Dokumentarfilm über Fotografin Nan Goldin und die US-Pharmaindustrie
RIED. Die Grünstreifen-Saison wird mit der Dokumentation "All the Beauty and the Bloodshed" beendet
Der Film "All the Beauty and the Bloodshed" verwebt zwei Erzählungen. Auf der einen Seite wird das Leben und die Karriere von Nan Goldin dokumentiert, die aus dem New Yorker "No Wave"-Underground zu einer der bedeutendsten Fotografinnen des späten 20. Jahrhunderts aufstieg. Der Film geht auf Goldins schwierige Kindheit, den Suizid ihrer Schwester im Teenageralter und den Kampf ihrer Gemeinde gegen Aids in den 1980er-Jahren ein. Zahlreiche Fotografien illustrieren die sehr persönliche Geschichte.
Gebrauch von Medikamenten
Auf der anderen Seite erzählt der Film von den Machenschaften der US-amerikanischen Pharmadynastie Sackler. Die Oxycodon-Hersteller-Familie wird für die tödliche Opioidkrise in den Vereinigten Staaten mitverantwortlich gemacht. Nachdem Goldin ihre eigene, wegen des Gebrauchs des Medikamentes entstandene Opioidabhängigkeit überwunden hatte, setzte sie sich mit öffentlichkeitswirksamen Protesten aktiv gegen die Sacklers zur Wehr, die mit großzügigen Museumsspenden ihren Ruf verteidigen wollten. Regisseurin Laura Poitras, bekannt geworden durch ihre aufsehenerregende Doku über Edward Snowden – Citizenfour – nimmt die bekannte Fotografin zum Anlass, um dem "American Way of Life" einen trotzigen Spiegel vors Gesicht zu halten.
"Die Auseinandersetzung mit den Schattenseiten von Zivilisation ist dringend notwendig. Poitras hat viel für Amerika beigetragen – und auch bei uns ist die kritische Kontrolle in allen Bereichen wichtig. Wenn diese versagt, ist die Demokratie in Gefahr", zieht Organisator Max Gramberger seine Schlüsse aus dem Film.
Der Film wird am Mittwoch, 12. Juni, um 19.30 Uhr im Starmovie in Ried gezeigt. Der Eintritt beträgt 8,50 Euro.