Neuer TechnoZ-Chef ortet brachliegendes Potenzial
RIED. Es ist offiziell: Christoph Schöndorfer hat die Leitung des TechnoZ’ Ried übernommen. Der gebürtige Brunnenthaler hat seine Fühler bereits ausgestreckt. Handlungsbedarf sieht er genug.
Die Region bietet einen guten Nährboden für neue Technologien. „Man möchte nicht glauben, was in ihr steckt. Ried verfügt neben den großen und bekannten Playern über einen vielfältigen Mix an technischen Betrieben“, sagt Schöndorfer, dessen neues Tätigkeitsfeld nach einigen Jahren an der TU-Wien und in der Privatwirtschaft in der Führung des TechnoZ’ liegt.
25 Unternehmen sind auf 2000 Quadratmetern eingemietet, darunter auch eine Rechtsanwältin, ein Immobilien-Spezialist und eine Werbeagentur. Seit gestern sind die räumlichen Kapazitäten voll ausgelastet. „Da stellt sich naturgemäß die Frage, ob das gut ist – oder nicht“, spricht Schöndorfer von einem Luxusproblem. Mit Schleuderpreisen werde jedenfalls nicht gearbeitet.
Was zieht: Im Mietpreis inkludiert ist die Nutzung der Konferenz- und Besprechungsräume. Positive Entwicklungen habe eine gewisse Vernetzung der eingemieteten Betriebe mit sich gebracht. Die Mitarbeiter der Firmen stehen – und sei es nur in der Kaffeelounge – in ständigem Kontakt zueinander. Diese Ausgangssituation sei oft entscheidend, ob es bei einer Idee bleibt oder es tatsächlich zu einer Umsetzung kommt. Was nicht zuletzt auch beim Solarauto-Projekt der angeschlossenen HTL ausschlaggebend war.
Kommunikation sei das Um und Auf von Innovation. Und genau darin sieht Schöndorfer Handlungsbedarf: Was innerhalb des TechnoZ' ganz gut funktioniere, könne durchaus über den ganzen Bezirk gestülpt werden. „Allerdings beschränken wir uns da auf die Technik. In unternehmerischen Belangen hat die Wirtschaftskammer das entsprechende Know-how.“
Konkret könne sich der neue TechnoZ-Chef folgende Ausgangssituation vorstellen: „Ein Kleinunternehmer hat eine Idee. Bei der technischen Umsetzung sieht er sich nicht hinaus. Und genau für solche Fälle werde ich eine Expertengruppe zusammenstellen. Ein Team von 20 bis 30 Köpfen, das in möglichst unterschiedlichen Bereichen Erfahrungen gesammelt hat. Ich habe mich zwischenzeitlich bei einigen guten Leuten in der Region vorgestellt und meine Ideen deponiert. Bislang habe ich dazu nur positive Rückmeldungen erhalten. Möglicherweise habe ich da als Innviertler einen gewissen Bonus. Da ist der Draht zueinander einfach anders“, schmunzelt er.
Es schlummere noch so viel brachliegendes Potenzial in der Region, das geweckt werden müsse. Potenzial, das möglicherweise auch wieder für Hochschul-Abgänger interessant sei. Weiters schwebt Schöndorfer eine Bedarfsanalyse für ein technisches Dienstleistungszentrum, etwa für Zertifizierungen, vor. Fazit: Nach einigen Jahren an der Uni und in der Arbeitswelt, fühlt sich der Innviertler wieder zu Hause angekommen. (weid)