Faszination Blasmusik: "Ich denke, sie war noch nie so hip wie heute"
NEUKIRCHEN/ENKNACH. Seit 60 Jahren gibt es den Bezirksblasmusikverband Braunau. Der frische Senior wurde am Samstag jung gefeiert: 350 Jungmusikanten und verschiedene Ensembles spielten parallel auf drei verschiedenen Bühnen im Ortskern von Neukirchen.
Wie es die Blasmusik schafft, so viele Junge zu begeistern und wie die vielen Jungen eine Blasmusikkapelle verändern, darüber spricht Bezirksjugendreferentin Martina Kohlmann.
60 Jahre Blasmusikverband Bezirk Braunau – wie hat sich in dieser Zeit die Jugendarbeit verändert?
Ich denke, dass Blasmusik noch nie so hip war wie jetzt, hier spielt sicher auch das Woodstock der Blasmusik eine große Rolle. Vom Fünfjährigen bis zum 70-Jährigen waren alle Altersgruppen vertreten. Dass sie über Generationen hinweg die Leute verbindet, das ist das Spezielle an der Blasmusik.
Wie hat sich der Altersschnitt in der Blasmusik verändert?
Er ist auf jeden Fall jünger geworden. Der Schnitt wird so bei 30 Jahren sein. Das Eintrittsalter liegt heute bei zwölf, 13 Jahren. Das war früher sicher anders. Heute gibt es auch Instrumente speziell für Kinder.
Wie verändern die vielen Jungen die Blasmusik?
Sehr, weil nur traditionelle Blasmusik zu proben, das ist mit vielen Jungen in einer Kapelle nicht möglich. Man muss auch moderne Sachen und Hits ins Repertoire aufnehmen. Die Jungen sind gewöhnt, nicht nur Frühschoppen, sondern auf verschiedenen Veranstaltungen zu spielen. Eine Veränderung gibt es auch bei den Funktionären. Es wird öfters gewechselt und dadurch hat man jüngere Entscheidungsträger. Das ist allerdings ein Für und Wider, weil ohne Beständigkeit kann es auch schwierig werden