Blind und trotzdem auf dem Großen Priel: "Für uns ist sehr wohl viel möglich"
LINZ. Erna Berger ist seit dem 28. Lebensjahr blind – dennoch zieht es sie seit Jahren in die Berge. Zuletzt nahm die Linzerin an einer organisierten Tour auf den Großen Priel teil
Dachstein, Frauenkar und Rote Wand – Erna Berger sitzt an ihrem Esszimmertisch und erzählt von ihren Gipfelbesteigungen. Das Besondere dabei: Die Linzerin ist seit dem 28. Lebensjahr aufgrund einer geschädigten Netzhaut vollständig blind. Ein Umstand, der ihre Leidenschaft überhaupt erst entfacht hat. "Mit dem Sport habe ich erst nach meiner Erblindung begonnen", sagt Berger, der zuvor "die Zeit dafür fehlte". Ihre jüngste Tour führte sie Anfang August auf den Großen Priel. Die Begehung dauerte zwei Gehtage, übernachtet wurde im Prielschutzhaus. Den Aufstieg bewältigte Erna Berger gemeinsam mit ihren blinden Wanderkameraden Veronika Breuer und Gerald Schiller. Unterstützt wurde das Trio von sieben Sehenden, die den vom Oberösterreichischen Blindensportklub organisierten Ausflug ehrenamtlich begleiteten.
"Die Tour war lang und schwierig. Man muss sich bei jedem Schritt sehr konzentrieren", erzählt Berger. "Man hat immer eine Grundspannung in den Füßen, weil man nicht weiß, was kommt." Der Aufstieg sei anstrengend gewesen – so sehr, dass sie sich "im ersten Moment überhaupt nicht über den Gipfel freuen konnte".
Abstieg mit Schwierigkeiten
Nicht minder herausfordernd war der Abstieg. "Der Rückweg fiel mir schwerer als der Aufstieg. Wir Blinde benötigen für den Aufstieg genauso lange wie für den Abstieg", sagt Berger. "Wenn es steil ist, kann ich beim Aufstieg mit meinen Händen mitgreifen. Beim Hinuntergehen geht das nicht", ergänzt sie. Dadurch sei der Höhepunkt der Wanderung der Tiefpunkt gewesen: nämlich wieder gesund beim Ausgangspunkt angekommen zu sein.
Herausfordernd ist so eine Wanderung auch für die Begleiter, die mit höchster Konzentration bei der Sache sein und auch viel Kondition aufbringen müssen. Bei anspruchsvolleren Bergen wie dem Großen Priel wird das Modell einer Dreierseilschaft angewendet. Je zwei Begleiter sind dabei für eine blinde Person verantwortlich und nehmen die Positionen vorne und hinten ein. Im Falle des Priels wurde die Route zudem bereits vor der Tour von Wanderführer Wolfgang Raudaschl abgegangen, der sie auf Hindernisse und Schwierigkeiten prüfte.
Auch auf dem Rad unterwegs
"Diese Touren zeigen, dass für Blinde sehr wohl viele Dinge möglich sind, wenn sie die passende Unterstützung haben", sagt Berger, die nicht nur auf dem Berg, sondern auch auf dem Rad unterwegs ist. In der Vergangenheit ist sie bereits von Linz aus nach Cuxhaven an die Nordsee sowie nach Venedig geradelt. "Es ist eine Leistung, keine Frage. Aber es machen genügend andere Blinde auch. Es waren bereits vor mir mehrere Blinde auf dem Priel und es gibt auch welche, die anspruchsvollere Berge wie den Traunstein bestiegen haben", zeigt sie sich demütig.
Am Wandern schätzt sie die Gerüche sowie die Geräusche der Natur und die Ruhe. Dass sie den Ausblick vom Gipfel nicht betrachten kann, macht ihr nichts aus: "Es kommt auch vor, dass Sehende einen Gipfel erreichen, die Sicht aufgrund des Nebels allerdings nicht gut ist. Die freuen sich trotzdem darüber, ihr Ziel erreicht zu haben", sagt Berger, die sich schon auf die Langlaufsaison im Winter freut.
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Seit ihr alle schon so derart abgestumpft?
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