Flugzeugabsturz am Kasberg mit 4 Toten: Was bisher bekannt ist
GRÜNAU/ALMTAL. Nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs am Samstag in Grünau im Almtal mit vier Toten sind noch viele Fragen ungeklärt.
Wie berichtet, war die Maschine - eine einmotorige Rockwell Commander 112B - am Samstag zur Mittagszeit im Bereich Grünau im Almtal (Bezirk Gmunden) abgestürzt. Das Kleinflugzeug war in Pribram zwischen Prag und Pilsen in Tschechien gestartet und war auf dem Weg nach Medulin in Istrien. Bei den zwei Männern und zwei Frauen handle es sich wohl um tschechische Staatsbürger. Die Polizei arbeite mit Hochdruck daran, die Verunglückten zweifelsfrei zu identifizieren, sagte Polizeisprecherin Barbara Riedl.
Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschten schlechte Wetterbedingungen. Der Pilot dürfte bei Wind und Schneesturm die Kontrolle über die Maschine verloren haben. Das Flugzeug dürfte im Zickzackkurs über dem Kasberg geflogen sein, wie hier ersichtlich ist. Die Flugsicherheitsbehörde Austro Control sah das Kleinflugzeug nicht mehr auf dem Radar und schlug Alarm.
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Gegen 12 Uhr wurden die Einsatzkräfte über den Absturz informiert. Sofort wurde eine Suchaktion von Alpinpolizei, Bergrettung, Flugpolizei, Notarzthubschrauber "Martin 3" und Rettungskräften sowie der Feuerwehr eingeleitet.
Bildergalerie: Tote nach Flugzeugabsturz
Galerie ansehenWegen des Schneesturms musste die Suche aus der Luft aus allerdings nach kurzer Zeit abgebrochen werden.
Alpinpolizei und Bergrettung suchten großflächig das alpine Gelände ab. Die Helfer fuhren mit Gondeln des Skigebiets hoch und suchten mit Pistenraupe und Skidoo weiter. Der bis zu 70 Zentimeter hohe Neuschnee im steilen Gelände erschwerte allerdings den Einsatz. Gegen 13.30 Uhr gelang es den Einsatzkräften, Wrackteile in der Nähe der Sepp-Huber-Hütte am Kasberg zu lokalisieren. Gegen 16 Uhr wurde schließlich der Rumpf des abgestürzten Flugzeuges entdeckt. Die vier Insassen konnten nur noch tot geborgen werden.
Wrack wird untersucht
Derzeit laufen die Ermittlungen zu den Identitäten der vier Opfer. Die Staatsanwaltschaft Wels ordnete eine Obduktion sowie die Sicherstellung des Flugzeugwracks an. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Die Polizei arbeite bei der Identifizierung der Opfer eng mit den tschechischen Kollegen zusammen, betonte Polizeisprecherin Riedl. Auch ein Sachverständiger wurde angefordert, der gemeinsam mit der Flugunfallkommission und den Ermittlern des Landeskriminalamtes das Wrack in den nächsten Tagen begutachten und untersuchen wird, um weitere Hinweise für den Grund des Absturzes herauszufinden. Die Bergung des Flugzeugwracks ist - sollte es das Wetter zulassen - für Montag geplant.
- Video: Kleinflugzeug am Kasberg abgestürzt: