Eine Ecke, in der der Forscherdrang geweckt wird
TARSDORF. Eine "Spürnasenecke" wurde im Tarsdorfer Kindergarten eröffnet, damit die Kleinen forschen können.
Aufregung lag vergangene Woche im Tarsdorfer Kindergarten in der Luft. Eine weitere "Spürnasenecke" wurde offiziell in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um ein Labor für 86 spannende, naturwissenschaftliche Experimente für Kinder von vier bis zwölf Jahren.
Die Kinder warteten gespannt auf die Experimente, die die "Jungwissenschaftler" für sie vorbereitet hatten. Noch gespannter waren die Experimentatoren selbst, ob der Versuch gut laufen würde. Sie brachten mit Unterstützung und unter Anleitung ihrer Betreuerin einen Vulkan zum Ausbruch. Mit Küchenutensilien wie Spülmittel, Wasser, Essig und Backpulver wurde die Eruption eindrucksvoll nachgestellt. Als die orange-rote (kalte) Lava aus dem Vulkanschlot quoll, gab es Applaus.
Der Spaß an dieser Art zu lernen war allen ins Gesicht geschrieben. Die Kindergartenleiterin Manuela Esterbauer war vor etwa einem Jahr auf die Spürnasenecke aufmerksam geworden. "Die Spürnasenecke bietet die Möglichkeit Fragen des Alltags zu behandeln und den Kindern Erklärungen zu liefern. Etwa wie aus einer schwarzen Platte elektrischer Strom kommt. Das ist fantastisch", erklärte Manuela Esterbauer.
Computer programmieren
In einem Versuch können die Kinder mit Bausteinen auf einer Platte den Weg eines Würfels programmieren, der dann über ein Spielfeld läuft. Dieses Experiment erfreut sich besonderer Beliebtheit. Es können aber auch Kaulquappen aufgezogen, ein Miniglashaus betrieben und eine Zitronenuhr gebaut werden – und vieles mehr.
Als Sponsoren für die Laboreinrichtung und -möbel standen die ortsansässige Firma RSF-Elektronik und die Gemeinde Tarsdorf zur Verfügung. RSF spendete ohne zu zögern die 10.000 Euro für die Laboreinrichtung. "Als Technik-Betrieb sind wir sehr daran interessiert, dass die Kinder früh mit der Naturwissenschaft in Kontakt kommen. Außerdem besucht der Nachwuchs vieler unserer 400 Mitarbeiter hier den Kindergarten", sagt RSF-Geschäftsführer Wilhelm Dadinger bei der Eröffnung. Er versprach weiters, dass RSF für eine weitere Unterstützung des Projektes gerne zur Verfügung stehen würde. Auch Bürgermeisterin Andrea Holzner verwies darauf, dass die Gemeinde die Errichtung der Forschungsstation gerne sponsert, weil es sich dabei um ein außergewöhnliches Angebot für die Kinder handle.
"Die Tarsdorfer Spürnasenecke ist die 68te, die installiert wurde. Fast alle im Bundesland Salzburg", sagte Konrad Steiner, einer der Konzipienten des Angebots. Mit den Lehrerinnen Caroline Neudecker (AHS), Bernadette Unger (BHS) und dem Chemiker Gunther Seidl hat er die 86 Experimente zusammengestellt. In einer Broschüre sind alle genau beschrieben.