Ein Abend mit dem Ururenkel von Kaiserin Sisi
UTZENAICH. Leopold Altenburg stellt am 14. Juni sein Buch "Der Kaiser und sein Sonnenschein" vor.
Nach der coronabedingten Verschiebung ist es nun so weit: Leopold Altenburg, Ururenkel von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth "Sisi", kommt nach Utzenaich. Auf Einladung der Gesunden Gemeinde wird er am Dienstag, 14. Juni, um 19.30 Uhr in der Aula der Volksschule Utzenaich einen Abend der besonderen Art gestalten und sein biografisches Buch "Der Kaiser und sein Sonnenschein" nicht nur lesend, sondern auch schauspielend und musikalisch vorstellen. Ein Buch, das Iris Lengauer (Arbeitskreisleitung Gesunde Gemeinde Utzenaich) gelesen hat. Es ist längst nicht die einzige Verbindung zwischen dem Innviertel und dem Urenkel von Kaiserin Sisi, denn auch Onkel und Tante von Leopold Altenburg leben in Utzenaich.
Liebevolle Anekdoten
Der gebürtige Grazer und Schauspieler schrieb das Buch nicht als Historiker, denn "das wäre vermessen", wie er selbst meint, sondern als Sammlung liebevoller Anekdoten. Diese habe er zwar historisch recherchiert, sie basieren aber in erster Linie auf Quellen, die ihm zur Verfügung standen: den Erzählungen von Großeltern, Eltern, Tanten und Onkeln. Leopold Altenburg wird Begebenheiten aus der Familiengeschichte des Kaiserhauses schildern. Zentrale Rollen kommen dabei seinem Großvater Erzherzog Clemens Salvator, dem Lieblingsenkel von Kaiser Franz Joseph, sowie seinem Vater Prinz Peter zu.
Engagements als Schauspieler führen den in Berlin wohnhaften Kosmopoliten immer wieder nach Österreich und am 14. Juni nach Utzenaich. Für Iris Lengauer und ihr Team der perfekte Anlass "für einen ungezwungenen, geselligen Abend, an dem hoffentlich herzlich gelacht werden wird. Auch das ist wichtig für die eigene Gesundheit", sagt Lengauer, die mit der Gesunden Gemeinde neben der Leseshow im Jahr 2022 noch zahlreiche andere Veranstaltungen plant. Unter anderem einen vegetarisch/veganen Kochkurs und einen Familienwandertag am Nationalfeiertag im Oktober. "Wir bieten die unterschiedlichsten Kurse und Informationsabende für alle Altersgruppen an und versuchen, ein möglichst abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen. Dazu passt die Leseshow mit Leopold Altenburg natürlich perfekt", sagt Iris Lengauer.
Nach dem Einlass um 18.30 Uhr gibt es die Möglichkeit für einen kleinen Umtrunk – eventuell ein gutes Glas Wein von den Jungwinzerinnen Kerstin und Heidi Höckner aus Utzenaich. Die Buchhandlung Thalia wird mit einem Büchertisch vor Ort sein. Dort wird Altenburg nach der Veranstaltung auf Wunsch Bücher signieren.
Karten gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung Thalia (Weberzeile), im Gemeindeamt Utzenaich und beim Team der Gesunden Gemeinde.
Drei Fragen an Leopold Altenburg
Wie gut kennen Sie das Innviertel?
Das Innviertel hat eine wunderschöne hügelige Landschaft. Sehr beeindruckt hat mich auch die barocke Silberzeile in Schärding. Ich mag die Sprache, den Dialekt, der in dieser Region gesprochen wird. Außerdem wohnt ein Bruder meines Vaters hier. Rund um den Auftritt in Utzenaich habe ich nun Gelegenheit, meine Tante und meinen Onkel zu besuchen. Da freue ich mich schon sehr.
Was verbinden Sie mit dieser Region?
Um das Innviertel haben die Wittelsbacher und die Habsburger immer wieder gekämpft. Da ich von beiden Familien abstamme, wüsste ich nicht, zu wem ich halten soll.
Da Sie sich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigen: Wie wichtig ist Ihnen die Familie?
Eine Großfamilie erinnert mich an ein Mobile. Die einzelnen Familienmitglieder haben vielleicht gar nicht so viel Kontakt miteinander – dennoch bleiben sie durch unsichtbare Fäden miteinander verbunden. Wenn ein emotionales Ereignis passiert, wie die Geburt eines Kindes oder der Tod eines geliebten Verwandten, so kommt das ganze Mobile in Schwingung und wird durchgeschüttelt. Diese Ereignisse geben einer Familie Anlässe, um wieder zusammenzukommen. Bei solchen Treffen plaudern wir natürlich über die Vorfahren und ihre Eigenheiten.
In meinem Buch sage ich: ‘Zur Wahrheit eines Menschen gehören auch die eigenen Ahnen.’ Mir hat es geholfen, mich mit dem Leben und der Zeit meiner Großeltern und Eltern auseinanderzusetzen. Für mich wurde dadurch die Geschichte Österreichs auf einem sehr persönlichen Weg greifbarer. In den letzten 120 Jahren hat sich die Welt mehrmals auf den Kopf gestellt – das darf man nicht vergessen – denn das, was unsere Vorfahren erlebt haben, prägt auch uns. Wichtig ist für mich, dass sich das "Zurückschauen" und das "Nach-vorne-Schauen" stets die Waage halten – beides kann sich ganz wunderbar ergänzen.
Zur Person
Leopold Altenburg wurde 1971 in Graz geboren und ist Schauspieler. Von 1991 bis 1995 studierte er Schauspiel am Konservatorium der Stadt Wien, zu seinen Lehrerinnen zählte unter anderem Elfriede Ott. Mit Thorsten Wadowski gründete er 1999 das Musikkabarettduo Leopold & Wadowski. Als Krankenhausclown arbeitete er bei den Roten Nasen in Wien und seit 2003 bei den Roten Nasen in Berlin. 2019 erschien sein Buch "Der Kaiser und sein Sonnenschein".
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