JKU-Professor möchte in die Forschung zurück
LINZ/HAGENBERG. Im Jahr 1989 gründete Bruno Buchberger (68), Professor für Computer-Mathematik an der Johannes Kepler Universität Linz, den Softwarepark Hagenberg. Nun will er die Leitung abgeben und plant seine Rückkehr in die Forschung.
OÖN: Es war ein mutiger Schritt, als Sie vor 22 Jahren mit dem RISC (Research Institute for Symbolic Computation) von Linz nach Hagenberg übersiedelten.
Bruno Buchberger: Es war ein Angebot des Landeshauptmannes Josef Ratzenböck. Ich war vom Flair des Schlosses, damals Ruine, sehr begeistert: Alte Geschichte und Zukunftstechnologie Computer-Mathematik!
OÖN: Der Softwarepark, der dann aus dem RISC entstanden ist, hat der Region einen entscheidenden Impuls gegeben.
Buchberger: Wir haben hier mehr als 1000 Arbeits- und 1500 Studienplätze geschaffen. In manchen Bereichen der Forschung ist laut internationalen Gutachten Hagenberg auch international unter den Besten.
OÖN: In Hagenberg ist die Verzahnung von Forschung, Ausbildung und Anwendung einzigartig.
Buchberger: Daraus ergeben sich sechs mögliche kreative Interaktionen, aufgrund der positiven Effekte der jeweils anderen Faktoren. Und das dreht sich wie in einer Spirale immer weiter. Wobei die Forschung, insbesondere auch und gerade die Grundlagenforschung, das zentrale Element ist. Sie ist in der Lage, Innovation aus sich selbst heraus zu betreiben.
OÖN: Infrastruktur ist dabei nicht unerheblich.
Buchberger: Sie ist der vierte wesentliche Punkt, ist aber nur ein Hilfswerkzeug. Infrastruktur alleine schafft gar nichts, auch wenn das manche glauben.
OÖN: Woran mangelt es aktuell in Hagenberg noch?
Buchberger: Es gilt, einen Lebensstil zu erfinden, der vibriert, der für die Weltjugend attraktiv ist, unter Ausnutzung aller technischen Errungenschaften im Einklang mit der Natur. Denn ohne diesen urbanen Lifestyle im ländlichen Raum halten wir weder unsere Jungen, noch bringen wir ausländische Studenten hierher. Leider geht es nur langsam voran, was dieses vibrierende Leben betrifft. Dabei leben in Linz, Steyr, Wels und der künftigen ,Stadt Aist‘ in Summe 300.000 Menschen!
OÖN: In Hagenberg wurden bislang rund 120 Millionen Euro investiert.
Buchberger: Geld ist der Dünger, aus dem etwas wachsen kann. Die zentrale Frage lautet: Wie organisiert man Prozesse so, dass sich die Spirale aus wenig heraus nach oben dreht? Man muss Leute heranziehen, die ein System vom Punkt Null weg zum Drehen bringen. Leute, die erzählen, wie es geht beziehungsweise wie es nicht geht, gibt es immer viele.
OÖN: Wie kommt man heraus aus dem Punkt Null?
Buchberger: Es braucht dazu ,selbstmotivierte Motivierer‘. Jene, die es verstehen, spannende Pole auseinanderzuziehen, Spannung zu erzeugen und dann loslassen. Man muss auf der Welle der Spannung surfen. Das ist interessant, dynamisch, kreativ, überraschend.
OÖN: Diese Spannung gilt es auch auszuhalten.
Buchberger: Spannung ist nichts Negatives. Aber man muss auch entspannen.
OÖN: In Hagenberg halten Sie die Spannung seit zwei Jahrzehnten aufrecht.
Buchberger: Ich habe diese 20 Jahre meiner Herzensheimat geschenkt. Jetzt möchte ich in die Forschung zurück, meine geistige, intellektuelle Heimat.
OÖN: Gibt es bereits einen Wunsch-Nachfolger?
Buchberger: Es gibt mehrere Leute, die den Softwarepark führen könnten. Jetzt wird die Stelle eingerichtet. Derjenige, der sie übernimmt, sollte die Spannung zwischen Forschung, Ausbildung und Wirtschaft erhalten und ausbauen. Die Stelle soll innerhalb eines Jahres besetzt werden.
OÖN: Was macht dann Bruno Buchberger?
Buchberger: Ich bin so fit wie noch nie und habe noch sehr viel vor! Eigentlich bräuchte ich drei Leben parallel: Für meine Forschung in der Mathematik, für Seminare und als Meditationslehrer und ich will Zeit für meine Musik haben.
Neuerdings will die Bürgermeisterin Kühtreiber eine Volksbefragung initiieren ............ wie das gehen soll einer Bevölkerung, die kaum des Lesens mächtig ist, das ist von ihr nicht zu erfahren.
Hauptsache der von Pühringer eingeimpfte Populismus blüht.
was sich manche Menschen einbilden, über anderer Leute Intelligenz zu urteilen! Solche geistigen Niederungen wären besser am Klopapier niedergeschrieben!
"Denn ohne diesen urbanen Lifestyle im ländlichen Raum halten wir weder unsere Jungen, noch bringen wir ausländische Studenten hierher. Leider geht es nur langsam voran, was dieses vibrierende Leben betrifft."
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Ja, das gewachsene, hochsubventionierte bäuerliche Sumpertum wird man aus Hagenberg nie herausbringen, das zeigt ja die Diskussion um die "Stadt AIST", die von der Kühtreiber hintertrieben wird, um ihren Bürgermeistersessel nicht zu gefährden.
Geht jetzt auch noch Bruno Buchberger, wird Tristesse und Kleinbäuerlichkeit wiederum diesen Marktflecken in Besitz nehmen.
ist ja, daß manche wirklich glauben, daß es bei einer möglichen Zusammenlegung nur um den Bürgermeistersessel geht ... find ich doch ein recht einfach gehaltenes Denken!