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"Ich bin abgestürzt": Wanderer starb nach Notruf

Von (geg/mef), 01. Juni 2017, 00:04 Uhr
"Ich bin abgestürzt": Wanderer starb nach Notruf
Die Leiche wurde im abschüssigen Gelände geborgen. Bild: Bergrettung Grödig

GRÖDIG / SANKT GEORGEN IM ATTERGAU. 47-Jähriger aus Sankt Georgen im Attergau galt seit Dienstagmittag auf dem Salzburger Hochthron als vermisst.

"Bitte helft mir, ich bin abgestürzt. Ich sehe das zweite Kreuz und bin nicht ganz am Gipfel, mehr kann ich nicht sagen."

Es war der letzte verzweifelte Anruf eines 47-jährigen Wanderers aus Sankt Georgen im Attergau. Der Mann war am Dienstag zu einer Bergtour auf den 1852 Meter hohen Salzburger Hochthron im Untersbergmassiv aufgebrochen. Alleine und mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Telefonverbindung abgebrochen

"Der Mann hatte keinerlei Ortskenntnis, er war vorher noch nie in dieser Gegend unterwegs", sagt Ernst Schörghofer, Ortsstellenleiter der Bergrettung Grödig. Der Wanderer dürfte über den Dopplersteig, einen steilen, mühsamen und im oberen Bereich mit Seilen gesicherten Weg, auf das Plateau gestiegen sein. Gegen Mittag verlor der 47-Jährige offenbar die Orientierung und danach den Halt. "Beim Roten Kreuz ist ein Notruf eingegangen. Der Mann konnte aber nur ganz vage Angaben machen", sagt Schörghofer. Die Verbindung sei sehr schlecht gewesen und brach nach wenigen Sekunden schließlich ganz ab. "Es gab nur zwei mögliche Wege, wir haben sofort mit der Suche begonnen."

25 Salzburger Bergretter und zehn Mann aus dem benachbarten Bayern suchten mit Hilfe der Alpinpolizei und zwei Hubschraubern nach dem Vermissten. Dann kamen Blitz, Donner und heftige Regengüsse. Die Suche musste unterbrochen werden und konnte erst am späten Abend fortgesetzt werden. Wertvolle Zeit für den Verunglückten ging verloren. Um zwei Uhr früh brach die Bergrettung wegen der schlechten Witterung schließlich ganz ab. "Wir haben auch das Plateau oben beim Gipfel abgesucht. Nichts, rein gar nichts", sagt Schörghofer.

Gestern gestaltete sich die Suche nach dem Attergauer noch schwieriger. Der Hubschrauber konnte wegen des Nebels nicht starten, die Zeit lief gegen die Retter. Um drei Uhr nachmittags folgte der stundenlangen Suche große Bestürzung.

Im Bereich des Grödiger Törls, eines unmarkierten Anstiegs nahe dem Dopplersteig, entdeckten Bergretter die Leiche des 47-Jährigen. Er hatte die Nacht auf dem Berg mit seinen schweren Verletzungen nicht überstanden. "Der Mann dürfte sich verstiegen haben. Dort gibt es keinen offiziellen Weg", sagt Grödigs Bergrettungschef.

28-Jähriger starb im Pinzgau

Auch im Salzburger Pinzgau endete eine Suchaktion der Bergrettung gestern mit der Bergung einer Leiche. Ein 28-jähriger Tiroler wollte das 2634 Meter hohe Birnhorn in den Leoganger Steinbergen besteigen. Weil er bis zum Abend nicht zurückgekommen war, alarmierte seine Schwester die Einsatzkräfte. Der junge Mann dürfte kurzfristig seine Route geändert haben und kurz vor dem Einstieg zum Klettersteig mehrere hundert Meter weit abgestürzt sein. 

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