Christian Strasser: Kulturmensch aus Passion
Die Kultur hat ihn wieder. Nach mehr als zehn Jahren als Leiter der Gebäudeverwaltung der Stadt Linz rückt der frühere Linzer Posthof-Manager Christian Strasser an die Spitze einer Kultur-Immobilie. Mit 1.
Die Kultur hat ihn wieder. Nach mehr als zehn Jahren als Leiter der Gebäudeverwaltung der Stadt Linz rückt der frühere Linzer Posthof-Manager Christian Strasser an die Spitze einer Kultur-Immobilie. Mit 1. Oktober wird er für fünf Jahre zum Direktor des Wiener Museumsquartiers bestellt.
Sein Feuer für die Kultur begann zu lodern, als der am 21. April 1962 in Gschwandt bei Gmunden Geborene 1980 an die Linzer Kepler-Universität kam und in der Hochschülerschaft als Kulturreferent dreieinhalb Jahre lang das Geschäft „von der Pike auf“ erlernte.
„Damals war in Linz nicht viel los, da gab es wenige Veranstaltungsstätten. Diese Lücke konnten wir an der Uni schließen, mit den ersten Konzerten an der Mensa, wo die Erste Allgemeine Verunsicherung, die Schmetterlinge, Drahdiwaberl, Hansi Lang und alle lokalen Größen auftraten, im Hörsaal 1 die großen Blueskonzerte Platz fanden und wir die Jazzer, den Qualtinger oder den Erich Fried in den Lui-Keller holten. Damals haben wir mit einem Mini-Budget ein Riesenprogramm gemacht, die Plakate selbst geschrieben, nächtens plakatiert, aufgebaut, kassiert, abgebaut.“ So etwas mache man nur, „wenn man dafür eine Passion hat.“ Diese Leidenschaft lebte Strasser von 1985 bis 1999 im Posthof aus, neben Musik-Chef Werner Ponesch für Kleinkunst, Theater und Tanz zuständig.
Viele Erinnerungen und Begegnungen sind hängen geblieben, etwa aus den Anfangszeiten, „als der Lukas Resetarits hier noch übernachtet hat. Nach seinen Auftritten haben wir oft bis zwei, drei Uhr früh einen Viererschnapser gemacht. Am nächsten Tag hat er gefrühstückt, dann haben wir weitergekartelt.“
Anfang der 90er Jahre besuchte Strasser die Linzer Internationale Managementakademie mit einem Studienaufenthalt in Atlanta und einem MBA-Lehrgangsabschluss in Toronto. „Der Mensch“, sagt der 49-Jährige, „braucht Kultur. Sie trägt dazu bei, dass man zu einem nachdenklichen, letztendlich besseren Menschen wird.“
Privat konsumiert er Kunst und Kultur „ganz bunt, da suche ich die Oper genauso auf wie ein zeitgenössisches Museum. Die Qualität muss stimmen.“
Als Ausgleich zur Arbeit strampelt Strasser, der mit seiner Frau Andrea die Kinder Carina (18) und Felix (12) hat, am liebsten auf seinem Crossbike die Donau entlang nach Aschach und wieder retour. Und nach wie vor zieht es ihn ins Salzkammergut bei Gmunden, „das ist mein Revier, meine Heimat.“