Mit Zeit, Ruhe und viel Gelassenheit in die Schule starten
LINZ. Der erste Schultag: Experte rät, Leistungs-druck zu vermeiden: "Übergang braucht Zeit".
Wenn in einer Woche die Schule beginnt, ist Lisa Heissl aus Ebensee (Bezirk Gmunden) eines von 14.600 Kindern, die in die Volksschule kommen. Die Schultasche hat Lisa bereits gepackt und neben ihren Schreibtisch gestellt. Im Kasten hängt die Kleidung für ihren ersten Schultag.
Jeder Übergang sei eine Stresssituation, ganz egal in welchem Alter, sagt Thomas Wahlmüller, Professor für Elementarpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Davon seien nicht nur die angehenden Schüler betroffen: "Wenn Kinder in einen neuen Lebensabschnitt kommen, verändert sich gleichzeitig auch die Lebenssituation für ihre Eltern." Die Übergangsphase beginne bereits im letzten Kindergartenjahr.
Kontakt zu Pädagogen suchen
Positiv sieht es der Professor, wenn Eltern die Volksschule wählen können, wie in Linz: "Dann sollten sie Schulen aussuchen, die Kooperationsprojekte mit Kindergärten fördern." Wichtig sei auch der Kontakt der Eltern mit den Lehrern: "Wenn sie vor dem Schuleintritt mit den Lehrern über die Interessen ihrer Kinder reden, können die Lehrer gute Rahmenbedingungen schaffen."
Angekommen seien Kinder in der Schule aber erst dann, wenn sie sich wohlfühlen. Daher dürfe zu Schulbeginn nicht der Leistungsdruck im Vordergrund stehen. "Schüler sollen keinem Stress ausgesetzt sein und bei ihrem individuellen Wissensstand abgeholt werden." Für den Übergang müsse dem Kind Zeit gegeben werden, um vom interessensgeleiteten Lernen des Kindergartens zum aufgabenorientierten Lernen der Schule zu gelangen. Entwicklungsunterschiede seien normal. "Kinder sind von Natur aus motiviert zu lernen. Es muss gelingen, die Neugierde aufrechtzuerhalten."
Optimal wäre, wenn sich Eltern viel Zeit für einen gemeinsamen Schulbeginn nehmen. "Dadurch entsteht ein gemeinsames Erlebnis, das Sicherheit gibt und so den Übergang erleichtert." Gemeinsam sollten Eltern zum Beispiel mit dem Schulanfänger den Schulweg üben oder bei einer Familienfeier die Schultüte überreichen.
Wichtig sei auch, das Kind bei der Suche nach neuen Freunden zu unterstützen und über den Schulalltag zu sprechen. "Eltern, die positiv über Schule und Lehrer sprechen, erleichtern Kindern den Schuleintritt. Auf keinen Fall darf mit der Schule gedroht werden." Am Wochenende sollen Kinder aber ihre Freizeit genießen, sagt Wahlmüller: "Da braucht die Schule nicht das Hauptthema sein."
Eltern fragen Experten
Unter dem Motto „Schule im Dialog“ laden die OÖN mit den zwei Pädagogischen Hochschulen zur Diskussion „Freude an der Schule statt Lernstress: Wie begleite ich mein Kind durch das Schuljahr?“ am 18. September, 18 Uhr, im OÖN-Forum, Promenaden Galerien in Linz. Eltern können Experten befragen, etwa Bildungsdirektor Alfred Klampfer. Anmeldung: nachrichten.at/schuldialog oder 0732/7805-1986
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