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In Pischelsdorf entsteht die größte Agri-PV-Anlage

Von Marina Mayrböck, 23. Oktober 2024, 11:21 Uhr
Symbolfoto Energie AG
Bild: Symbolfoto Energie AG

PISCHELSDORF/ENGELBACH. Auf Franz Bachleitners Acker entsteht etwas Mächtiges: die größte Agri-PV-Anlage im Land. Auf der fünf Hektar großen Anbaufläche wird ab Frühjahr so viel Sonnenstrom geerntet, dass damit theoretisch die rund 1800 Einwohner-Gemeinde gleich zweimal versorgt werden könnte.

 „Mit diesem Projekt starten wir ein Leuchtturmprojekt in Oberösterreich“, sagte Markus Achleitner, Landesrat (VP) und Aufsichtsratsvorsitzender der Energie AG, gestern bei der Spatenstichfeier.

Die landwirtschaftliche Produktion mit der Energieproduktion vereinen, das sei mit diesem Projekt möglich. Die 7514 Module auf dem Feld sind so angebracht, damit Bachleitner es beinahe uneingeschränkt bewirtschaften kann. „Das war schon immer ein Feld und das wird es auch bleiben. Die Abstände sind genau meinen Maschinen angepasst. Hafer, Gerste, Weizen - ich kann nach wie vor alles anbauen, nur Mais nicht, der ist zu hoch“, sagte Bachleitner. 80 Prozent der Ackerfläche kann der Landwirt wie gewohnt bewirtschaften, 18 Prozent werden für Biodiversitätsstreifen genutzt und nur zwei Prozent gehen durch den Kraftwerksbau verloren. Die PV-Anlage stünde also nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion, sondern sei eine innovative Lösung, bewirtschaftete Acker- und Grünlandflächen doppelt zu nutzen. Nach zirka 30 Jahren kann die Anlage wieder rückstandslos rückgebaut werden.

Hier wird gerade die größte Agri-PV-Anlage im Land gebaut
Hier wird gerade die größte Agri-PV-Anlage im Land gebaut

Sechs Millionen Kilowattstunden können auf dem Sonnenfeld Pischelsdorf künftig erzeugt werden. Das entspricht einem Jahresstromverbrauch von mehr als 1680 Haushalten. Der Strom ab Hof ist ein Gemeinschaftsprojekt von Energie AG und der Munderfinger EWS, dem Planungsbüro für Photovoltaik, Biologie, Energietechnik und Windkraftanlagen. „Als oberösterreichisches Unternehmen sind wir stolz, dass wir hier so ein Projekt realisieren dürfen. Unsere Motivation seit 30 Jahren ist, möglichst viele Kilowattstunden aus erneuerbare Energie ins Netz einzuspeisen, um die fossilen überflüssig zu machen“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter der EWS, Gerhard Steindl.

Klimaneutralität und Unabhängigkeit bis 2035: „Für dieses Ziel investieren wir vier Milliarden Euro, davon zwei Milliarden Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energie, zwei Milliarden Euro in den Netzausbau. Wir gehen den Weg der Sonnenenergie konsequent weiter, bis 2035 wollen wir 460 Gigawattstunden pro Jahr zusätzlichen Strom aus eigenen Sonnenkraftwerken erzeugen. Das entspricht einer Verzwanzigfachung der bisherigen Strommenge oder einem Plus von einer Fläche von 600 Fußballfeldern“, sagte Leonhard Schitter, Energie AG-CEO.

Solche Projekte sind in einer Gemeinde nicht einfach durchzuführen, Bedenken hatte es zu Beginn auch in Pischelsdorf gegeben. Dieses Projekt ist dort schon seit Mai 2020 Thema, erzählte VP-Bürgermeister Gerhard Höflmaier: „Auch wir waren am Anfang skeptisch und dachten: das ist nichts für Pischelsdorf. Wir haben uns ein Projekt in Niederösterreich angeschaut und waren positiv überrascht, wie gut Landwirtschaft und PV gemeinsam funktionieren und nicht konkurrieren.“ Die Gemeinde sei mit dem Sonnenfeld Vorreiter, Oberösterreich ein Vorbild in Sachen erneuerbare Energie, „weil wir in der Transformation zu einem nachhaltigen Energiesystem so weit wie kein zweites Bundesland sind“, sagte Achleitner.

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Bgm. Gerhard Höflmaier, Energie AG-Aufsichtsratsvorsitzender Markus Achleitner, Energie AG-CEO Leonhard Schitter , Gerhard Steindl (EWS) Bild: Energie AG (Johann Zehner)
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Autorin
Marina Mayrböck
Redaktion Innviertel
Marina Mayrböck
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22  Kommentare
22  Kommentare
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angerba (2.205 Kommentare)
am 23.10.2024 21:19

Eine sehr gute Sache! Der Strom kommt aber für einige noch immer aus der Steckdose. Wichtig sind bei solchen Anlagen auch eine Speichermöglichkeit!

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NichtVerfuegbar (226 Kommentare)
am 23.10.2024 19:51

Super, mit jeder neuen PV wird meine Stromrechnung noch günstiger. Dank flexiblen Tarif und E-Auto zahle ich im Schnitt 9-11 ct/kwh, incl. Mwst, excl. Grundgeb. War auch schon mal unter 6 ct/kwh.
Die Differenz begleicht der Steuerzahler. In DE war das schon mal 145 Mio€ an einem Tag.
Eigene PV ist ziemlich kontraproduktiv.
https://www.youtube.com/watch?v=i9gn3R7rvTM

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richie (1.410 Kommentare)
am 24.10.2024 09:48

Das ist halt die Konsequenz für verschlafenen Technologie- und Netzausbau.
Sonst könnte mit dem Überschussstrom schon hurtig z.B. H2 produziert werden.

