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Schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen? Prozess gegen Innviertler Amtsleiter am 13. Jänner

Von Thomas Streif, 08. Jänner 2025, 12:36 Uhr
"Das war ein völlig wahnsinniges Verhalten"
Schöffenprozess findet im Landesgericht Ried statt

BEZIRK BRAUNAU/RIED. Seit ziemlich genau einem Jahr sitzt ein 59-jähriger Amtsleiter aus dem Bezirk Braunau in der Justizanstalt Ried in Untersuchungshaft.

Groß war die Aufregung Ende Jänner 2024 als die Vorwürfe gegen den Mann, für den die Unschuldsvermutung gilt, bekannt wurden. Dem Beschuldigten wird unter anderen vorgeworfen, dass er für Video-Livestreams, in denen Kinder auf den Philippinen schwerst sexuell missbraucht worden waren, von 2021 bis 2024 bezahlt  haben soll.  Mehrere Male soll es dabei gegen die Bezahlung von 1500 Pesos, das sind nach aktuellem Wechselkurs rund 25 Euro, zu schweren sexuellen Misshandlungen an sehr jungen Mädchen gekommen sein. Am kommenden Montag, 13. Jänner, muss sich der Innviertler ab neun Uhr vor einem Schöffengericht in Ried verantworten. 

Auch Kontakt in Österreich

Wie in den OÖ Anfang November berichtet, soll der Amtsleiter nicht nur auf den Philippinen online nach Minderjährigen Ausschau gehalten haben. Demnach dürfte der 59-Jährige auch in Österreich virtuellen Kontakt zu Kindern gesucht haben. Vor allem über den Nachrichtendienst Snapchat, der vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt ist, soll er in zahlreichen Angriffen Mädchen zwischen elf und zwölf Jahren zur Übermittlung von pornografischen Fotos oder Videos aufgefordert haben.

Ab 2019 soll der Angeklagte User immer wieder in Chats nach dem Alter gefragt haben. Näheren Kontakt dürfte er dann zu sehr jungen Mädchen gesucht haben. Wie berichtet, soll der Angeklagte auch auf einer Videoplattform sehr aktiv gewesen sein. Auf dieser wird man gesperrt, falls jemand meldet, dass Handlungen und Äußerungen des Chat- oder Videopartners nicht in Ordnung gewesen seien. Um diese Sperre aufzuheben, muss man zehn Euro überweisen. Es heißt, dass der Amtsleiter hundertfach gesperrt worden sein dürfte. Demnach dürfte er mehrere Tausend Euro überwiesen haben, damit die jeweiligen Sperren aufgehoben wurden.

Im bisherigen Ermittlungsverfahren zeigte sich der 59-Jährige weitgehend geständig. Neben den Verbrechen des schweren sexuellen Missbrauchs und des bildlich sexualbezogenen Kindesmissbrauchsmaterials ist der Mann weiters wegen der Vergehen der pornographischen Darstellung Minderjähriger, der sittlichen Gefährdung von Personen unter 16 Jahren und der Anbahnung von Sexualkontakt zu Unmündigen angeklagt. Bei einem Schuldspruch drohen dem Amtsleiter zwischen fünf und 15 Jahren Haft. 

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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif
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