Heimische Kost und Linzer Bier: Elf Wirte und Brauriese beleben Tradition
LINZ. Bratl, Knödel, Most und Bier: Rückbesinnung auf bodenständige Speisen und regionale Getränke soll Betrieb in traditionellen Gasthäusern zusätzlich ankurbeln und absichern.
Traditionelle heimische Speisen und Bier in der Tradition des seit 1981 nicht mehr erzeugten "Linzer Bier Goldquell" (seinerzeit mit dem blauen Etikett) bieten ab sofort elf Linzer Gasthäuser gemeinsam mit dem Brauereiriesen Brau Union.
Der vom städtischen Wirtschaftsressort und der Wirtschaftskammer geförderte Zusammenschluss der Betreiber von elf Linzer Wirtshäusern hat das Ziel, Bodenständiges und Traditionelles wieder zu beleben und zu fördern.
Um "Linzer Bier Wirt" zu werden, müssen Gastronomen drei wesentliche Anforderungen erfüllen:
Sie müssen Lebensmittel regionaler Herkunft verwenden, deren Herkunft nachweisen und sich nach den Vorgaben von "Genussland Oberösterreich" zertifizieren lassen.
"Linzer Bier Wirte", die vier regionaltypische Speisen (z. B. Bratl, Knödel) und drei Getränke aus Oberösterreich (z. B. Most) anbieten, erhalten das "AMA Gastrosiegel". Um die Umstellung auf die regionale Linie zu meistern und diese Ausrichtung beizubehalten, bekommen die Gastronomen Unterstützung durch Genussland-Gastro-Betreuer.
Die "Linzer Bier Wirte" müssen das wiederbelebte Linzer Bier anbieten. Dieser Gerstensaft entspricht dem seinerzeitigen "Linzer Bier Goldquell" mit einem Alkoholgehalt von 5,7 Volumsprozent sowie 12,8 Grad Stammwürze. Der Hopfen für dieses Bier stammt aus Oberösterreich. Erzeugt wird das Bier im niederösterreichischen Wieselburg in der Großbrauerei der Brau Union. In Linz erzeugt die nunmehrige Brau Union, die zum Heineken-Konzern gehört, seit 1981 kein Bier mehr.
Grundsätzlich könnte jeder Linzer Wirt Mitglied der neuen Vereinigung werden, wenn er die drei Kriterien erfüllt. Eine kaum unüberwindbare Hürde ist allerdings, dass das Gros der Gastronomen durch Exklusivverträge an verschiedene Brauereien gebunden und damit zum Ausschenken des jeweiligen Biers verpflichtet ist.
Nur im Gasthaus
Das nunmehrige Linzer Bier gibt es nur in den vorerst elf "Linzer Bier Wirt"-Gasthäusern. Im Handel ist das in Niederösterreich erzeugte Gebräu nicht erhältlich. Das Logo für Bierdeckel und Biergläser wurde nach dem seinerzeitigen Frakturschrift-Signet des Linzer Biers gestaltet, siehe die Grafik auf dieser Seite.
Die vorläufig elf "Linzer Bier Wirt"-Betriebe sind in einer am heurigen 18. April gegründeten Interessengemeinschaft (IG) organisiert. Sprecher der Gemeinschaft ist Michael Nell, Hotelier des "Schwarzen Bären" und Wirt der "Bären-stubn" der Linzer Herrenstraße. In der IG unterstützt wird Nell von Margot und Harry Koll vom ""Wia z’Haus Lehner" in der Harbacher Straße in Urfahr.
Die Linzer Bier-Historie
145 Jahre lang wurde in Oberösterreichs Landeshauptstadt „Linzer Bier“ gebraut. 1981 war Schluss damit. Die damalige Brau AG stellte den Braubetrieb in Linz ein. 1987 wurde das Sudhaus abgerissen.
Begonnen hat die Geschichte des Linzer Biers im Jahre 1836 am Standort der heutigen Brau-Union-Zentrale in der Poschacherstraße im Osten von Linz. Der Landwirt Franz Lehner gründete damals an diesem Ort ein kleines Brauhaus, das bald darauf der Kaufmann Matthias Radler kaufte. 1854 erwarb Michael Poschacher die Brauerei.
