Die Klosterstraße scheint düster, ist aber voll Lebenslust
KLOSTERSTRASSE. Klosterbrüder: Im ehemaligen Minoritenkloster amtieren jetzt der Landeshauptmann und hohe Landesbeamte. Qualität: Hier gibt es feine Galerien, eine tolle Schneiderei, edle Möbel und Textilien sowie hochnoble Uhren.
Hier ist einiges an Macht zu Hause. Im Gebäude Klosterstraße 7, dem ehemaligen Minoritenkloster, waltet der Landeshauptmann seines Amtes. Auch sehr hohe Landesbeamte haben hier ihren Schreibtisch. Streng geht es auch im Gebäude Klosterstraße 9 zu, in der Minoritenkirche.
Die Klosterstraße, das ist der Abschnitt zwischen der neuerdings Landhausplatz benannten Straßenerweiterung und dem Hauptplatz, ist kurz und eigentlich düster. Denn die Straße ist so schmal, dass nicht viel Sonnenlicht hineinfällt. Doch dank der Läden, die sich hier angesiedelt haben, wirkt die Straße lebenslustig und qualitätsvoll.
Qualität gab es hier schon vor Jahrhunderten, etwa im Haus Nummer 6, wo seit dem 16. Jahrhundert Buchhandlungen ansässig waren. Bis 2009 war hier die Buchhandlung Quirin Haslinger, in der man auch Totengerippe aus Kunststoff erwerben konnte.
Gasthaus zur Goldenen Sense
Das Haus Klosterstraße 16 beherbergte allerdings einst auch Unterwelt und Menschen vom untersten Rand der Gesellschaft – im "Gasthaus zur Goldenen Sense". Dass der Wirt Gstöttner hieß, hat übrigens nichts mit dem Autor dieser Zeilen zu tun.
In einem Paradies des Hochprozentigen
Geistiges hatte es im Erdgeschoß des Hauses Klosterstraße 6 schon lange gegeben. Denn hier war die Buchhandlung Quirin Haslinger. Seit drei Jahren gibt es wieder Geistiges.
Christoph Gidl erläutert die Vorzüge verschiedener Single-Malt-Destillate.
In dem am 1. Juli 2011 eröffneten „Grand Whisky“-Geschäft bekommt man vor allem Whisky und Rum. „Wir haben 200 verschiedene Whiskys aus kleinen unabhängigen schottischen Brennereien“, sagt Christoph Gidl, der den „Grand Whisky“-Laden in Linz schupft.
Die großen Marken sind nicht dabei. „Wir kaufen bei Händlern, die fassweise einkaufen und mit Fassstärke ungefärbt in Flaschen abfüllen“, erläutert Gidl, warum fast jeder Whisky im Geschäft eine andere Trinkstärke (fast immer mehr als die sonst üblichen 40 Prozent) hat. Wie trinkt der Spezialist den Gerstenbrand? „Ich trinke Whisky am liebsten mit Zimmertemperatur mit einem Tropfen Wasser.“
Neben schottischen Whiskys gibt es auch japanische im Geschäft in der Klosterstraße. Auch die sind durchwegs Single Malt, kommen also aus einer einzigen Brennerei und sind nicht mit anderen Sorten verschnitten. „Die Japaner sind den Schotten ebenbürtig, haben sie bei Blindverkostungen schon übertroffen“, erzählt Gidl.
Natürlich gibt es auch US-Whiskys. Hier dominiert der überwiegend aus Mais gebrannte Bourbon. Dazu gibt es Single Malt und Roggen-Whisky made in USA.
Die Preisfrage: Ab 40 Euro gibt es recht Gutes, hinauf bis zum vierstelligen Eurobetrag. Rum aus der gesamten Karibik ist das zweite große Angebot von „Grand Whisky“. Der teuerste Rum kostet maximal einen dreistelligen Betrag.
Zusätzlich zu den hochprozentigen Genüssen gibt es noch Champagner, Bier und Kracherl aus Kleinstbrauereien, Gewürze, Salze, Saucen, Öle, Essig, Tee und Kaffee im „Grand Whisky“.Weitere Infos:
Interview mit Antonio Valdés
Café Valdés und Fleischhauerei Weiß: Antonio Valdés ist der Inhaber des beliebten kubanischen Cafés Valdés in der Herrenstraße. Nun führt er auch die Fleischhauerei Weiß in der Klosterstraße.
Antonio und sein Sohn Douglas Valdés
1 Wie hat es sich ergeben, dass Sie die Fleischhauerei Weiß übernommen haben?
Ich habe immer Schinken, Salami und Wurst von der Fleischhauerei gekauft. Gegen Weihnachten 2012 habe ich dann erfahren, dass das Geschäft geschlossen werden soll. Das fanden meine Frau, ich und auch viele Kunden schade. Ich habe mich dann erkundigt, mit Herrn Weiß gesprochen, und als alles gepasst hat, hab ich im Jänner wieder aufgesperrt.
2 Was hat sich mit der Übernahme der Fleischhauerei verändert?
Ich wollte gar nicht viel verändern. Das ganze Personal habe ich übernommen. Ich kenne mich mit Fleisch nicht sehr gut aus, aber die Gerti und Christine im Geschäft schon. Wir haben viele Stammkunden. Die Lieferanten sind gleich geblieben, ebenso die sensationelle Qualität. Neu im Sortiment ist eine spanische Chorizo-Wurst. Auch Platten für Feiern und Festessen bereiten wir zu.
3 Wie ist die Klosterstraße im Vergleich zur Herrenstraße?
Hier und dort gibt es viele schöne Geschäfte. Von der Klosterstraße durch das Landhaus in die Herrenstraße geht man wie auf einem schönen Boulevard. Beide Straßen haben sich in den letzten Jahren gut entwickelt.
"Billigen Jakob" erinnern,
ein Obst/Gemüsegeschäft. Es gab auch Speck und Wurst vom Land.
Heute ists eher eine Einkaufsstraße für Betuchte
der Name sagt mir was, i hab aber dort in der gegend nicht einkauft...höchstens beim feinskost jenschke auf da landstrasse wo jetzt des beliebte Kaffee ist ...
i bin vor a poa tog zu mitttog mitn radl von da Promenade durch die herrenstrossn gfoan ...mei do tuat se wos in de kloan gastgoaten ... bei dem ersten gschäft links san de leit in da schlangen bis draussen gstauden um wos zu " futtern " zu kriagn und de tisch woan scho OLLE bum voi ... des muas a beliebtes lokal sein ...
und SUVen und trampeln uns nicht alles nieder. ... .
Ja, an den kann ich mich noch gut erinnern! Es ging ein, zwei Stufen hinunter und da gabs z.B. Bananen (überreife verbilligt und begehrt), was in der Nachkriegszeit noch nicht gang und gäbe war. Oft bei meinen Spaziergängen erinnere ich mich an frühere Geschäfte, von denen es um einige sehr schade ist, dass es sie bzw. in der Art nicht mehr gibt. Ich denke dabei z.B. an die Kaufhäuser von früher (Kraus & Schober, Donaukaufhaus, Göc-Kaufhaus, ABM, etc.) sowie an den Kakadu mit seinem tollen Salatbuffet und viele andere. Nicht alles Moderne und Neue ist wirklich besser.
aber die Gerti und die Christine im Geschäft schon.
Sympathische Ansage...