Kreml nach Strabag-Urteil: "Unfreundliche Aktionen haben Folgen"
WIEN/MOSKAU. Ein russisches Gericht hatte entschieden, dass die Strabag und ihre Kernaktionäre dem russischen Miteigentümer Rasperia Trading Limited mehr als zwei Milliarden Euro zahlen müssen.
Der Kreml hat sich am Donnerstag erstmals rund um das Urteil eines russischen Gerichts zur Strabag und ihren Folgen für die russische Tochter der Raiffeisen Bank International (RBI) geäußert.
Unfreundliche Aktionen gegen Russland müssten Konsequenzen haben, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters auf eine Frage zu den Raiffeisen-Vermögenswerten im Land. Nach dem Urteil ist die RBI-Tochter zu einer Rückstellung gezwungen.
Gefragt, ob Maßnahmen des Westens gegen die eingefrorenen Guthaben Russlands die Gelder von Raiffeisen im Land nach dem Gerichtsurteil gefährden könnten, meinte Peskow: "Ich werde dies ohne Kommentar lassen. Ich möchte lediglich betonen, dass unfreundliche Handlungen gegenüber der Russischen Föderation zwangsläufig Konsequenzen für diejenigen haben, die sie unternehmen." In der Raiffeisen Russland sind laut Agenturberichten inzwischen fast 6 Milliarden Euro an Eigenkapital gebunden.
Gerichtsentscheid könnte gegen RBI-Tochter vollstreckt werden
Am vergangenen Montag hatte ein Gericht in Russland entschieden, dass die Strabag und ihre Kernaktionäre, Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien, Uniqa und die Familie Haselsteiner, dem russischen Miteigentümer Rasperia Trading Limited 2,044 Milliarden Euro zahlen müssen und dass das Urteil gegen Vermögenswerte der russischen RBI-Tochter vollstreckt werden kann.
Die RBI erklärte, sie werde abhängig von weiteren Entwicklungen vor den russischen Gerichten auch in Österreich rechtliche Schritte einleiten, um zur Schadensminderung auf Vermögenswerte von Rasperia in Österreich zugreifen zu können. Derzeit hält Rasperia 28,5 Millionen Strabag-Aktien, diese waren an der Wiener Börse zuletzt rund 1,2 Milliarden Euro wert.
Gelingt der Zugriff, käme das dem gescheiterten Deal nahe, mit dem die RBI versucht hatte, Gewinne aus Russland herauszubekommen. Dabei sollten von Rasperia gehaltene Strabag-Anteile von der russischen RBI-Tochter erworben werden und dann als Sachdividende an den Mutterkonzern fließen.
Wer sich mit "Geschäftsfreunden" zusammentut, die ihre eigene Bevölkerung drangsaliert und missliebige Menschen nach Sibirien deportiert, Stiegenstürze inszeniert und einen brutalsten Krieg gegen ein Nachbarland führt usw. braucht sich nicht zu wundern, dass es ist wie es ist !