Die (zu) stark befahrene Hauptstraße bietet erstaunlich viel Lebensqualität
LINZ. In lockerer Folge stellen die OÖNachrichten Linzer Straßen vor. Am Montag: die Hauptstraße in Linz-Urfahr.
Die Hauptstraße ist zwar nur 600 Meter lang, doch sie besteht aus drei Teilen. Der erste Abschnitt zwischen Nibelungenbrücke und Hinsenkampplatz mutet wie ein Ostblock-Boulevard an. Der zweite Teil vom Hinsenkampplatz bis zur Biegung wirkt kleinstädtisch, durchaus heimelig. Der dritte Abschnitt von der Reindl- bis zur Knabenseminarstraße sieht wie eine innerstädtische Allerweltsstraße aus. Gemein ist der gesamten Hauptstraße die starke Belastung durch den Autoverkehr. Doch der schon seit 500 Jahren existierende Straßenzug hat auch eine Reihe von Vorzügen.
1 Von der Nibelungenbrücke zum Hinsenkampplatz
Dieser Abschnitt beherbergt einen (derzeit leider) geschlossenen Wohlfühlort: das Café Landgraf war in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts Spielstätte der jungen wilden Bands wie „Willi Warma“ und „Mollies“, Vorreiter der neuen Linzer Kulturszene. Ohne diese Szene und dem daraus resultierenden Wandel wäre vielleicht das Gebäude auf der Ostseite am Anfang der Hauptstraße nicht entstanden: das Ars Electronica Center (AEC) ist heute Wahrzeichen und (mitunter auch umstrittenes) Vorzeigeprojekt der Kulturstadt Linz.
Gegenüber dem AEC türmt sich das vor 30 Jahren eröffnete neue Rathaus auf (Hauptstraße 1-5), das manche wegen seiner wuchtig-behäbigen Erscheinung als Ebenbild der Bürokratie interpretieren. Für viele Linzer ist diese Adresse freilich ein wichtiger Ort, nicht zuletzt für städtische Serviceleistungen. In der Wuchtigkeit dem neuen Rathaus ebenbürtig ist der nördlich anschließende Wohnblock (Hauptstraße 7-11), 1939 in der Nazi-Ära nach Plänen des Architekten Armin Sturmberger im Auftrag des Reichsstatthalters von Oberdonau erbaut.
2 Vom Hinsenkampplatz zur Biegung
Zwei aus den Siebziger- und Achtzigerjahren stammende Bauten bilden das Portal zu diesem Abschnitt der Hauptstraße. Durch die Lage an einer der meistbefahrenen Kreuzungen von Linz (Rudolf-, Haupt- und Ferihumerstraße) ist es hier entsprechend laut.
Doch der nördlich gelegene Teil wirkt kleinstädtisch angenehm. Hier gibt es zwei Bäckereien, ein Konditorei-Café, ein Papierfachgeschäft, zwei Uhrenläden, einen Optiker, einen Fleischer, ein Obst- und Gemüsegeschäft, einen Eissalon, einen Saftladen und neuerdings ein Feinkostgeschäft der besonderen Art. Da gibt es noch kleinstädtisch wirkende Häuser. Hier ist die Hauptstraße am schmälsten, parkende Autos behindern immer wieder das Weiterkommen der Straßenbahn der Linie 3 und der Pöstlingbergbahn. Geht es nach den Linzer Stadtoberen, soll in diesem Bereich die Straßenbahn unter die Erde verlegt werden.
3 Von der Reindlstraße bis zur Knabenseminarstraße
Der Mix der Geschäfte geht hier weiter, reicht von zwei Blumenläden über ein Schuhgeschäft, Konditorei, Reisebüro, Spielzeugladen, Drogerie, Spezial-Textilladen, Bank, Juwelier bis zum Bio-Lebensmittelgeschäft. Dazu kommt eine Reihe von Gasthäusern, die teilweise bis tief in die Nacht in Betrieb sind. Mittendrin ist seit November 2010 der Eingang zum Lentia-Einkaufszentrum. Bei Schönwetter ist dieser Bereich Schanigarten des Eissalons Surace. Die Hauptstraße wird dann zur italienischen Piazzetta mit (trotz des Verkehrs) lockerer Atmosphäre.
