Neuer Tunnel für Dachstein-Skifahrer?
OBERTRAUN/RAMSAU. Umstritten: Edelgrießkar-Abfahrt könnte über neuen Stollen zugänglicher gemacht werden. "Gegen die Warscheneck-Pläne ist das ein Mickey-Maus-Tunnel", sagt Planai-Bahnen-Chef.
Eine 15 Meter lange Leiter ist derzeit die Einstiegshürde für die Ski-Variantenfahrer und Wanderer, die vom oberösterreichischen Schladminger Gletscher durch den engen Rosmarie-Stollen in den steirischen Süden gelangen wollen. Dort sind das Edelgrießkar, die Südwände des Koppenkarsteins oder das Guttenberghaus begehrte Tourenziele. Der im Gemeindegebiet Obertraun gelegene Gletscher ist seit der Errichtung des Einstiegs 1982 so sehr zurückgegangen, dass nicht mehr "eben-eisig" eingestiegen werden kann. Das sei auch gut so, sagen Gegner der Tunnel-Überlegungen. Wer diese Hürde nicht meistert, habe auf der anderen Seite – wo alpine Gefahren lauern – nichts verloren.
Beschwerlich und gefährlich
Die Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH steht hinter dieser Idee: Ein 290 Meter langer Fußgängerstollen soll durch den Koppenkarstein gebohrt werden. Damit wäre die steirische Seite leichter erreichbar. "Derzeit ist der Einstieg beschwerlich und der Ausstieg relativ gefährlich", sagt Planai-Chef Georg Bliem. Als "Powder-Tour" wird die Edelgrieß-Abfahrt beworben. Bei großer Lawinengefahr wird sie zur Gefahrenzone. Ein Bergführer wird empfohlen. "Ich habe mehrere Seelen in einer Brust. Ich bin froh, wenn es eine Hürde gibt, so kann nicht jedermann hin. Gerade bei niedrigen Temperaturen bildet sich eine eisige Kruste, auf der man leicht wegrutschen kann. Das ist problematisch. Zumal viele Leute sich grenzenlos überschätzen."
Weder Finanzierung noch Naturschutz-Themen sind geklärt. "Die Machbarkeitsstudie dauert ein Jahr. Wir überprüfen, ob Interesse besteht, und wollen eine Meinungsbildung, das ist der Status quo", sagt Bliem.
Wie hoch die Wogen rund um die Tunnelpläne durch das Warscheneck zwischen Höss und Wurzeralm gehen, hat Bliem mitbekommen. "Um Gottes willen. Dagegen sind wir ein Mickey-Maus-Tunnel", scheut er Vergleiche.
Egon Höll, der Bürgermeister von Obertraun (SP), sehe keine Ambition, das Projekt zu befürworten, sagt er. Er wittert auch wenig Chancen: "Wir befinden uns auf oberösterreichischem Naturschutzgebiet. Am Krippenstein ist es nicht einmal möglich, einen Quadratmeter Latschen für einen Weg zu entfernen."
Oberösterreichs Umweltanwalt Martin Donat spricht sich "angesichts der bereits vorhandenen massiven Eingriffe und der schwindenden Ressource Gletscher/Schnee" klar gegen das Projekt aus. "Der Bereich des Eispalastes und des Skigebiets auf dem Dachstein schaut im Sommerhalbjahr wie ein alpines Betriebsbaugebiet aus", sagt Donat.
Ramsaus Bürgermeister Rainer Angerer (VP) könne dem Tunnel punkto Sicherheit viel abgewinnen. Er soll im Ernstfall als Notweg zur Evakuierung dienen. "Wenn es am Dachstein eine Katastrophe geben sollte, weil die Bergstation brennt oder die Seilbahn defekt ist, könnte eine gesicherte Evakuierung stattfinden und Personen via Gletscher ins Tal gebracht werden", sagt Angerer. Die Bergrettung hätte dabei auch viel zu tun.
Tunnelpläne Dachstein:
Der Ausbau der Alpen
Viele Skigebiete Österreichs planen, sich zu verbinden, erweitern oder verbessern.
HiWu: Nachdem eine Skischaukel als Verbindung von Hinterstoder und Wurzeralm über das Warscheneck kippte, steht ein Tunnelplan im Raum. Unabhängig davon will sich die Wurzeralm revitalisieren.
Kalkkögel: Ein Rechtsgutachten dürfte den umstrittenen Brückenschlag über die Kalkkögel zwischen der „Axamer Lizum“ bei Innsbruck und der „Schlick 2000“ im Stubaital zunichte gemacht haben.
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....eine schöne Tour bei guten Verhältnissen! Ich appelliere an die zuständigen Behörden einen Tunnelbau zu verhindern. Es gibt ja auch die Möglichkeit den Koppenkarstein zu umrunden um zum Edelgrießkar zu gelangen. Die Tour soll bleiben wie sie ist, erfahrene Tourengeher können die Verhältnisse richtig einzuschätzen! Ein Restrisiko bleibt ohnehin bei solchen Unternehmungen. Auf jeden Fall sollte man einen Massenansturm in diese Region verhindern!
kommen unterirdische Schipisten. Da taut wenig weg und es stört kein natürlicher Schneefall.
Unser Umweltanwalt weis auch in dieser Kausa bescheid.
Meiner Meinung nach kann sich der nicht einmal nur ein wenig nur informieren. Bei jedem noch so kleinem Projekt mischt er sich ein und ist grundsätzlich dagegen ohne sich irgendwie nur konstruktiv einzubringen.
Der Nächste kommt auf die Idee das Ganze rollstuhlgerecht auszubauen !
auch Behinderte haben ein Recht frühzeitig ins Jenseits zu "schlieferitzen" !
In der Tat ist die Querung auf der Südseite oft alles andere als ungefährlich, und würde dort jeder Ausrutscher fatal enden. Auch sind es genau jene Verniedlichungen wie zB die Abfahrt ins Edelgrieskar sei eine "Powdertour", welche Leute dort hinlocken würden, welcher dieser Abfahrt nicht gewachsen sind.