Poschacher ließ den Betrieb ausbauen und übernahm die Brauhäuser in Ebelsberg und in Traun. Um 1900 betrug der Bierausstoß der Poschacher Brauerei 100.000 Hektoliter Zum Vergleich: Im Jahr 2017 setzte die Brau Union 4,94 Millionen Hektoliter Bier (unter verschiedenen Marken wie etwa Kaiser, Gösser, Zipfer, Puntigamer) ab.
Zurück zum Linzer Bier: Der Anwalt Carl Beurle machte die Linzer Brauerei 1904 zur Aktiengesellschaft. 1925 wurde die Brau AG gegründet. Nach und nach erwarb die Brau AG andere heimische Brauereien und schloss 1981 die Linzer Brauerei. 1993 wurde die Brau Union gegründet, die 2003 von Heineken, dem nach Anheuser Busch zweitgrößten Braukonzern der Welt, geschluckt wurde.
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Da kann man nur hoffen, dass das "neue" Linzer Bier nicht das selbe Gschloder ist wie früher.
dann würde ich ihnen raten, beim "Schwarzen Bären" das Traunsteiner zu versuchen.
Wochinger, Schnitzlbaumer oder HB?
Rückbesinnung auf Knödel und Bratl, .... mir wär entgangen, dass die jemals gefehlt hätten, ....sind eh Klassiker im Österreichischen Wirtshaus, .... mich personlich freut es dass beispielsweise das Beuschel wieder im Kommen ist, .....
A Brat'l aus da Rein bekommt man heutzutage kaum mehr wo.
Welche Brauerei gibt es noch?
Hofstetten
Freistadt
Schlägl
Bierschmied, Steinbach am Attersee
Braucommune Freistadt, Freistadt
Brauerei Attersee, Straß im Attergau[6]
Baumgartner Brauerei, Schärding
Brauerei Aspach, Aspach
Brauerei Schloss Eggenberg, Vorchdorf
Brauerei Grieskirchen, Grieskirchen
Brauerei Wurmhöringer, Altheim
Brauerei Ried, Ried im Innkreis
Brauerei Hofstetten, Sankt Martin im Mühlkreis (Hofstettner Bier, Alkbottle Bier)
Brauerei Pachinger, Ampflwang
Brauerei Schnaitl, Eggelsberg
Brauerei Vitzthum, Uttendorf
Brauerei Zipf, Neukirchen an der Vöckla
Bräu am Berg, Frankenmarkt
Brauhaus Traun, Traun (Trauner Bier)
Dörnbacher Floriani-Bräu, Wilhering
Eder Bräu, Pregarten
Gerstlbräu, Wels
Hofbrauerei Preuner, Frankenburg am Hausruck
Josef Stadtbräu, Linz
Kellerbrauerei Mitterbucher & Söhne, Ried im Innkreis
Kemmet Bräu, Windischgarsten
Klosterbrauerei Stift Engelszell, Engelhartszell an der Donau
Leimer-Bräu, Lenzing
Miti-Bräu, Gutau
Neufeldner BioBrauerei, Neufelden
Ökobrauerei Aurolzmünster, Aurolzmünster
Privatbrauerei Argus-Bier
Raschhofer, Altheim
Ritterbräu, Neumarkt im Hausruckkreis
Schlossbrauerei Weinberg, Kefermarkt
Schwertberger Bräu, Schwertberg
Stiegl-Gut Wildshut, St. Pantaleon-Wildshut
Stiftsbrauerei Schlägl, Aigen im Mühlkreis
The Beer Buddies, Tragwein
Thorbräu, Ottensheim
Eine schöne Liste. Doch es fehlt das Goldberg-Bräu aus Schiedlberg, das gibt es seit über 10 Jahren.
Sehr gut, dass es erst du wußtest und jetzt etliche mehr.
In Oberöstereich?
Wieselburger war das Bier meiner Heimat.
Es war bis in die Siebziger hinein berühmt. Insider führten dies neben dem ‚Rezept` auch und hauptsächlich auf das zur Verfügung stehende Wasser zurück.
Dieses Bier gab es in Wien zB im Prater, und ganz wenigen Gaststätten, war aber berühmt und begehrt. Mit dem Bau der großen Brauerei und der ‚betriebswirtschaftlich notwendigen` Vereinheitlichung war es dann vorbei, aus und vorbei.
