Gratis-Straßenbahn: "aktionistisch" bis "lückenhaft"
LINZ. Gemischte Reaktionen auf Lugers Ankündigung einer Gratis-Straßenbahn an Samstagen in der Innenstadt.
Wie berichtet, beantragt die FPÖ für die Gemeinderatssitzung am Donnerstag eine „Aktuelle Stunde zur wachsenden Leerstandsproblematik“ in der Linzer Innenstadt. Am Wochenende ist Bürgermeister Klaus Luger (SP) deshalb mit der Ankündigung einer Gratis-Straßenbahn zwischen den Haltestellen Hauptbahnhof und Biegung vorgeprescht.
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Ein oft eingebrachter Vorschlag
Neu ist die Idee nicht. Schon 2014 machte die FPÖ einen ähnlichen Vorschlag, der damals aber von der SPÖ-Verkehrsstadträtin Karin Hörzing noch als „nicht sinnvoll“ abgelehnt wurde. Ähnlich erging es 2017 Linzplus-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik (damals Neos). Sein Antrag auf eine Gratis-Straßenbahn an den Adventsamstagen scheiterte an der SPÖ und ihrem damaligen Koalitionspartner FPÖ. Diesmal ist die FPÖ wieder dafür. FPÖ-Stadtrat Michael Raml nennt den Luger-Vorstoß „begrüßenswert, aber lückenhaft“. Raml will eine Ausdehnung der Gratis-Straßenbahn auf das komplette Netz innerhalb der Stadtgrenzen.
Sehen Sie dazu auch eine Meinungsumfrage von OÖN TV in der Linzer Innenstadt:
"Es braucht deutlich mehr"
Aktionismus ortet hingegen der für Verkehr zuständige Vizebürgermeister Martin Hajart (VP), zudem Aufsichtsratsvorsitzender der Linz Linien. „Wir bringen beinahe jede Sitzung Vorschläge zur Erhöhung der Frequenz in der Innenstadt ein, die aber alle von der SPÖ abgeblockt oder auf die lange Bank geschoben werden.“ Lugers Gratis-Straßenbahn würde zwar die Frequenz innerhalb der Einkaufszone erhöhen, aber kaum mehr Kunden von außen bringen. „Es braucht hier deutlich mehr, und zwar auf Basis einer umfassenden Frequenzanalyse der Innenstadt“, so Hajart. Die Grünen wiederum wollen die Innenstadt durch den Einzug der Digitaluni in die Post City anstatt des Baus im Grüngürtel attraktivieren.
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Genau!
Seit Jahren versuche ich mit Vorschlägen wie diesem über SAL etwas zu erreichen: "Nachdem immer gefordert wird mehr öffentlichen Verkehr zu benutzen fehlt auf der Strecke Uni - Chemie eine brauchbare Verbindung über die Steyreggerbrücke. Bitte bei den Linz Linien anfragen ob man einmal einen Stadtteilebus einrichten kann und die Linz AG um eine Verbindung von Dornach Richtung Chemie zu Bewegen".
Antwort am 27.10.2022:
Wir haben folgende Rückmeldung von der Linz AG erhalten: Aus Sicht der Linz Linien ist diese Verbindung mit der hochrangigen Straßenbahn und der Linie 25 gut, und wird in Zukunft mit der Linie 13 das Angebot erweitern.
Die Fahrt über Plesching nach Steyregg würde durch dünn besiedeltes Gebiet verlaufen, und damit nur sehr eingeschränkt für wenige Fahrgäste sein.
Aber die verstehen nicht was eine "Verbindung" ist und machen stattdessen auf den Pöstlingberg eine zusätzliche Buslinie in Zeiten des Klimawandels 🤦♂️
Wenn man sich um den öffentlichen Verkehr kümmern will muss man mal ein Konzept haben sowie eine ordentliche Anbindung von Voest und Chemie. Das bisschen Bus, was man da als Linzer hat ist viel zu wenig.
