Wenn ein Roboterarm Professoren und Studierende ins Schwärmen bringt
LINZ. Kepler-Klinikum und der Medizingerätehersteller Stryker referierten vor FH-Studierenden
Robert Merwa versucht stets, mit den früheren Studierenden der Fachhochschule Linz Kontakt zu halten. Wie ein Treffen bei einem Kaffee dabei enden kann, zeigte sich jüngst am Kepler-Klinikum in Linz. "Philipp Kremsmair arbeitet bei Stryker und ist ein früherer Absolvent. Er hat mir erzählt, dass in den kommenden Tagen ein riesiger Laster am Klinikum Stopp machen wird" sagt der Professor für Mess- und Regelungstechnik. "Da musste ich mit meinen FH-Studierenden und einigen Mitarbeitern natürlich gleich hin."
Der "riesige Laster" war ein nach beiden Seiten ausklappbarer Lkw des Medizingeräteherstellers Stryker, in dem Workshops für Angestellte des Kepler-Klinikums angeboten wurden. Kremsmair und Stefan Schartner – auch er ist Absolvent der FH Linz – und Philipp Proier, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie am Kepler-Klinikum, erklärten aber auch den Studierenden, was es mit den Maschinen und Gerätschaften an Bord auf sich hatte.
"Wir haben alle möglichen Sägen, Bohrwerkzeuge, Prothesen und andere Maschinen ausprobieren dürfen", sagt der Medical-Engineering-Masterstudent Lukas Wakolbinger. "Die Experten haben versucht, all unsere Fragen zu beantworten." Und derer gab es viele.
Operationsroboter Mako
Das große Interesse verwunderte Merwa nicht. "Wenn Praxis und Theorie kombiniert werden, dann lernen die Studierenden einfach am meisten, aber nicht nur die."
Der Lkw war allerdings nur die erste Station der Exkursion. Im zweiten Teil durften sich die Medizintechniker am Operationsroboter Mako versuchen. Mit diesem System wurden in den vergangenen zehn Jahren mehr als 615.000 Eingriffe vorgenommen, Stryker schwärmt von einem "neuen Standard in der Versorgung". Ins Schwärmen gerieten aber auch der Professor und seine Studierenden: "Ich kann den Roboterarm in eine bestimmte Position bringen und so millimetergenau arbeiten", sagte Merwa. "Komme ich damit in einen Bereich, der nicht für die Operation markiert ist, stoppt er sofort." "Wir haben sogar mit dem Roboter arbeiten dürfen", ergänzt Wakolbinger. Dass sich die Studierenden von dieser Exkursion viel Wissen mitnehmen konnten, davon ist Merwa überzeugt. "Auch wenn ich aktuell nicht so viel davon gebrauchen kann", sagt Wakolbinger. Er schreibt gerade seine Masterarbeit mit dem deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
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