[
Wieselburg liegt an der Erlauf, diese entspringt an den Abhängen der Gemeindealpe (diese vom Linzer Pöstlingberg aus zu sehen), und durchfließt dann die Ötschergräben. Wieweit dies zum Charakteristikum des Wieselburger beitrug, wird unerforscht bleiben.]
LinzerBier aus Wieselburg
Dankeschön
auf
nimmer
Wiedersehen
welches Bier aus Wieselburg meinst genau:?
Wieselburger
Kaiser
Heineken
Amstel
sonstiges Konzernbier
Aktionsbier (= um die Brauanlagen auszulasten?)
Edelweiss wird auch dort gebraut. So wie es die Chefs in Amstardam halt fordern.
Dazu die diversen "individuellen" Biere, wie das vom Josef Stadtbräu.
Etikettenschwindel - erst wen das bier über die vom biervorstand verhinderte donaubrücke kommt werde ich eines kosten.
Und warum sind die elf Gasthäuser nicht namentlich angeführt? Das würde sicherlich mehrere LeserInnen interessieren.
Das sind die Linzer Bier Wirte:
- Bärenstub’n, Herrenstraße 11, 4020
- Arkadenhof, Arkade, Landstraße 12, 4020
- Gasthaus zum schiefen Apfelbaum, Hanuschstraße 26, 4020
- Kultur & Kegelgasthaus Auerhahn, Freistädterstraße 228, 4040
- Wia z’Haus Lehner, Harbacher Straße 38, 4040
- Fischerhäusl, Flussgasse 3, 4040
- Wirz’Haus zur Ewigen Ruh, Friedhofstraße 12, 4020
- Wirtshaus Keintzel, Rathausgasse 6-8, 4020
- Wirtshaus zur Schiesshalle, Waldeggstraße 116, 4020
- Gasthaus Lindbauer, Linke Brückenstraße 2, 4040
- Stefan Stubm, Garnisonstraße 30, 4020
Etikettenschwindel - nach aufzählen der wirte weis ich wo ich nicht hingehe.
Danke Tilli für die perfekte Antwort. Diese Info hätte ich mir eigentlich von der Redaktion der OÖN erwartet.
Ich auch, ehrlich. Vieles ist dem Stier auch nicht erlaubt, die meisten Auslassungen entstehen durch Nicht-Denken der Redaktion.
Dann hätte gleich wieder jemand gesudert, dass das Werbung sei. Und beim nächsten Mal gibt es irgendeine Vereinigung mit 30 Mitgliedern, die auch alle genannt werden wollen.
Wer suchet, der findet.
"Bären-stubn"
Es gibt nichts, das mich mehr aufregt als solche peinlichen Patzer.
Das Restaurant heißt Bärenstube bzw. Bärenstub´n.
Nachzulesen hier: http://www.linz-hotel.at
Der Wirt hieß (wenn ich die Kommentare der Vorposter so lese) auch einmal Jell statt Nell. Der Name des Küchenmeisters wurde hier auch schon ziemlich verunstaltet.
Sorry, OÖN... würde ich jeden Tag so dermaßen viel schlampige Arbeit abliefern, dann stünde ich beim AMS in der 98. Reihe fußfrei.
Geh bitte seins doch net so pingelig, schöne Schwänin.
So bin ich nun mal, amha.m
Mich verdrehen gehört nicht zu meinen Charaktereigenschaften.
"Linzer Bier"
ist in Frakturschrift geschrieben. Kann mir jemand sagen, um welche Frakturschrift es sich dabei genauer handelt. Diese grafische Schrift war doch weit verbreitet. Schier jede Stadt hatte eine eigene "Frakturschrift".
Diese Linzer Bier Fraktur dürfte von der Stadt Linz sein. Gibt es hier noch den Letternsatz? Kann man sich da bei jemanden melden für genauere Infos?
siehe zB Bauersche Manuskript Gotisch 1899
unter › http://luc.devroye.org/fonts-41715.html
Wurde aus Linzer Bier nicht "Kaiser" Logo und Schriftzug sind ja sehr ähnlich.
Obendrein gibt es das Kaiser Goldquell mit Stammwürze: 12.8 und Alkoholgehalt: 5.7%. Eines der besten Biere meines Erachtens!
Ich vermute dass hier Kaiser Goldquell unter dem Deckmantel "Linzer Bier" verkauft wird.