Norden von Linz bis in Chemie und Voest braucht man immer noch 1 Stunde pro Weg für eine Autostrecke von 12 min.
hab vernommen man will sich in Linz auch um die Radfahrwege kümmern,
wenn ich den Hürdenparkour in der Industriezeile sehe
geht die Kümmerei mal wieder wie so oft völlig daneben
viel wichtiger wäre es, dafür zu sorgen, dass die Straßenbahn auch fährt. Und es nicht wegen jeder Pemperlveranstaltung die Landstraße blockiert wird und nur mehr der Schienenersatz fährt.
Immerhin handelt es sich um die wichtigste Nord-Süd Verbindung im öffentlichen Verkehr.
Nicht gratis sonder das Ticket ist gleichzeitig ein Gastrogutschein. Pech halt für alle die ein Jahres-, Monats-, oder Wochenticket haben und das werden die mehreren sein.
Also viel Lärm um nichts.
Das könnte dann mal eine Taktverdichtung bewirken.
Man könnte auch das Grazer Modell machen: Gratis Innenstadtzohne aber (analog dazu) erst ab Goethekreuzung!
Wozu?
Nur Sympathie heischen?
Keine Notwendigkeit.
die schlaue AutofahrerIn sagt:
nicht unnötig eine teure Radarstrafe wegen 4 km/h zu viel in der 30er Zone riskieren - und einfach die Innenstädte meiden.
Das gilt im Großen (Linz) wie im Kleinen (Ried an der Radrarfalle).
Freut mich, wenn Raser:innen die ihr Tempo nicht unter Kontrolle haben, draußen bleiben!
Wenn es nach mir ginge, sollte es noch an viel mehr neuralgischen Punkten blitzen. #keineunverbindlicheGeschwindigkeitsempfehlung!
neujahrsunglücksschweinchen
die Gewerbetreibenden in den Stadtzentren sollten sich im Klaren sein, dass ihre primäre Klientel im Stadtzentrum wohnt - und ihre Betriebe entweder gesundschrumpfen. Oder zusperren.
Dann wirds schön ruhig in der Stadt - wie gewünscht.
Und die anderen kaufen in den EKZ rundherum oder in den Bezirken ein.
Passt doch.
oder?
Anträge anderer Parteien zuerst ablehnen und dann als die eigene Idee verkaufen, das kann der Luger gut. Der Effekt dieser Maßnahme wird sich aber ohnehin in Grenzen halten, denn der Großteil der Fahrgäste ist mit Zeitkarten unterwegs (nur 6% kaufen Einzelfahrscheine). Wichtiger wäre es, dass sich die Politik endlich darum kümmert, dass die Straßenbahn in der Innenstadt nicht zweimal pro Woche durch Demonstrationen und sonstige Veranstaltungen lahmgelegt wird, sodass Fahrgäste auf den ungeliebten Schienenersatzverkehr ausweichen müssen und ihre Anschlüsse versäumen!
Internet, sprich Onlineshopping, und WKZ sind sowieso der Tod aller Innenstädte.
Die immer mehr geschwächte Gastronomie erledigt den Rest.
die Städte wollen die Autofahrer aus ihrem Stadtgebiet draußen halten.
Mit allerlei Mitteln.
Dann darf man halt nicht jammern wenn diese ungewollte Käuferschicht nicht mehr in die Stadt kommt.
Da hilft auch keine Gratisstraßenbahn.
So ein Unsinn. Seit wann will Linz die Autofahrer draußen haben? In Linz wird mit dem Westring -zigtausenden Autos pro Tag Tür und Tor geöffnet!
In Linz wird mit dem Westring -zigtausenden Autos pro Tag Tür und Tor geöffnet?
Ja, eh, aber nur außen rum.
Die Innenstadt hat von dem nichts.
Oder lockt etwa der Westring in die Innenstadt?
