Halbzeitbilanz in Traun: "Viel Versprochenes gehalten"
TRAUN. Bürgermeister Karl-Heinz Koll zieht positive Zwischenbilanz, Sorgen bereitet aber das Budget.
Bis vergangenen Freitag schaute das Trauner Budget noch gut aus. Dann landete die Vorschau des Krankenanstaltenbeitrags, den jede Gemeinde ans Land zahlen muss, auf dem Schreibtisch von Bürgermeister Karl-Heinz Koll (VP) – und die Aussichten trübten sich ein. Zwischen 1,7 und 2,4 Millionen Euro muss Traun im kommenden Jahr mehr zahlen als heuer – ohne Rücklagen aufzulösen, wird das kaum zu schaffen sein. Doch im Unterschied zu vielen anderen Gemeinden wird es sich ausgehen. "Wir werden keine Abgangsgemeinde, das bekommen wir hin", sagte Koll.
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Klarer Veränderungsanspruch
Seit drei Jahren ist der 35-Jährige Bürgermeister von Traun. Angetreten mit einem klaren Veränderungsanspruch, zog er gestern Zwischenbilanz. "Ich habe viel versprochen und noch mehr gehalten", sagte Koll. So habe es etwa die größte Bürgerbefragung in der Stadtgeschichte gegeben. Diese ist nun Grundlage für viele Vorhaben. Im Verkehr verweist Koll auf bereits erfolgte oder geplante Straßensanierungen und den neuen City-Bus, der im Herbst 2025 starten soll.
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Ein Konzept für die Neugestaltung und Begrünung der Innenstadt soll bis Mai 2025 vorliegen – ein Herzensprojekt für Koll. Die Modernisierung der Straßenbeleuchtung ist am Laufen. Bei der Kinderbetreuung sieht Koll eine große Verbesserung. Jedes Kind über drei Jahre, das die Kriterien erfüllt, habe im Jahr 2024/25 einen Betreuungsplatz angeboten bekommen. Auch die nicht unumstrittene Einrichtung von Flexi-Gruppen verbucht Koll auf der Habenseite. In die Trauner Pflichtschulen werden bis 2027 fast 40 Millionen Euro investiert. Ein großes Projekt der nächsten Jahre ist der Neubau des Hallenbades, der sich durch geringere Betriebskosten auch budgetär rechnen werde.
Ausbau der PV-Energie
Erfolge gab es auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien. 2025 sollen so rund 30 Prozent des Strombedarfs aus eigenen Ressourcen gedeckt sein.
Nicht umgesetzt wird das Wahlversprechen, die Gemeinderatssitzungen per Live-Stream zu übertragen. Der Grund ist ein finanzieller. Laut Koll würden sich hauptsächlich städtische Mitarbeiter die Sitzungen ansehen und dafür seien die Kosten zu hoch.
Ein neuer Stil
Geändert habe sich der Politikstil, die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen sei gut.
Das wird durchaus bestätigt. "Er bemüht sich sehr", sagt Vizebürgermeister Herwig Mahr (FP). Auch der grüne Fraktionsobmann Robert Kabelac sieht eine gute Gesprächsbasis. Leichte Kritik kommt von der SPÖ: Koll habe viel vorgeschlagen, viel geredet, aber passiert sei nicht viel, sagt SP-Vizebürgermeister Peter Aichmayr. Projekte wie die Sanierung der Volksschule in St. Martin hätten andere schon vorbereitet.
Laut Mahr habe Koll, der kein Polit-Profi im eigentlichen Sinn war, "sicher eine Eingewöhnungsphase gebraucht". Das sieht der Bürgermeister ähnlich: "Jetzt bin ich eingearbeitet, jetzt geht es erst richtig los."
Naja , das gemachte Beet war schon durchgelegen und die Spoe hat sichs bequem gemacht, dadurch kann Koll nun neue Akzente setzen !
Ja der Politstil hat sich geändert, es wurden nur die Seiten gewechselt,
aus der SPÖ wurde eine ÖVP gemacht.
In einem Dorf das Fundament zu legen, städtische Ressourcen zu schaffen lag seit 1945 in den Händen der SPÖ.
Die ÖVP mit Bürgermeister Koll konnten
sich in ein gemachtes Bett legen.