Geschworene entscheiden über Bluttat in Obernberg am Inn: Mord oder doch Notwehr?
OBERNBERG/RIED. Vor der Bluttat mit einem Messer fielen in dem Haus in Obernberg Schüsse: Geschworenenprozess am 14. November in Ried.
Groß war die Bestürzung in der Marktgemeinde Obernberg am Inn (Bezirk Ried) über ein Verbrechen in einem Einfamilienhaus in der Nacht auf den 19. Jänner 2024. Ein 22-Jähriger tötete seinen Vater mit mehreren Messerstichen in den Schulter-, Bauch- und Rückenbereich. Der 59-Jährige rettete sich mit lebensbedrohlichen Verletzungen noch zu den Nachbarn, kurze Zeit später verstarb der Innviertler aber im Spital.
Im Juli hat die Staatsanwaltschaft Ried Anklage gegen den jungen Innviertler wegen Mordes erhoben, die OÖN haben berichtet. Jetzt steht der Verhandlungstermin fest. Vorerst ist für den Geschworenenprozess am Donnerstag, 14. November, von 9 Uhr bis 18 Uhr nur ein Verhandlungstag anberaumt.
Gespannt darf man auf die Verteidigung des Angeklagten sein. Vor der Tat waren nämlich im Haus vom (betrunkenen) Vater Schüsse aus einer Langwaffe abgegeben worden, die Rede ist von zumindest zwei Schüssen, die von der Stiege Richtung Erdgeschoß und in Richtung des Wohnzimmers, wo sich der 22-Jährige befand, abgefeuert worden sein sollen. Es ist davon auszugehen, dass die Verteidigung mit Notwehr argumentieren wird. Die Staatsanwaltschaft führt ins Treffen, dass bei der Tat keine Angriffsaktion des Vaters mehr vorgelegen sei. Die Messerattacke sei mit großer Brutalität ausgeübt worden. Bei der Verhandlung wird laut OÖN-Informationen eine detaillierte 3D-Rekonstruktion des Tatorts präsentiert.