Leonding: Ministerium sagt auch Nein zu Einhausung
Ausbau der ÖBB-Westbahnstrecke: Neuerliche Abfuhr für Leondinger Wunsch nach Einhausung.
Jetzt ist die nächste Hoffnung der Leondinger auf eine Tieferlegung und Einhausung der ÖBB-Westbahnstrecke im Stadtgebiet dahin: In einer aktuellen Antwort an den Nationalrat lehnt auch das Umwelt- und Verkehrsministerium das Ansinnen ab.
Die Nationalratsparteien hatten in einem einstimmigen Beschluss im Dezember des Vorjahres das Ministerium ersucht, eine solche Tieferlegung und Einhausung noch einmal zu prüfen.
Zuvor schon war die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) positiv für den von den ÖBB ohne Einhausung geplanten viergleisigen Ausbau ausgegangen. Der anschließende Einspruch der Stadt Leonding gegen den UVP-Bescheid wurde vom Bundesverwaltungsgericht im April 2020 abgewiesen.
Lärmschutz durch Wände
Wie schon davor unter anderen Ministern spricht sich das Infrastrukturministerium nun auch unter Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) gegen eine Einhausung aus. Das Ministerium führt im Antwortschreiben folgende Gründe an: Der Lärmschutz der Anrainer werde auch ohne Einhausung gewährleistet. Immerhin sehe das ÖBB-Projekt bis zu fünfeinhalb Meter hohe Lärmschutzwände vor. Das bedeute "eine Verbesserung der Lärmsituation im Vergleich zum Bestand", schreibt das Ministerium.
Das von Leonding gewünschte Projekt würde den Streckenausbau um mindestens fünf Jahre verzögern, so das Ministerium – und Zusatzkosten von mehr als 150 Millionen Euro verursachen. "Sämtliche Vorhaben der Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene und (...) die Verdichtung des Nahverkehrs würden sich somit mit negativen Auswirkungen auf das seitens der Regierung angestrebte Ziel der CO2-Reduktion verzögern", argumentiert das Ministerium gegen die Einhausung.
Man schließe sich daher jenem Gutachter an, der empfohlen hatte, das ÖBB-Projekt zunächst ohne Einhausung und Tieferlegung anzugehen. Spätere Einhausungen sollte man sich offenhalten, so der Gutachter. Diese sollten aber erst realisiert werden, wenn konkrete Projekte (Überbauungen) vorlägen. Die Leondinger Stadtpolitik pocht seit Jahren einstimmig auf eine Einhausung der ÖBB-Strecke. In Wien wurde dieser Wunsch bisher nicht erhört.
Dem Antrag im Nationalrat im Dezember war ein kurzer Schlagabtausch vorangegangen. Zunächst hatten SPÖ und FPÖ einen Antrag auf eine Tieferlegung und Einhausung eingebracht. Dieser wurde zunächst von ÖVP und Grünen abgelehnt. Unmittelbar darauf brachten ÖVP und Grüne einen eigenen Antrag ein, der einstimmig beschlossen wurde. "Das Projekt soll dem Verkehrsminister vorgelegt werden, um zu prüfen, was technisch und ökologisch machbar ist und wie hoch die Kosten sind", sagte damals Nationalratsmandatar Klaus Fürlinger (VP).
Den "Wunsch nach Einhausung" hatte die SPÖ-Leonding eingebracht, obwohl es 100%ig klar war, dass dies abgelehnt wird. Aber die Partei kann sich mit diesem Scheinkampf beliebt machen. Das ist die negative Seite von Populismus.
Die SPÖ hat den Antrag zusammen mit Ihrer FPÖ eingebracht! Mit Ihren Halbwahrheiten schaffen Sie stets die weitaus größeren Lügen.
Wäre totale Geldverschwendung.
Da bringt es mehr die Geschwindigkeit zu begrenzen.
Die neuen Bahnsystem sind außerdem extrem leise. Eine Schallschutzwand ist vollkommen ausreichend.
Nicht mit alten Güterwägen die nach wie vor drüberschießen Aber dass das Aufsetzprojekt nicht kommt war klar...
Ein Projekt der HLAG HochleistungsAG.
Da soll man dann mit Tempo 200+ drüberrauschen können.
Aber gut, wenn man auch unbedingt eine Kurve zum Vorbeifahren(!) am Flughafen machen muss, anstatt der bisherigen Geraden...
Wäre schön gewesen, allerdings unrealistische Forderung von Leonding.
Was ist daran schön? Eventuell die Bilder des Planers.
Der Aufwand für eine Einhausung ist aber enorm, vom Bau (langjährige Baustelle) bis hin zur Pflege. Man sieht es an den Niedernhart/Bindermichl-Tunnels, es sind nicht nur Folgekosten, sondern auch regelmäßige Sperren und Einschränkungen, welche mit der Wartung zu tun haben.
Sie meinen den Hiesl-Pfusch ?
@KPADER
Was wäre hingegen deiner Ansicht nach vernünftig gewesen aus Sicht der Stadtgemeinde Leonding?
Eine KONKRETE Antwort ist erbeten.