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Auf Entdeckungsreise in den Naturparks

Von Alfons Krieglsteiner, 15. Juni 2020, 00:04 Uhr
Auf Entdeckungsreise in den Naturparks
Auf zu einer Wanderung durch den Naturpark Mühlviertel. Bild: privat

LINZ. In Oberösterreichs Naturparks findet man jetzt beste Motive für die Naturkalender-App.

Am 1. Juni war meteorologischer Sommerbeginn – auch wenn das Wetter das derzeit nur bedingt vermuten lässt. Auch die kommende Woche dürfte eher Tage mit trübem Himmel und Regen statt Badewetter bringen.

Doch vielleicht geht sich an dem einen oder anderen weniger regnerischen Tag eine Wanderung aus – zum Beispiel in Oberösterreichs Naturparks. Zu entdecken gibt es dort viel – auch für die Naturkalender-App der OÖN.

"Kennzeichnend für die Erstphase des Sommers ist die Hollerblüte", sagt Barbara Derntl, Geschäftsführerin des Naturparks Mühlviertel mit den Gemeinden Rechberg, Allerheiligen, St. Thomas am Blasenstein und Bad Zell.

Überall auf den Fichtenkahlschlägen, deren Flächen wegen der Borkenkäfer-Plage seit Jahren größer werden, fasst der Holunder Fuß. Die Böschungen der Magerwiesen strahlen von den rötlichen Blüten der Pechnelken, während die Knabenkräuter der Feuchtwiesen schon verblühen.

Aushängeschild im Mühlviertel ist die Heidelerche. Vier Brutpaare sind es im Naturpark, 14 im gesamten Mühlviertel. Anfang März sind die Heidelerchen vom Mittelmeer zurückgekehrt. Zu brüten begonnen haben sie heuer erst Mitte Mai, einen Monat später als sonst. Im extrem trockenen April gelang es ihnen nicht, in die steinharten Ackerböden ihre Nistmulden zu graben.

Geführte Wanderungen sind in Corona-Zeiten für Gruppen bis zu neun Personen möglich.

Die "Urzwetschkerl" am Attersee

Flyschboden und feuchtes Klima hat der Naturpark Attersee-Traunsee zu bieten. Da fühlen sich die "Urzwetschkerl" wohl. Unter Geschäftsführer Clemens Schnaitl wurde für sie ein Erhaltungsprogramm entwickelt. In den fünf Naturpark-Gemeinden Altmünster, Aurach am Hongar, Schörfling, Weyregg und Steinbach gab es vor 70 Jahren noch 40.000 Bäume. Doch sie kamen aus der Mode. Von der Pemse gibt es heute nur noch zwei ausgewachsene Exemplare. Von diesen werden Wurzelreiser gewonnen, ebenso wie von Bidling, Zwispitz und Punze. Derzeit wachsen die jungen Früchte heran.

Auf Entdeckungsreise in den Naturparks
65 Kilometer Natur in voller Blüte gibt es auch am Josefsweg. Bild: Heizinger

Den Naturpark kann man auf dem 65 Kilometer langen "Josefweg" von Altmünster nach Weyregg und retour erkunden. In drei Tagesetappen erlebt man hier die Natur in voller Blüte. Seit Ende Mai werden wieder drei- bis vierstündige Führungen im Naturpark Attersee-Traunsee angeboten. Bei "50 Shades of Green" lernen Teilnehmer am 19. Juni Pflanzen am Wegesrand kennen, die das Liebesleben anregen sollen.

Sommerbeginn ist die hohe Zeit der Insekten – besonders im Naturpark Obsthügelland in den Gemeinden Scharten und St. Marienkirchen. "Jetzt steht die Wiesenmahd kurz bevor, da nutzen vor allem die Wildbienen in Massen das Angebot der voll erblühten Gewächse", sagt Naturpark-Geschäftsführer Rainer Silber.

Von Kirschen bis Most

Auf den Äckern führt der Kiebitz seine Jungen aus, Grünspecht und Hausrotschwanz sind ein vertrauter Anblick. Für Radfahrer bietet sich der Obsthügelland-Radweg an. Nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen kann man jetzt auch wieder bei den Mostheurigen einkehren. Eine botanische Rarität ist die Essigrose, die jetzt an geschützten Böschungen ihre weißen Blüten zeigt.

Auf Entdeckungsreise in den Naturparks
Von den Kirschen bis zur Essigrose: Zu entdecken gibt es viel. Bild: Volker Weihbold

Keine Rarität ist hingegen die Süßkirsche, für deren Anbau die Region bekannt ist. Wegen der Spätfröste wird der Ertrag, wie berichtet, heuer aber nur ein Viertel eines durchschnittlichen Jahres erreichen. Auch im Naturpark Obsthügelland gibt es wieder Führungen.

Infos zu Führungen und Parks auf naturpark-muehlviertel.at und naturpark-attersee-traunsee.at und obsthuegelland.at

Naturkalender-APP

 

Ob Hollerblüte, Knabenkraut oder die Sichtung eines Grünspechts: Das sind einige der Entdeckungen, die Nutzer der Naturkalender-OÖ-App miteinander teilen. Haben Sie ebenfalls etwas Interessantes gesehen? Dann beteiligen Sie sich doch auch. So einfach funktioniert es:

Öffnen Sie den App- oder Play Store, je nachdem, ob Sie ein iPhone oder Android-Gerät verwenden. Geben Sie in der Suche „Naturkalender“ ein und wählen Sie „Naturkalender Oberösterreich“ von SPOTTERON aus. Alternativ finden Sie hier direkte Links zur App: nachrichten.at/natur

Haben Sie die App ausgewählt, tippen Sie auf „Laden“ bzw. „Installieren“. Starten Sie die App. Um Ihre Beobachtungen eintragen zu können, erlauben Sie bitte den Zugriff auf Ihren Standort. Eine Einführung erklärt Ihnen die Funktionen. Danach müssen Sie nur noch ein Benutzerkonto anlegen.

Sämtliche Naturbeobachtungen auf einer interaktiven Karte finden Sie auch auf nachrichten.at/natur

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Autor
Alfons Krieglsteiner
Redakteur Land und Leute
Alfons Krieglsteiner

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1  Kommentar
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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 15.06.2020 09:22

Ein wirklich guter und zeitlich passender Artikel. 👍

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