Unternehmen buhlen um Fachkräfte
BRAUNAU, RIED. Duale Studien, Stipendien, Aus- und Weiterbildungen: Firmen bieten Anreize.
Stipendien, duale Studiengänge, Aus- und Weiterbildungen: Mit diesen Benefits möchten Unternehmer Mitarbeiter binden. Geeignetes Personal fehle in Zeiten des Fachkräftemangels an allen Ecken und Enden, sagt Klemens Steidl, Obmann der WKO Braunau. „Wir haben eine Vollbeschäftigung. Der, der arbeiten will, findet eine Arbeit“, sagt Steidl. „Schwerer hat es der, der sie anbietet.“
In Nachwuchsbildung investiert
Unternehmen investieren in die Nachwuchsbildung, fördern auch Studenten und Hochschulen. Der Eggelsberger Automatisierungsspezialist B&R und der in Ried ansässige Aerospace-Konzern FACC zum Beispiel vergeben Firmenstipendien in der Höhe von je 15.000 Euro an Maturanten, die diesen Oktober ein Automatisierungstechnik-Studium bzw. ein Leichtbau-Studium an der Fachhochschule (FH) Wels beginnen. Auch das Altheimer Holzbauunternehmen Wiehag vergibt ein Stipendium für Bauingenieurwesen-Studenten der FH Wels und bietet 1000 Euro im Semester, um Maturanten in der Region zu halten.
Duale Studien bei HAI und Fill
Gemeinsame Sache machen HAI in Ranshofen und Fill in Gurten, die mit der Wirtschaftskammer Oberösterreich Sparte Industrie und weiteren 15 Unternehmen den dualen sechssemestrigen Bachelorstudienzweig „Intelligente Produktionstechnik“ am Welser Campus starten. Viele Maturanten verlassen Oberösterreich für technische Studien nach Wien oder Graz. Nur wenige kehren wieder nach Oberösterreich zurück und gehen damit dem Wirtschaftsbundesland Oberösterreich verloren, heißt es vonseiten der FH Wels. Der neue Zweig soll Studenten in der Region halten.
Studieren in der Region
Um die geforderte Fachhochschule fürs Innviertel ist es ruhig geworden. Möglichkeiten, in der Umgebung zu studieren, gibt es aber auch ohne eigene Hochschule: Am Campus Burghausen, am European Campus Rottal-Inn in Pfarrkirchen oder an der Privatuniversität Schloss Seeburg in Seekirchen. Das hat den Vorteil, dass die Studierenden nicht wegziehen müssen. Die Wirtschaft profitiert, weil die Absolventen in der Region bleiben. Die Standorte im Überblick:
Campus Burghausen
Der Campus Burghausen (Bild) ist eine Tochter der Technischen Hochschule Rosenheim. Seit 2016 werden dort zwei Bachelorstudiengänge angeboten: Chemieingenieurwesen und Betriebswirtschaft. Heuer wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst ein dritter Studienzweig genehmigt: Ab Oktober kann man dort auch Chemtronik studieren.
European Campus Rottal-Inn
Der European Campus Rottal-Inn (ECRI) in Pfarrkirchen ist seit 2015 internationaler Studienstandort der Technischen Hochschule Deggendorf und der einzige englischsprachige Campus in Bayern. Es gibt sechs Studiengänge aus den Bereichen Tourismusmanagement, Medizinische Informatik und Ingenieurwissenschaften. Neu hinzu kommt im Oktober der Master-Studiengang „Healthy and Sustainable Buildings“. Das Studienprogramm verbindet verschiedene Bereiche der Bau- und Immobilienwirtschaft.
Privatuni Schloss Seeburg
An der Privatuni Schloss Seeburg in Seekirchen kann man studieren (Bachelor und Master): Betriebswirtschaftslehre, jene mit Fokus auf Digital Business und jene mit Immobilienwirtschaft. Wirtschaftspsychologie, Sport- & Eventmanagement, General Management (nur Master) und Innovation & Creativity Management (Doktorat). Studiengebühren: 490 Euro im Monat.
Was ist mit all den zugewanderten "Atomphysikern"? Überqualifiziert? 🤔🙄
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Dauert nicht mehr lange - und viele Fachkräfte sind wieder am Markt.