Nördlicher Endpunkt der Hauptstraße ist eine der schwierigsten Kreuzungen von Linz. Fünf Straßen treffen aufeinander. Obwohl es weder Ampel noch Kreisverkehr gibt, ereignen sich hier erstaunlich wenige Unfälle.
Wirklich toll. Haufenweise Autos und ein paar Einkaufsmöglichkeiten. Ach ja, den tollen Markt ganz in der Nähe hätte ich fast vergessen.
Noch viel mehr Lebensqualität gibts in den migrationsfreien Zonen wie am Bachlberg. Denn dort wohnt ein besserer Mensch - der Bürgermeister -
(im "gemäßigten" Mittelteil) hatte, heilfroh, dass ich die Fenster hofseitig hatte. Aber dort war es auch noch ganz schön laut.
Die Öffi-Anbindung mit Bussen vor der Haustüre, Bim in Gehweite und Mühlkreisbahnhof um´s Eck war hingegen super.
die schwer erkämpfte Aussicht auf einem Berg ist auch ein besonderer Genuss. *)
Gute Luft, reines Wasser, Ruhe, gute Nahversorgung mit möglichst allem, was ich brauche, gute Wohnmöglichkeit, optisch ansprechende Umgebung, Sicherheit. Das fällt mir momentan ein zum Thema „äussere Faktoren für Lebensqualität.
*) Hier sehe ich heute eine Relativierung angebracht, bin ich jetzt nicht mehr imstande, auf hohe Berge zu gehen, kann mir die Aussicht von einer Seilbahn aus trotzdem gefallen. Ein psychologischer Punkt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Shared_Space
(gruß von pfette)
Im übrigen istes menschengemach
Danke für den Link!
redaktion lebensqualität mit "shoppen" zu tun? traurig....
ich dachte eher an wenig straßenlärm durch verkehr etc.
mir ist die lebensqualität in der ferihumerstraße lieber!
helmut sch
den gratistipp, dir einen zweiten flachfernseher zu kaufen,
obs sarkastisch gemeint war?
Gibt es nicht in Holland einen Versuch, die Straßen möglichst ohne Schilder-Regelung auskommen zu lassen und es funktioniert gut?
n
Funktioniert auch bei uns
wie pfette es bestätigt gibt es schon seit einiger zeit welche im ösiland ... und es sollen noch welche dazukommen ...
wer schon mal in Asien / Arabien selber ein fahrzeug gelenkt hat braucht/kann bei uns nichts mehr dazu lernen ... hahahahaha
denn dort werden ampeln meistens " gaunz afoch " ignoriert und es gilt zu hupen um aufmerksam zu machen und als beweis dass man / frau gewarnt hat sollte doch mal was passieren ...
UND ES FUNKTIONNIERT da ich es selber erlebt habe ...
sich üblicherweise als die harmloseren, weil keine Rechthaber und Blindflieger hineinfahren sondern alle rücksichtsvoll aufeinander aufpassen.
Da kommt keiner auf die Schnapsidee, dass er die Obrigkeit auf seiner Seite hätte. Kaum ist ein Polizist da oder ein Vorrangtaferl, ist irgendwer ÜM RÄCHT und hält sich für einen Schützling Metternichs vom Himmel owa.
Die Bebauung vom Hinsenkampplatz ist eine Schande und eine Beton-Sünde der 70 er. Mitten in der Stadt hat eine halbe Autobahn nichts zu suchen. Alles andere in Linz kann man so lassen, aber das nicht. Eine Umfahrung hängt damit zusammen, damit die Rudolfstrasse wieder bewohnbar ist.
noch schlimmer: 80er
erlebte ich immer, wenn ich als Radfahrer mit Spurwechsel drüber mußte, gruselig, und es ging immer erstaunlich/erfreulich gut. Ein Lob den Autofahrern, die können etwas, wenn sie auf sich gestellt sind.
Da fürchte ich als Fussgänger die Schutzwege, vor allem bei der Bimhaltestelle, in der Altenbergerstraße richtig.
DIE Fußgänger, die immer wieder bei Rot über den Gehweg taumeln!
häufigkeit geister,
die nur von bestimmten leuten gsehen werden;