Die Tabakfabrik bekommt einen 100-Meter-Turm
LINZ. Um 160 Millionen Euro werden auf dem Gelände der Tabakfabrik vier Gebäude errichtet, darunter einer der höchsten Türme von Linz.
Ein Hotel mit 180 Betten, Wohnungen, Büros, Geschäfte und Lokale: Das alles wird auf dem Gelände der Tabakfabrik entstehen. Nach der ersten Präsentation vor einem Jahr wurden gestern weitere Details für das Mammutprojekt bekannt gegeben.
So ist der Turm seit dem Vorjahr um 23 Meter "gewachsen": Nun wird er mit einer Höhe von 104 Metern eines der höchsten Gebäude in Linz sein. Drinnen sind im unteren Abschnitt das Hotel, darüber Büros und ganz oben eine Sky-Bar untergebracht. Das Hotel soll von einer Wiener Hotelkette "mit Linzer Wurzeln" betrieben werden, sagt Investor Thomas Bodner. Den Betreiber will er aber noch nicht verraten: "Erst wenn die Verträge endgültig abgeschlossen sind."
Video: Höchster Turm künftig bei Tabakfabrik
"Wie ein Finger, der aufzeigt"
Neben dem Turm sind drei kleinere Gebäude geplant. "Dort sollen Wohnungen, Geschäfte, Büros, aber auch Freizeiteinrichtungen wie ein Fitnesscenter entstehen", sagt Architekt Martin Zechner. Die neuen Gebäude werden auf dem Areal an der Ecke Donaulände/Gruberstraße errichtet. Die Gebäude der Tabakfabrik, die sich derzeit dort befinden, sind nicht denkmalgeschützt und werden abgerissen. Der historisch wertvolle Bereich, der nach den Plänen von Peter Behrens und Alexander Popp in den 1930er-Jahren errichtet wurde, bleibt unangetastet.
Dem Architekten war wichtig, eine Verbindung zwischen Alt und Neu zu schaffen: "Wir wollten die Tabakfabrik zur Stadt hin öffnen." Dabei hatte der Turm eine besondere Bedeutung: "Er soll wie ein freundlicher Finger sein, der aufzeigt." Zwischen den Gebäuden wird ein neues Hauptportal entstehen, um dem Gelände endlich einen erkennbaren Eingang zu geben. Insgesamt werden die vier Gebäude 37.200 Quadratmeter Nutzfläche haben, maximal ein Viertel davon sind Wohnungen.
Derzeit arbeiten die Architekten noch am Vorentwurf, Ende des kommenden Jahres soll der Bau beginnen. In sechs Jahren sollen alle vier Gebäude stehen. Thomas Bodner investiert mit der Bodner-Gruppe insgesamt 160 Millionen Euro. Der Grund gehört weiterhin der Stadt, der Investor erhält ein Nutzungsrecht auf 100 Jahre. Das Unternehmen hat seinen Sitz in der Tiroler Stadt Kufstein und ist als Baufirma und Projektentwickler tätig. Zuletzt entwickelte Bodner ein Hotel-, Büro- und Geschäftsgebäude am Salzburger Hauptbahnhof. Er wird das Linzer Projekt auch nach dem Bau betreiben.
3000 Arbeitsplätze
Die Linzer Stadtpolitik lobte bei der Vorstellung Planung und Abwicklung: "Bisher war die Tabakfabrik ein Fremdkörper, jetzt wollen wir einen neuen Stadtteil schaffen", sagte Bürgermeister Klaus Luger (SP). Vize-Stadtchef Markus Hein (FP) hob die wirtschaftliche Bedeutung hervor. Die Zahl der Arbeitsplätze werde sich auf 3000 verdoppeln: "Dieses Projekt wird weit über die Stadtgrenzen hinaus Bedeutung haben."
Im Dialog mit den Bürgern
Als überraschend positiv und konstruktiv bewertete die Bürgerinitiative „Tabakfabrik – wir reden mit“ jenes Treffen am Montagnachmittag mit Investor, Architekten, Tabakfabrik-Linz-Führung und Bürgermeister Klaus Luger. Denn die Auswirkungen des NeuBau3 auf die Wohnqualität in der angrenzenden Siedlung „Wohnen beim Donaupark“ machen den Anrainern seit einigen Monaten schon Sorgen. Bedenken gibt es vor allem wegen der Verkehrszunahme im Wohngebiet. „Hier besteht die Notwendigkeit zur Verkehrsberuhigung“, sagt Markus Meisinger, Mitbegründer der Initiative.
Beim „höflich verlaufenen“ Gespräch am Vortag der offiziellen Präsentation waren die Anrainer vor allem davon überrascht worden, dass ihnen Bürgermeister Luger zusagte, Ein- und Ausfahrtsmöglichkeiten nochmals prüfen zu lassen. So soll, was gestern bei der Präsentation angekündigt wurde, die Haupteinfahrt von der Ludlgasse zur Unteren Donaulände verlegt werden. Dies müsse allerdings von Experten noch geprüft werden. Der Dialog geht jedenfalls weiter.
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Ein tolles Projekt und eine ideale Ergänzung für das Areal der Tabakfabrik.
