Da waren es nur noch 400: Zahl der E-Scooter in Linz geht stark zurück
LINZ. Mittlerweile nur mehr zwei Verleihfirmen aktiv – Verhaltenskodex wurde erweitert
Zu Spitzenzeiten waren es mehr als 1000, nun hat sich ihre Zahl mehr als halbiert: So sind mittlerweile nur mehr rund 400 E-Scooter von Verleihfirmen in Linz zu finden.
Und mit dem Hochfahren des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft nach dem Corona-Lockdown kehren mit den Modellen von Tier die bunten Roller auch wieder auf die Straßen zurück. Zur Freude der einen, zum Leid der anderen: Denn der Diskussionsstoff ist, seit der erste Anbieter vor rund einem Jahr aktiv geworden ist, nicht weniger geworden.
Stark verringert hat sich jedoch nicht nur die Zahl der E-Scooter, sondern auch jene der Anbieter selbst: So waren vor Beginn der Corona-Krise zuletzt vier davon in der Landeshauptstadt vertreten. Jetzt sind es nur mehr zwei: nämlich Tier und Foama. Das Unternehmen Circ, das vom US-amerikanischen Verleiher Bird übernommen wurde, und der Verleiher Maxmotion haben sich hingegen zurückgezogen.
Keine Verbotskultur
Neuigkeiten gibt es auch beim Verhaltenskodex, der, wie bereits von Vizebürgermeister Markus Hein (FP) angekündigt, nachgeschärft wurde. Die Erstversion des städtischen Regelwerks wurde vergangenen August präsentiert, erarbeitet wurde es gemeinsam mit dem Linzer Stadtpolizeikommando und den Anbietern.
Dem Verhaltenskodex waren, wie mehrfach berichtet, heftige Diskussionen über die E-Scooter in der Stadt vorangegangen. Denn die Liste der Beschwerden war allen voran am Anfang lang: Sie reichte von wild geparkten Rollern, die Geh- und Radwege blockierten, bis hin zur rücksichtslosen Fahrweise mancher Nutzer. Mit der Einführung des Verhaltenskodex nahmen die Beschwerden sowohl bei der Stadt als auch bei der Polizei aber deutlich ab.
Klar sei jedoch weiterhin eines, so Hein: "Verbote wie in Graz sind bei uns kein Thema, aber wir wollen in Linz keine Wegwerf-E-Scooter." Weshalb der Kodex von elf auf sechzehn Punkte erweitert wurde, mit dem Ziel, Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit der Roller weiter zu erhöhen.
Neben den bekannten Geschwindigkeitsbeschränkungen und Vorgaben zum Parken wurde nun in puncto Nachhaltigkeit der Geräte (Stichwort Akkus) und mit Blick auf feuerpolizeiliche Aspekte und Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung nachgeschärft.
Vorgeschrieben ist nun, dass tauschbare Akkus verwendet und Fahrzeuge ohne Verbrennungsmotoren (wie etwa E-Autos) zum Transport der E-Scooter eingesetzt werden müssen. Ebenso gibt es neue Regeln zur Nutzung von Öko-Strom und zum Brandschutz in den Lager- und Reparaturstätten. Zudem ist künftig für jeden Roller ein Nachweis, etwa von der Polizei oder vom ÖAMTC, nötig, mit dem bestätigt wird, dass das Fahrzeug den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung entspricht.
Tier-Manager freut sich
Der Verleiher Tier, mit seinen 300 E-Scootern der größte Verleiher in der Stadt, hat die Zusatzvereinbarung bereits unterzeichnet. "Es freut uns, dass die E-Scooter ihren fixen Platz in Linz gefunden haben", sagt Tier-City-Manager Martin Skerlan. "Die zusätzlichen Regeln unterstreichen auch unsere Bemühungen für die Bewerbung des E-Scooters als modernes und zukunftsorientiertes Verkehrsmittel in der Stadt."
Das Unternehmen stellte bereits im Herbst des vergangenen Jahres auf eine neue, nachhaltigere Modellserie um. Jetzt erhofft man sich damit auch wieder gute Geschäfte.
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Schön, dass sich diese Seuche langsam wieder aus der Innenstadt entfernt.
Schade, dass noch immer 400 herumstehen und herumliegen.