Mit dem Bahnhofsknoten ist man direkt in der Innenstadt...
floh1982
Mit dem Westring werden die Autos NICHT IN DIE STADT sondern AN DER STADT VORBEI geführt.
Sie haben den Sinn des Westrings nicht verstanden!
Der Westring hat auch keinen Sinn, außer eine verübergehende (!) Verkehrsentlastung die nach wenigen Jahren wieder aufgefüllt sein wird!
Wer Straßen säht, wird Verkehr ernten.
@better
Die Westring-Trasse beginnt an der Westbrücke. Die Autobahn verläuft bis zum Hauptbahnhof, von wo aus sie im Freinbergtunnel zur Donau führt.
Entlastungen wird es auf der Waldeggstraße, der Donaulände, der Rudolfstraße und der Nibelungenbrücke geben.
Im übrigen Stadtverkehr sind Verkehrszunahmen zu erwarten, auch direkt im Zentrum.
Also, dass der Westring an der Stadt vorbeigeführt wird, davon ist man meilenweit entfernt. Linz besteht nicht nur aus Hauptplatz und Landstraße.
@Floh1982: "So ein Unsinn. Seit wann will Linz die Autofahrer draußen haben?..."
Stichwort: Begnegnungszonen/Verkehrsberuhigung?
Würde man die Autos wirklich aus der Stadt haben wollen würde es keine Begegnungszonen geben. Die gibt es nur weil sie am Papier so wirken, als ob was verändert wurde. Schlussendlich ist aber dort alles beim Alten, merkbare Verkehrsberuhigung gibts dort nicht, ist ja auch nicht gewünscht...
Wollte man die Autos draußen haben, würden mehr Modalfilter und Fußgängerzonen installiert, davon ist man in Linz aber noch Jahrzehnte bis Jahrhunderte entfernt...
Mit dieser Idee kann man überall entlang der Straßenbahn parken und dann bequem Einkaufen.
Sollte doch super für dich sein, oder?
Aber du bist halt ein Suderant
Zuerst betoniert man rund um die Städte alles mit EKZ zu und dann wundert man sich, dass die Innenstädte aussterben.
Wer tut sich denn das an in Linz.
In der Plus-City schwubsdiwubs eingeparkt, eingekauft, ev. noch eine Kleinigkeit gegessen und ab und Tschüss!
Die Zeit spricht leider eine schnelle Sprache!
Daher könnte man auch die gebührenpflicht an Samstagen aussetzten
docHolliday
die Städte verteuern halt das innerstädtische Einkaufserlebnis wo es nur geht.
3 Euro Parkgebühr je Stunde,
am Weg in die Stadt noch per Radarfalle 60 Euro für 34 km/h in der 30er Zone einkassiert....
Dazu dann noch überall Blumenkästen und zusätzliche Ohrwaschln um den Verkehr zu schickan... äh beruhigen...
wie bestellt so geliefert.
Es gibt keine "Radarfallen"
Es gibt Geschwindigkeitsbegrenzungen und arrogante Autofahrer, die meinen, sich an keine Regeln halten zu müssen
Mit 18 bin ich 12 km/h zu schnell gewesen im Ortsgebiet und musste zahlen.
Mein Vater sagte das einzig richtige zu mir: Selbst schuld.
oh nein! eine runde mitleid! strafe bezahlen müssen wenn man zu schnell fährt... wo gibts denn sowas....
der schlaue Autofahrer meidet diese Gebiete einfach.
Er macht einen großen Bogen z. B. um Ried an der Radarfalle.
"Ried an der Radarfalle" - wo die Standorte der Kontrollen angekündigt werden....
https://www.ried.at/BUeRGERSERVICE/Verkehr/Radarueberwachung
Seit wann hat die Stadt Linz ein Einspruchs- oder gar Hoheitsrecht, wenn z.B. Pasching den Bau der Plus-City ermöglicht? Lernens unsere Verfassung.