends zum Volkswagen-Konzern gehörende Nutzfahrzeugekonzern MAN kämpft seit Monaten mit einer Auftragsflaute. In den Werken Steyr und Salzgitter wird seit Oktober daher kurz gearbeitet, seit Dezember auch im Stammwerk in München.
Jetzt soll über eine Neuordnung der Produktion an den drei Standorten verhandelt werden. Die OÖN berichteten gestern, dass das MAN Truck & Bus-Management mit dem Betriebsrat darüber verhandeln wolle. Dazu war gestern eine erste Gelegenheit. Es fand in München der monatliche Wirtschaftsausschuss statt, bei dem die Führungskräfte die Belegschaftsvertreter über die aktuelle Lage informieren. Dem Vernehmen nach waren die Einschnitte aber kein Thema.
Eine Neuordnung der Produktion kann eine Kürzung der Kapazitäten quer über alle Standorte bedeuten. Gescheiter ist aber, zusammenzufassen. "Man muss es bündeln. Das ist der entscheidende Punkt", heißt es daher in den aktuellen Spekulationen. Im radikalsten Fall könnte ein Werk den "Bündelungen" zum Opfer fallen und damit Überkapazitäten gekappt werden.
Alleinstellung in Steyr
In dem Steyrer Werk werden leichte und mittelschwere Lkw gebaut, diese Sparte ist in den Industriehallen konzentriert, hier hat der Standort ein Alleinstellungsmerkmal. Auch fast jedes zweite Fahrerhaus für den Produktionsverbund kommt aus Steyr. Insgesamt sind 2400 Mitarbeiter beschäftigt.
Es gibt aber auch Faktoren, die stutzig machen – was die langfristige Absicherung des Standortes betrifft: So investiert der sechstgrößte Industriebetrieb in Oberösterreich mit zuletzt 1,2 Milliarden Euro Umsatz heuer nur sechs Millionen Euro. Allerdings befinden sich die Produktionslinien erst in der Mitte ihrer Lebensdauer.
Zudem erhielten die Steyrer vor gut 14 Tagen unangekündigten Besuch vom allerhöchsten Repräsentanten des VW-Konzerns. Ferdinand Piëch, der auch dem MAN-Aufsichtsrat vorsitzt, machte sich ein Bild vom Standort.
Diese kurzfristigen Stippvisiten mache er in allen Werken. "Der Eigentümer gibt ein klares Bekenntnis für alle Standorte ab", wird Skeptikern beschieden, die dies als Alarmzeichen für die Zukunft des Traditionsstandortes sehen. Dass MAN vor harten Schritten nicht zurückschreckt, zeigte sich im Vorjahr: Das Buswerk im deutschen Plauen wurde aus Kostengründen aufgegeben. Im Mai wurden 400 Mitarbeiter informiert, dass die Produktion in die Türkei verlagert werde.
Und noch etwas: Erst mit Monatsbeginn hat bei VW ein Mann seinen Dienst angetreten, der die Zukunft der Lkw-Sparte mit Scania und MAN entscheidend gestalten soll: Andreas Rentschler kommt von Daimler. Der Manager soll Synergien finden, die 850 Millionen Euro Kosteneinsparung bringen sollen. Dass das Einschnitte für die 13.000 Menschen zählende MAN-Lkw-Produktionsmannschaft bedeuten wird, ist angesichts der Unterauslastung der Werke klar. Seinen Plan, wie der 56-Jährige MAN aufstellen wird, verfolgt auch die heimische Politik gespannt.
Die einzige Frage, die rasch geklärt wird, ist, wie es mit der vorerst bis Ende März befristeten Kurzarbeit in Steyr weitergehen wird. Die Antwort gibt es spätestens in der zweiten März-Woche. Dann findet eine Belegschaftsversammlung statt. Entscheidend ist, wie viele Lkw-Kaufverträge bis dahin unterschrieben werden.
Obergenosse Faygmann auch in Steyr und hat den Arbeitern erklärt warum Österreich jubelnd die Sanktionen gegen Russland mitträgt??
Dafür ist er dann doch wohl zu Feige.
bei seiner sagenhaften ausbildung kennt er natürlich alle wirtschaftlichen zusammenhänge.
Was genau kann ein Kanzler machen, wenn ein Konzernvorstand eine Entscheidung trifft?
Betteln kann er gehen, wenn der Staat keine Anteile besitzt.
Wie heißt es so schön: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.
Der Gewinn ist bei VW und wir bezahlen die armen "Hund", die auf die Straße fliegen.
Geiz ist geil, gell ...
noch SCANIA kaputt.
Deine Vermutungen sind im Grunde genommen richtig - wenn es um den Kundenwillen, also der Nachfrage, geht, muß man Scania weiter wirtschaften lassen.
unangekündigt das Werk besuch bedeutet dies nichts gutes für MAN Steyr. Ein Investvolumen von 6 Mio ist für einen Betrieb dieser Grösse geradezu ein Bettel, so gut wie nichts. Wahrscheinlich ist eine Entscheidung bereits gefallen für eine Verlagerung in ein Land wo wesentlich kostengünstiger produziert werde kann als am teuren Standort Steyr. Wir werden sehen wohin die Reise geht.
Klein-LKW Werkes begonnen wird und dies nur die erste Ausbaustufe umfasst, wird in Folge die Leichte/Mittlere Baureihe auch in Posen vom Band laufen...