Aber Achtung, diese Bier hat psychodelische Wirkungen und man bekommt Erinnerungslücken und Aussetzer wie bei Spirituosen (kein Scherz, habe diese Erfahrung selbst schon 100+ mal gemacht)
Nur ein Würstlstand welches das "blaue Kaiser" (= Goldquell) hat, ist ein echter Würstlstand.
Wer von der Kundschaft ein blaues Kaiser in der Hand hält, bei dem handelt es sich dann meist um einen Profi-Trinker. Da trennt sich die Spreu vom GERSTEN!
Gibt es auch bleibende Schäden?
"Bratl, Knödel, Most und Bier"
Kein Wunder, dass sich die OÖN damals derart penetrant für eine teure MedUni ins Zeug gelegt haben.
"Das nunmehrige Linzer Bier gibt es nur in den vorerst elf "Linzer Bier Wirt"-Gasthäusern"...a Anhang wäre nicht schlecht, welches die nun sind??
Ein schöner historischer Abriss von Lokalredakteur Gstöttner über die Linzer Bier-Tradition, die ich nicht kannte.
Wobei man sagen muss, dass die Landeshauptstadt trotzdem biermässig ein kleines Licht verglichen mit ihrer Grösse war und ist.
Da gibt das Innviertel mehr her, das ja vor 250 Jahren zu Bayern gehörte und eine entsprechende Biertradition vorweisen kann. Eine so kleine Stadt wie Altheim z.B. hatte früher 3! Brauereien und hat heute noch 2 (Raschhofer und Wurmhöringer). Bei Schärding ist das ähnlich.
Also: Hin und wieder muss auch das Innviertel präsentiert werden, da kann sich Linz in manchen Belangen verstecken.
Schärding = 2?
Baumgartner ja
Kapsreiter = Konkurs
welche Brauerei gibt es noch?
@simi: Du hast recht, den Konkurs habe ich verdrängt, ich war da eher in der Vergangenheit unterwegs.
Haspe und Simi:
Kapsreiter lebt im Ottakringer weiter.
Kapsreiter war ein Bauunternehmen, das mit dem Größerwerden „spaßhalber“ selbst sein Bier für den „Eigengebrauch“ braute. Durch gute Kritiken ermuntert warfen sie es auch auf den Markt. Zu bestimmten Arbeiten wie dem Verschließen der Bügelflaschen müßte die ganze Mann-und Frauenschaft antreten. Ich mochte das Bier. Plötzlich wurde die Brauerei mit ihren Rechten an Ottakringer verkauft. Später erfolgte (trotzdem) der Konkurs des Bauunternehmens.
Ottakringer war früher eine Spur besser als Schwechater, letzteres war für mich das letzte Gesöff überhaupt.
Mit Kapsreiter sind jetzt alle Ottakringer gut zu trinken, mmn.
Die Mikrobrauerei-Revolution (Craftbiere) bringt endlich viele ausgezeichnete Alternativen zum Industrie-Gebräu hervor. Mit nostalgischen Etiketten wird Heineken mich nicht zum Umsteigen bewegen.
Im Gegenteil! Ich finde es nicht besonders schlau von Wirten, sich als Heineken-Abnehmer zu outen. Sitzt man mal drinnen, ist es was anderes; aber bewusst geh ich - wenn ich Bier trinken möchte - nicht in solche Häuser. Nachdem die Küche im Klosterhof nun wieder besserist, kann ich doesen mitsamt seinem köstlichen Bier von Stiegl sehr empfehlen.
Linzer Bier aus Niederösterreich und dann nur für "Szene"-Wirten, nicht im Handel? Naja, ein Kassenschlager wird das wahrscheinlich nicht. Ich hätte echtes LINZER Bier schon gekauft...
Nell, nicht Jell ....
Mit 5,7% Alkoholgehalt wird das Bier sicherlich gut angenommen.
Verspricht dies ja eine ordentliche "Fetten".
ersterkarli,
um auf eine Stammwürze von 12,8 Grad zu kommen, kommt es auch zu mehr Alkohol.
Die Stammwürze ist bei der Bierherstellung der Gehalt der Rohstoffe im Sud. Dieser wird durch die Bierhefegärung zu ungefähr
1-Drittel Kohlensäure
1-Drittel Alkohol
1-Drittel Würze des Bieres
Es wird daher ein "gschmackiges", weniger Süffiges Bier werden, welches ohnedies mehr zum geniessen als ein Durstlöscher geignet ist.