Propst schlägt Alarm: "Versorgung der Pfarren mit Priestern bricht zusammen"
SANKT FLORIAN, LINZ. Der Stiftschef Johannes Holzinger ist für eine Reform der kirchlichen Ämter: Er will verheiratete Priester und Frauen als Diakoninnen.
Doch diese Aufgabe will er heuer abgeben: "Man ist als Pfarrer sehr eingespannt." Vor allem Abendtermine, etwa die vielen Sitzungen der pfarrlichen Gremien, machen dem betagten Chorherrn zu schaffen. Doch einen Ruhestand gibt es für ihn auch dann noch nicht. Er wird seine Heimatpfarre St. Oswald bei Freistadt übernehmen. "Dort möchte ich aber nur noch die notwendigen Dienste tun", erklärt der Pater.
Eine Vorgehensweise, die sein Chef, Propst Johannes Holzinger, eigentlich gegen den Strich geht. Die Versorgung der Pfarren mit Priestern sei am Zusammenbrechen, sagt er im Interview mit der Linzer Kirchenzeitung: "Ich muss mich vor die Leute in den Stiftspfarren stellen und ihnen sagen ‘Ihr bekommt keinen Pfarrer mehr’."
Erst kürzlich habe er einen 75-jährigen Mitbruder bitten müssen, zu seinen zwei Pfarren eine dritte dazu zu nehmen: "Ich komme mir unverantwortlich vor." Er werde da nicht mehr mitmachen: "Ich werde keinen Mitbruder mehr bitten, eine zusätzliche Pfarre zu übernehmen. Das bin ich dem Alter vieler Mitbrüder schuldig und andererseits möchte ich auf die Gesundheit der Jüngeren achten." Die 32 Chorherren betreuen insgesamt 33 Stiftspfarren.
Diözese verweist auf Vatikan
Holzinger, der kürzlich für weitere zehn Jahre zum Propst gewählt wurde und derzeit in Italien auf Urlaub weilt, fordert neue Modelle, etwa die Öffnung des Priesteramtes für verheiratete Männer. Und: "Es bräuchte auch Signale in Richtung Frauen. Ich denke hier an das Diakonenamt."
Die Reform der Weiheämter in der katholischen Kirche sei ein wichtiges Thema, sagt Martin Füreder, Personalreferent für die Priester der Diözese: "Das wird in unserer und anderen Diözesen immer wieder angesprochen." Er selbst kann sich verheiratete Priester und Frauen als Diakoninnen vorstellen: "Aber entscheiden muss das der Vatikan." Das Anliegen hätten Österreichs Bischöfe bei ihrem Rom-Besuch im vergangenen Jahr dem Papst mitgeteilt.
Doch wie geht die Diözese mit dem Problem der Überalterung um? Immerhin ist ein Drittel der 377 weltlichen Priester über 75. Das werde individuell gelöst, sagt Füreder: "Jeder Priester, der 75 wird, muss sich melden. In Abstimmung mit der Pfarre und dem Dechant wird dann eine Entscheidung getroffen." Außerdem werden neue Modelle der Seelsorge verwendet. So ist etwa in Perg der Dechant für mehrere Pfarren zuständig, die unter seiner Führung von je einem ehrenamtlichen Seelsorgeteam geleitet werden. (hes)
Fakten
33 Pfarren werden vom Stift Sankt Florian betreut. Sie sind in ganz Oberösterreich verstreut, von Linz bis Regau.
5 Chorherren des Stiftes, die Pfarren als Seelsorger betreuen, sind älter als 75 Jahre.
660 Priester gibt es in der Diözese: 377 weltliche und 283 Ordenspriester. Ein Drittel ist über 75.
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Südamerikaner Papst geworden ist, ist es wohl nur mehr eine Frage der Zeit, bis auch Frauen Priesterinnen, Bischöfinnen und Päpstinnen werde und schon gibt es weit mehr Priester.
Es müssen ja nicht immer nur alte Männer sein. Wer weiss, wenn eine junge, knackige Frau Pfarrer im Beichtstuhl sitzt und genau nachfragt, wie und wann und wie oft ein Mann gegen das 6. Gebot verstossen hat, vielleicht wird dann das Beichten gehen auf einmal viel beliebter werden?
in der Jesus sagte: "Das muss der Vatikan entscheiden". Wenn man von mündigen Christen sprechen will, muss man auch den Mut haben Taten sprechen zu lassen und wenn nötig "Petrus ins Angesicht zu widerstehen" (vgl. Gal. 2,11)
Es genügt, wenn das Kirchenvolk mit klarer Mehrheit dahintersteht - und das ist eindeutig der Fall!
Petrus wurde oft gerügt, Johannes 21:15-17! Oft waren es nur Details...
Weil die Leute , verführt von der Geistlichkeit nicht mehr katholisch leben, da können keine jungen Priester mehr nachkommen!
Was mich stört sind die Millionen von Subventionen die sie abkassieren.
lieber Herr Propst,
das was Sie sich wünschen gibt es bereits. Einfach aus der katholischen Kirche austreten und in die evangelische Kirche eintreten. Sind, glaube ich, zwei Unterschriften, und eine kleine Verwaltungsabgabe. Tut nicht weh und man ist flugs auf der modernen Seite und braucht sich nicht um die Alten Herren im Vatikan zu kümmern. Das hat übrigens ein Mitbruder von Ihnen Mitte der achtziger Jahre gemacht, er war auch Pfarrer von Ebelsberg. Die Welt ist damals nicht untergegangen.
Ist doch gar nicht notwendig,
Vor Jahren stellte mir ein guter Freund, ein amtierender Pfarrer, seine Freundin vor.
Er amtiert immer noch.
Im Übrigen finde ich den Zölibat nicht mehr zeitgemäss.
was zeitgemäß ist - unbestreitbar dürfte aber sein, daß es widernatürlich ist!
das könnte die Ministranten entlasten !
die Seelsorge. Gschaftlhuberei und Eitelkeiten.
Der zuständige Bischof entscheidet, ob oder, wenn, ja wieviel vom Kirchensteuerüberfluß an das Istituto per le Opere di Religione überwiesen wird. Oder ob er den Gewinn gleich persönlich im Koffer überbringt.
zurück holt, die wegen ihres Austritts aufgrund einer Heirat in "Ungnade" gefallen sind! Das Problem wäre dann mit Sicherheit wesentlich kleiner!
Der Priester in Almas Salon
http://www.bibliothekderprovinz.at/buch/5045/
Zu viele nichtliturglische und nichtseelsorgerische Tätigkeiten schaffen gefährliche Gelegenheit für Kontakte der Priester mit Frauen, denen sie nicht gewachsen sind.
gehörte zu den Frauen, die Christus nachfolgten und mit für seinen und der Jünger Unterhalt sorgten. ( Lk 8,3)
Daß man solches Entertainment im Prietersemiar St. Pölten gewissenlos vernachlässigt hatte, mußte naturgemäß zu einer neuen Selbstfindung führen.