Der Standort passt bestens und die Architektur macht einen sehr guten ersten Eindruck.
Passt zu Linz einfach sehr gut.
Kann mir jemand erklären, woher die infantile Begeisterung für dieses und andere 08/15-Hochhäuser kommt? Vor über einem Jahr, als das Projekt präsentiert wurde, war noch die Rede von 81 Meter Höhe (Ergebnis eines europaweiten Bieterverfahrens) , jetzt geht es schon um 104 ! Sind wir hier am Bazar? Hat das Ding Anabolika geschluckt? Warum presst der Investor noch mehr rein? Ist die Stadt Linz wirklich derart schwach und ohne eigener Vorstellungskraft, dass die Investoren machen können, auf was sie Bock haben? Reicht ein Bild von irgendeiner Bar mit Ausblick und die Lust dort ein Cocktail zu trinken um sich von diesem vollkommen willkürlichen Projekt blenden zu lassen? ... Der Standort ist für etwas Höheres ja durchaus OK. Die Art und Weise, wie sich das Projekt entwickelt aber nicht.
@LORENZPOTOCNIK: Sie drücken hier das aus, was Sie selbst eh schon lange wissen und alle anderen, die die Thematik verfolgen, auch: Linz hat KEIN Städtebau-Konzept!
Es wird jeweils von Fall zu Fall völlig konzeptlos und unabhängig von anderen Projekten von einem "Gestaltungs-Beirat" entschieden, ob das jeweilige Projekt gut genug ist. Wenn nicht, wird es ein wenig ausgebessert oder behübscht. Fertig.
Ein Gesamtkonzept: Was wo stehen und hinkommen soll und weshalb und wie sich das am besten zusammenfügt und ergänzt, fehlt vollkommen.
Damit ist der Allmacht der Investoren kein Riegel vorgeschoben, jeder schaut, dass er sein Projekt so profitabel wie möglich durchzieht.
Der BGM und seine Gemeinderäte nicken es immer ab und klopfen sich ob der Zukunfts-Orientierung selbst auf die Schultern.
Das ist aber nichts neues, es geht seit Jahren so dahin, oder?
Alle bisher in Linz neu gebauten Hochhäuser wurden im Umfeld bereits bestehender Bauten errichtet bzw. Passen sich sehr gut ins Umfeld ein.
Kann mir jemand erklären, woher Ihr infantiler Drang kommt, gegen alles und jeden zu sein? Warum heißt Ihr Buch "Potocnik SUCHT Streit"? Am Anfang Ihres Politiker-Daseins fanden Sie noch das eine oder andere Projekt gut. Bruckner-Tower z.B. Dann haben Sie aber schnell gemerkt, dass Ihre egozentrierten Bobo-Jünger Differenzierung nicht goutierten, also schalteten Sie schnell auf tumbes Nein-Plärren. Sind Sie also ein Opportunist? Oder finden Sie Populismus grundsätzlich geil? Warum wird Ihre Wortwahl immer hämischer, arroganter und radikaler? Ist Ihre Persönlichkeit wirklich derart schwach und ohne eigenes Selbstwertgefühl, dass Sie nur schlechtschrei(b)en können, was andere tun? Sachliche Kritik ist ja durchaus OK. Die Art und Weise, wie Sie daraus permanente Rundumschläge um des Rundumschlagens willen machen, aber nicht.
Kann mir jemand erklären, woher Ihr infantiler Drang kommt, gegen alles und jeden zu sein?
Es ist nicht die Persönlichkeit des H.Potocnik, die ihn zu rauererTonart greifen lässt, sondern die Ignoranz, Selbstherrlichkeit und teilweises Unvermögen der
Entscheidungsträger, die resistent für jede Vernunft sind.
Nur Parteisoldaten sind eifrige Claqueure.
Danke für den Kommentar. Vielen gefällt die Konzeption. Abgesehen davon liegt die Zukunft im Hochbau, das wird eventuell irgendwann auch ein Herr Lorenz P. einsehen müssen, obwohls ihm nicht ins persönliche Weltbild passt.
Sie sind leider nur ein einsamer Rufer in der Wüste, in der sich die Zuständigen - egal jetzt wer - jeder für sich in irgeneiner Form ein Denkmal setzen wollen
Großräumiges und "wirkliches" oder gar visionäres Denken über den Tellerrand hinaus ist - wir haben kein Geld ist dafür die übliche Ausrede - nicht gefragt oder vorhanden.
Von ein paar unnützigen Schnapsideen abzusehen.
Andere vernünftigere Projekte werden gleich abgeschmettert. Nur bei der Tabakfabrik dürfens machen, was sie wollen.
Hässlich, abweisend-abschreckend, kantig und unpassend. Nichtssagend, örtlich austauschbar. Bis auf allfällige Baufluchtlinien kein Bezug zum Bestand. Eher Kontrapunkt zum teils geschwungenen Weiß-grün der denkmalgeschützten Bestandsbauten.
Schade, dass das Zara Hadid nicht mehr planen kann. Das hätte dann Bezug auch in der Formensprache und wäre dann auch organischer. ):