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Die Luftfracht hilft dem Linzer Flughafen durch die Corona-Krise

Von Peter Affenzeller, 01. April 2020, 00:04 Uhr
Die Luftfracht hilft dem Linzer Flughafen durch die Corona-Krise
Flughafen-Vorstand Norbert Draskovits: kaum Passagiere, aber der Flughafen muss offen bleiben. Bild: Volker Weihbold

LINZ/HÖRSCHING. Bis auf Geschäfts- und Ambulanzflüge gibt es kaum Passagiere – Back-up für Wien.

Geisterhafte Stille vor den Check-in-Schaltern, aber emsiger Betrieb bei den Speditionen: Die Corona-Krise schickt die Passagierzahlen des Linzer Flughafens in den Sturzflug, doch offen halten muss er trotzdem. Zum einen als "Krisen-wichtige Infrastruktur" und Heeresflughafen, als Ausweichflughafen für Wien und zum anderen für das starke Luftfrachtgeschäft.

"Normal fertigen wir im März 35.000 Passagiere ab, heuer war mit 10. März Schluss und wir werden kaum auf 25.000 Passagiere kommen", berichtet Flughafen-Vorstand Norbert Draskovits.

Für April hätten die Fluglinien ab dem 24. schon wieder Flugpläne erstellt, doch das sei kaum realistisch: "Es müsste eine Nachfrage geben und Destinationen, wo man hinfliegen kann. Selbst wenn Österreich den Höhepunkt der Krise überstanden haben sollte – für die Zielländer können wir nur abwarten, was überhaupt geht", so Draskovits im OÖN-Gespräch.

Viele Mitarbeiter zu Hause

Die Flughafen-Mitarbeiter sind zum Teil im Homeoffice oder in Kurzarbeit, nur in der Flugsicherung, bei der Feuerwehr und dergleichen läuft der normale Schichtbetrieb täglich von 5.30 bis 23 Uhr weiter.

"Wir haben schon wegen der Grippewelle 65 zusätzliche Desinfektionsmittelspender aufgestellt, das hilft uns jetzt, Ansteckungen zu vermeiden", sagt der Flughafen-Chef. Damit die Rückholflüge für gestrandete österreichische Touristen aus aller Welt nach Wien überhaupt möglich sind, muss Linz als Back-up offen bleiben. Dazu kommen auch zahlreiche Ambulanzflüge mit Unfallopfern, die in den nächsten Wochen sicherlich auch mit Covid-19-Erkrankten durchgeführt werden. Fieber gemessen wird bei ankommenden Passagieren übrigens nicht, aber sie alle müssen 14 Tage in Quarantäne.

Finanziell werde die Krise zwar eine deutliche Spur hinterlassen, aber es gebe Rücklagen, sagt Draskovits. Der Flughafen müsse seine Miete an das Bundesheer weiterbezahlen, doch man könne "mit den Eigentümern (das Land Oberösterreich und die Stadt Linz, Anm.) reden", um etwa deren Dividende heuer auszusetzen.

Speditionen haben viel zu tun

Im Frachtverkehr sind zwar einige Lieferungen für die Automobilbranche ausgefallen, aber insgesamt gibt es für die Speditionen genug zu tun: Diese Woche läuft sogar eine neue Verbindung mit der Türkei an, die auch für den Transport dort produzierter Schutzmasken interessant werden könnte.

Auf die Landerechte der Fluglinien wirkt sich der Krisenbetrieb auf dem Flughafen Linz-Hörsching derzeit nicht aus. Sie bleiben europaweit erhalten.

Hier räumt Draskovits auch mit einer Behauptung von "Fake News" auf: Angeblich seien zu Beginn der Krise Flugzeuge leer kreuz und quer durch Europa geschickt worden, nur um Landerechte nicht zu verlieren. "Das wäre viel zu teuer, so etwas hat sicher niemand gemacht, wenn man die Maschine oder die Besatzung nicht am Zielort gebraucht hat." Jetzt müsse man hoffen, dass ab Mai wieder geflogen werden könne: Dann läuft das für Linz wichtige Chartergeschäft an.

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Autor
Peter Affenzeller

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2  Kommentare
2  Kommentare
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barzahler (7.595 Kommentare)
am 01.04.2020 15:14

Endlich werden diese Sinnlosflüge weniger.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 01.04.2020 12:01

Ohnehin besser für diesen Flughafen, sich auf Fracht zu spezialisieren. Da sind sie wirklich gut!
Sonst nicht und das wird auch nichts mehr.

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