Corona: Die Innviertler Spitäler sind gut vorbereitet
BRAUNAU/RIED/SCHÄRDING. Derzeit ist die Lage noch ruhig, das könnte sich aber in den kommenden Wochen ändern.
Der Höhepunkt der Corona-Krise steht den Krankenhäusern in Österreich bevor. Die Herausforderungen – auch im intensivmedizinischen Bereich – in den kommenden Wochen werden groß sein. Wir haben uns bei den drei Innviertler Spitälern umgehört, die Verantwortlichen sind durchaus zuversichtlich, die schwierige Situation gut meistern zu können.
"Mit den von uns geschaffenen Strukturen sind wir gut aufgestellt. Wir haben derzeit im Krankenhaus Braunau keine Krisensituation, es läuft alles in geordneten Bahnen. Aber natürlich wissen wir jetzt noch nicht, wie viele Patienten auf uns zukommen werden", sagt Erwin Windischbauer, Geschäftsführer des Braunauer Spitals.
Die Anzahl der Intensivbetten wurde von zwölf auf 20 erhöht, eine unter Umständen notwendige Aufstockung sei möglich. "Wir haben außerdem zusätzliche Beatmungsgeräte beim Land Oberösterreich bestellt", sagt Windischbauer. Die Auslastung im Spital sei derzeit gering. "Alle planbaren Eingriffe wurden nach hinten verschoben, um Ressourcen freizuhalten, Operationen machen wir nur bei Notfällen und Unfällen", so der Spitalschef auf OÖN-Anfrage. In den Ambulanzen gelte das Motto "Was gemacht werden muss, wird gemacht". Alles andere werde verschoben.
Volle Notfallbetreuung in Ried
"Aktuell haben wir nur wenige Patienten mit einer bestätigten Covid-19-Erkrankung. Wir rechnen aber damit, dass sich das in den nächsten Wochen ändern wird", so Ulrike Tschernuth, die Pressesprecherin des Rieder Krankenhauses. Der installierte Krisenstab berate sich regelmäßig über den aktuellen Status und treffe danach Entscheidungen über die notwendigen Maßnahmen, so Tschernuth.
Planbare Eingriffe und Untersuchungen wurden verschoben, um Kapazitäten für Covid-19-Erkrankte zu schaffen. Unbedingt notwendige Eingriffe, Behandlungen und Untersuchungen würden selbstverständlich durchgeführt. "Unser Schwerpunktspital steht für Notfälle 24 Stunden am Tag mit allen 18 Abteilungen und Instituten zur Verfügung", betont Tschernuth.
In Ried wurde für die Behandlung von Corona-Patienten eine eigene Station geschaffen. Im Notfall könne die Kapazität innerhalb weniger Stunden erweitert werden. "Ebenso ist unser Intensivbereich für die Behandlung schwer erkrankter Covid-19-Patienten vorbereitet. Im Normalbetrieb verfügen wir über sieben invasive Beatmungsplätze im Intensivverbund. Diese Kapazität wurde aktuell auf 14 Beatmungsplätze aufgestockt. Auch hier können die Kapazitäten stufenweise noch erweitert werden", so Tschernuth auf OÖN-Anfrage. Geplante Eingriffe und ambulante Untersuchungen, die nicht unbedingt sofort erfolgen müssen, werden derzeit in Ried jeweils zwei Wochen im Voraus verschoben.
Schärding: Täglicher Krisenstab
Auch im Klinikum Schärding ist man gut vorbereitet, wie Primar Thomas Meindl, Ärztlicher Direktor und Leiter des Instituts für Intensivmedizin, betont. "Unser Krisenstab in Form der Krankenhaus-Einsatzleitung tauscht sich jeden Tag aus und beschließt in Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden die aktuellen Maßnahmen. Dadurch sind wir gut auf eine eventuelle Versorgung von Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, vorbereitet", sagt Meindl.
Das Institut für Anästhesiologie und Intensivmedizin verfügt über sechs Betten, eine Aufstockung um ein weiteres Bett ist möglich. Eine isolierte Unterbringung von weiteren Corona-Patienten sei gewährleistet.
"Im Anlassfall werden wir beispielsweise einen ganzen Stock nur für diese Patienten freihalten. Dieser Plan ist auch erweiterbar", erklärt Meindl. Man stehe in engem Kontakt mit den beiden anderen Innviertler Spitälern und den anderen Kliniken in Oberösterreich.
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