Misere um Trauner Straßenbeleuchtung wird Fall für externe Gutachter
TRAUN. Prüfungsausschuss konnte sich auf keinen Bericht einigen, Minderheitenbericht der ÖVP mit Prüfungsauftrag fand aber Mehrheit im Gemeinderat.
Vor rund einem Jahr wurde bekannt, dass die Trauner Straßenbeleuchtung nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht und um 3,9 Millionen Euro modernisiert werden muss - Ausgaben, die so nicht eingeplant waren. Hinzu kamen veraltete und unzureichende Aufzeichnungen über den Zustand der einzelnen Lichtpunkte.
Ein Teil der Sanierungsarbeiten wurde mittlerweile in die Wege geleitet, die Verantwortung für die Misere aber noch ungeklärt.
Der mit der Causa befasste Prüfungsausschuss im Trauner Gemeinderat konnte sich jedenfalls auf keinen gemeinsamen Abschlussbericht einigen. Von neun Mitgliedern war einer befangen, vier haben zugestimmt und je zwei sich enthalten bzw. dagegen gestimmt.
Minderheitenbericht fordert Aufklärung
Die ÖVP hat daraufhin einen Minderheitenbericht in den gestrigen Gemeinderat eingebracht, der mit den Stimmen der FPÖ und der Liste Pro Traun angenommen wurde. „Es ist uns ein zentrales Anliegen, die Ursachen dieser Missstände vollständig aufzuklären und Maßnahmen zu erarbeiten, damit solche Situationen in Zukunft verhindert werden können“, erklärt Sabine Burger, Stadtparteiobfrau der ÖVP Traun. Der Bericht fordert Transparenz und Aufklärung. Adressat ist Bürgermeister Karl-Heinz Koll (VP), der nun einen Prüfungsauftrag an externe Gutachter erteilen wird.
"Wir haben jetzt die Chance, aus der Vergangenheit zu lernen und Traun zukunftssicher zu machen. Diese Chance müssen wir gemeinsam nutzen", sagt Burger.
Lesen Sie auch: Teure Trauner Straßenbeleuchtung: „Überraschung ist das keine“
Die Frage ist noch immer ungeklärt: Was wurde beauftragt (nur billig erhalten oder modernisieren)?