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richie (1.410 Kommentare)
am 24.10.2024 09:52

Übrigens kostet mich mein eigener PV-Strom nur ca. 3 ct/kWh ...

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NichtVerfuegbar (226 Kommentare)
am 24.10.2024 12:29

Lt. Fraunhofer Institut kostet eigene PV 3-11 ct. Ich warte noch bis die Peripherie günstiger wird.
Opportunitätskosten muss man auch kalkulieren. Zu meinen oa Kosten kommen natürlich noch die Netzentgelte dazu ca. 6 ct, das entfällt bei einer eigenen Anlage

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misterx (1.690 Kommentare)
am 23.10.2024 15:33

Die teure Kehrseite des neuen Solarbooms https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/solarstrom-im-ueberfluss-die-teure-kehrseite-des-neuen-booms-110060299.html

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pellets (320 Kommentare)
am 23.10.2024 15:30

"Nach zirka 30 Jahren kann die Anlage wieder rückstandslos rückgebaut werden."
Auch ein Atomkraftwerk KANN wieder rückstandslos rückgebaut werden.

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Fafnir (517 Kommentare)
am 23.10.2024 15:57

Aber nicht rückstandsfrei! Oder hast ein Keller zum Einlagern der Brennstäbe??!?!?!!

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Kopfnuss (10.615 Kommentare)
am 23.10.2024 17:23

Diese 30y sind wahrscheinlich die Laufzeit des Pachtvertrags.
Sinnvollerweise verlängert man so etwas.

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mundl_sackbauer (28 Kommentare)
am 23.10.2024 15:23

Die Solarmodule kosten einen Pappenstiel, ca 70€ pro Stück aktuell. Das teure hier ist die Aufständerung, die Grabungsarbeiten hierfür, die Stahlträger, die Motoren zum kippen etc. Letzeres is sehr teuer, und macht den Solarstrom leider erst, wenn überhaupt, in Jahrzehnten rentabel, bei den aktuell wieder niedrigen Preisen.

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Kopfnuss (10.615 Kommentare)
am 23.10.2024 17:24

Ist ja bei Dach-/Hausinstallationen auch so, dass die Module den geringsten Teil des Budgets ausmachen.

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richie (1.410 Kommentare)
am 24.10.2024 09:42

Beim Auto kaufst auch nicht nur das vielleicht billige Blech, sondern das Gesamtpaket.

Bei der PV ist's nicht anders, das Gesamtprojekt muss gewinnbringend sein.
Und das ist es auch - im Gegensatz zum Auto ...

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elhell (2.450 Kommentare)
am 23.10.2024 14:43

Das nennt sich nun also "Leuchtturmprojekt" und man wird sehen und Erfahrungen sammeln, wie sich Agrarertrag und Stromproduktion sinnvoll ausgehen.
Kleinere Anlagen sieht man übrigens in Bayern - da wird PV mit Viehhaltung kombiniert, also auch der Platz unter den Kollektoren bspw. für Schafhaltung genutzt und der Strom dezentral verbraucht.

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Gast15 (432 Kommentare)
am 24.10.2024 11:38

Das ist eine absolut tolle Sache, die hier ausprobiert wird. Abgesehen davon werden die Sommer immer heißer, d.h. die Agrarprodukte werden durch den Sonnenverlauf teilweise beschattet, d.h. sie brauchen auch weniger Wasser.
Win-win für jede Sparte.

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demeter (957 Kommentare)
am 23.10.2024 12:58

Ackerflächen mit PV-Anlagen zupflastern ist der größte ökologische Unsinn, den es gibt.
die Scheinargumentation von Agri PV Anlagen täuscht hier nur die Einfältigen.

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richie (1.410 Kommentare)
am 24.10.2024 09:44

Und was wäre diese "Scheinargumentation"?

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joefackel (1.482 Kommentare)
am 24.10.2024 12:36

Den ganzen Artikel zu lesen war dir wohl intellektuell auch zu anstrengend .... traurig, wenns nur für die Überschrift reicht.

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curdimurka (160 Kommentare)
am 23.10.2024 12:29

Liebe OÖN!
Warum wird ein derart falsches Foto zum Bericht veröffentlicht. Das lässt die Leser ja vermuten, dass da dazwischen ganz ordentlich Getreide angepflanzt werden kann - dem ist aber nicht so.
Das ist beinahe wie Fake News, weil die Leserinnen und Leser arg getäuscht werden!

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Kiwirena (13 Kommentare)
am 23.10.2024 14:24

Hast du den Bericht gelesen oder kommentierst du aufgrund der Überschrift und der Abbildung dazu?

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il-capone (340 Kommentare)
am 23.10.2024 12:12

Ohne Accu nennt man das greenwashing.
Weder kann ich die Nachtschicht noch die Gefriertruhe ab Dunkelheit damit füttern.
Erst recht nicht im Winter.
Ausser die Leitung zum Sonnstein-Speicher ist schon gelegt.
Seh aber keinen Link dazu, oder der Achi hats nicht erlaubt.

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Kopfnuss (10.615 Kommentare)
am 24.10.2024 09:38

Den Speicher machen beispielsweise die neuen Speicherkraftwerke oder Verbraucher, die sich vorzugsweise bei Vorhandensein eines Überschusses dazu schalten.

Ist 100x besser als mit Lithium-Akkus.

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joefackel (1.482 Kommentare)
am 24.10.2024 12:38

Na, vielleicht hängt ja da irgendwo ein Pumpspeicherkraftwerk an der Leitung, bei dem untertags der Überschussstrom gespeichert wird.

Angeblich hängt ja auch Pischelsdorf am österreichischen Stromnetz.

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