Stieftochter von Mordopfer: "Er war ein feiner Mensch"
GERETSBERG/RIED. "Er war immer für mich da und ein so feiner Mensch. Sein Motto war immer, zuerst das Hirn einschalten, dann erst das Mundwerk." Das sagte die Stieftochter eines 82-jährigen Geretsbergers, der am 5. Oktober 2023 von seiner Pflegekraft mit brutalsten Messerstichen ins Gesicht und Bauch ermordet wurde, unter Tränen am Dienstag beim Geschworenenprozess in Ried.
Der wehrlose Pensionist, der seit einigen Jahren auf eine 24-Stunden-Pflege angewiesen war, hatte kein Chance, sich gegen die Angriffe zu wehren.
Vor Gericht behauptete der Transgender, der sich als Frau fühlt und als "Vanessa" angesprochen werden möchte, dass er gedemütigt und sexuell belästigt worden sei. "Das ist eine glatte Lüge", sagte Staatsanwältin Petra Stranzinger. Die vier Geschwister des ermordeten Franz S. beschrieben ihren Bruder als "sehr, sehr liebevollen Menschen". Die psychiatrische Gutachterin Adelheid Kastner diagnostizierte eine kombinierte Persönlichkeitsstörung. Das Risiko für weitere Gewalttaten sei sehr groß.
Die Geschworenen sprachen die 24-jährige Person einstimmig wegen des Verbrechens des Mordes schuldig.
Das Urteil: 20 Jahre Haft, zudem wurde die Unterbringung in einem therapeutisch-forensischen Zentrum angeordnet. Es ist daher durchaus möglich, dass die Pflegekraft nie wieder auf freien Fuß kommt. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
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