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Zinngießerhaus: Ein Stück Geschichte ist wieder fit für die Zukunft

Von Marina Mayrböck, 11. Juli 2024, 00:04 Uhr
Zinngießerhaus: Ein Stück Geschichte ist wieder fit für die Zukunft
Das Zinngießerhaus in Mattighofen

MATTIGHOFEN. Es wurde um das Jahr 1400 errichtet und war einst Teil der Befestigungsanlage des Marktes. Seither hatte das geschichtsträchtige Gebäude viele Besitzer. Vor fast 60 Jahren haben es die Kameraden der Bürgergarde erworben und nun erneut generalsaniert. Ein Stück Mattighofner Geschichte hat wieder Zukunftsbestand und das wird mit dem Parkfest der Bürgergarde am Sonntag, 14. Juli, im Park der Landesmusikschule gefeiert.

Generationen von Zinngießern

"Von 1686 bis 1908 verrichteten etliche Generationen von Zinngießern ihr Handwerk in diesem Gebäude und prägten so den Namen ‚Zinngießerhaus’. Das Zunftzeichen der Zinngießer mit der Jahreszahl 1686 unter dem Giebel zeugt von dieser Zeit", sagt Rudolf Schamberger. Der Kommandant-Stellvertreter hat sich eindringlich mit der Geschichte und der nötigen Renovierung des Hauses befasst. Seit 1965 ist das Gebäude das Vereinsheim der Bürgergarde Mattighofen. Die Zinngießerei habe bis in das 20. Jahrhundert bestanden. Zuletzt gehörte das baufällige Haus einer Bank in Mattighofen, das geht aus dem Heimatbuch hervor. Auf Initiative des damaligen Kommandanten Thomas Steidl haben die Bürgergardemitglieder beschlossen, das Haus zu kaufen und es wieder auf Vordermann zu bringen.

Punktgenau zum 350-Jahr-Bestandsjubiläum im Sommer 1968 wurde "das Gebäude seiner neuen Bestimmung übergeben", steht geschrieben.

Vor etwa 30 Jahren wurde das Zinngießerhaus erneut größtenteils eigenhändig renoviert. Der Zahn der Zeit nagte weiter am ehrwürdigen Gebäude und so stand eine dritte, umfangreiche Generalsanierung ins Haus. Mit finanzieller Unterstützung durch die Leaderregion Oberinnviertel-Mattigtal und der tatkräftigen Unterstützung der Kameraden und der Stadtgemeinde wurde das Dach neu eingedeckt, neue Fenster samt Fenstergitter, ein neuer Balkon sowie die Renovierung der Außenfassade waren ebenfalls erforderlich. Auch der Innenbereich wurde saniert und ein Bürgergardemuseum eingerichtet. Das ist nicht neu, aber "jetzt ist es eines mit echtem Museumscharakter, in dem die Ausstellungsstücke ordentlich dargestellt und beschrieben werden", sagt Kommandant Christian Raiger.

Das Museum kann jederzeit besichtigt werden, reguläre Öffnungszeiten gibt es keine, deshalb ist eine Anmeldung erforderlich. "Durch diese umfangreiche Inwertsetzung kann ein Stück Mattighofner Geschichte und das Zuhause der Bürgerkorps auch für nachfolgende Generationen erhalten bleiben", sagt Bürgergarde-Schriftführer Herbert Karer.

Parkfest der Bürgergarde Mattighofen am Sonntag, 14. Juli, mit Frühschoppen und Mittagstisch ab 10 Uhr im Park der Landesmusikschule Mattighofen. Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt.

Autorin
Marina Mayrböck
Redaktion Innviertel
Marina Mayrböck
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