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Lager Weyer: Über unterschiedliche Formen der Gedenkkultur

Von Manfred Fischer, 05. Oktober 2024, 04:45 Uhr
Lager Weyer: Über unterschiedliche Formen der Gedenkkultur
Acrylgemälde von Roland Wimmer nach Originalaufnahmen aus dem Lager Weyer Bild: privat

SANKT PANTALEON. Gedenkstunde in den beiden NS-Lagern von Weyer und St. Pantaleon.

In den vergangenen bald 25 Jahren ist viel Information über die Geschehnisse in den beiden NS-Lagern von Weyer-St. Pantaleon zusammengetragen worden. Einerseits durch Forschungen von Mitgliedern des Vereins Erinnerungsstätte und befreundeter Institutionen, andererseits aber auch durch das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, die neben wichtigen Informationen sogar erhaltene Gegenstände aus dem Lagerzusammenhang zukommen ließen. "Diese haben wir sorgfältig archiviert", sagte Vereinsobmann Ludwig Laher bei der Gedenkfeier des Vereins "Erinnerungsstätte Lager Weyer/Innviertel" (VELWI) für die Opfer der beiden NS-Lager bei der Erinnerungsstätte an der Moosachstraße.

Danach setzte sich der Historiker Robert Obermair von der Universität Salzburg in seinem Vortrag in der Mittelschule mit den unterschiedlichen Formen der nach den Schrecken der Nazibarbarei in Österreich jahrzehntelang sehr einseitig ausgerichteten Gedenkkultur auseinander.

Obermair erläuterte an zahlreichen Bildbeispielen, wie massiv präsent überall die Kriegerdenkmäler waren und im Gegensatz dazu, wie versteckt die vereinzelten öffentlichen Hinweise auf die vielen Opfer der NS-Herrschaft gewesen waren. Häufig wurden auf Gräbern völlig ungeniert militärische Dienstgrade mit SS-Runen angegeben. Obermair wies darauf hin, wie sehr Formulierungen auf Kriegerdenkmälern der Zweiten Republik verwischten, dass die als Helden bezeichneten Personen für ein mörderisches Eroberungsregime ihr Leben ließen und nicht für die Verteidigung der Heimat.

"Erst in den 1980er Jahren entwickelte sich eine alternative Gedenkkultur rund um die zahlreichen Konzentrationslager und anderen NS-Lager, aber auch für herausragende Einzelpersonen des Widerstands", erläuterte Obermair. Er unterstrich, dass es durchwegs zivilgesellschaftliche Einrichtungen wie der Verein Erinnerungsstätte in St. Pantaleon sind, denen dieser wichtige Beitrag zur Bewusstseinsbildung zu verdanken sei.

Aber auch die Kunst hat durch penibel recherchierte Romane und Erzählungen sowie beeindruckende Arbeiten bildender Künstler wichtige Impulse geliefert. Umrahmt wurde Obermairs Vortrag von fotorealistischen, farbintensiven Acrylgemälden des bekannten Porträtisten Roland Wimmer, die Originalaufnahmen aus dem Lager Weyer zum Vorbild haben. Sie sind Teil seines Projektes "Die Kunst des Vergessens". Werke daraus sind derzeit im Salzburger Kulturlokal Shakespeare ausgestellt.

Ein Gespräch zwischen dem Historiker Robert Obermair, dem Künstler Roland Wimmer, dem VELWI-Vorstandsmitglied David Mehlhart und dem Publikum beschloss den Abend. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Reinhard Gnaiger und Christian Münzker.

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Autor
Manfred Fischer
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