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Linzer Innenstadtkonzept: Jetzt reden die Bürger mit

Von Julia Popovsky, 14. September 2023, 17:20 Uhr
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Stadtentwicklungsdirektor Hans-Martin Neumann, Petra Stiermayr (Abteilung Stadtplanung), Planungsstadtrat Dietmar Prammer, Claudia Nutz (Nutzeffekt), René Ziegler (Modul5), Oliver Schulze (Schulze+Grassov) und Jeppe Jensen (Schulze+Grassov) stellten heute den weiteren Projektfahrplan vor. Bild: Stadt Linz

LINZ. Im Oktober und November können sich die Linzer aktiv einbringen. Anfang 2024 folgt eine Klausur mit wichtigen Stakeholdern.

Die Linzer Innenstadt ist schön. Ja. Nein. Weiß nicht. Mit einem "Augenzwinkern" wollen die Projektverantwortlichen für das Innenstadtkonzept die Linzer motivieren, sich aktiv an dem Entwicklungsprozess zu beteiligen.

Im Oktober und November haben sie dazu Gelegenheit, zum einen online via Fragebogen (der Einstieg wird über linz.at möglich sein), zum anderen offline im Innovationshauptplatz. Zusätzlich gibt es am 20. Oktober eine Aktion am Taubenmarkt. "Es sind alle eingeladen, uns ganz konkrete Vorschläge mitzugeben", sagt Projektleiter René Ziegler von der  Modul5 GmbH. Insgesamt sind vier Planungsbüros (neben Modul5 auch Nutzeffekt, Schulze+Grassov und komobile) mit der Konzepterstellung betraut.

"Die Innenstadt muss ein Erlebnis sein", sind sich Ziegler, Claudia Nutz (Nutzeffekt) und Oliver Schulze (Schulze+Grassov) einig. Erlebnis definieren sie aber nicht im Sinne von Entertainment, sondern ganz stark über eine gute Aufenthaltsqualität und die Möglichkeit zur Teilhabe am sozialen Leben. "Im öffentlichen Raum wird die Linzer Kultur für alle Menschen erlebbar", sagt Schulze. Im Herbst 2024 sollen die Ergebnisse vorliegen, für Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SP) markiert dieser Endpunkt gleichzeitig einen Startpunkt. Die Umsetzung der Maßnahmen werde einige Jahre in Anspruch nehmen, zudem brauche es dafür natürlich auch politische Mehrheiten, sagt er.

Herausforderungen stellen

Neben den Bürgern sollen auch Stakeholder aus diversen Bereichen, von der Wirtschaft über Bildung bis hin zum Tourismus, eingebunden werden. Hierfür soll Anfang 2024 eine Klausur stattfinden, kündigt Ziegler an.

Stadtplanungsdirektor Hans-Martin Neumann streicht hervor, dass mit der Freigabe der Westring-Brücke die einmalige Chance geboten werde, den Durchzugsverkehr in der Innenstadt zu reduzieren, vom Konzept erwartet er sich Impulse, wie dies optimal genutzt werden könne.

Mobilität ist neben Freiraum- und Nutzungsfragen eines der großen Themen, die im Mittelpunkt des Strategiepapiers stehen, ein räumlicher Schwerpunkt wird dabei auf die südliche Landstraße, das Neustadtviertel, das Domviertel und den Hauptplatz gelegt. "Man muss sich bestimmten Dingen einfach stellen. Dass es heißer wird im Sommer oder sich der Handel verändert, können wir nicht wegreden", sagt Nutz. Diesen Herausforderungen müsse man offen begegnen. Klar sei auch, dass es in einer Stadt Konfliktpunkte gebe.

Der autofreie Hauptplatz

Einige Pflöcke für das Konzept sind bereits eingeschlagen, zum einen mit laufenden Projekten (darunter die Baumpflanzoffensive) oder bereits getroffenen Entscheidungen. Letzteres zeigt sich am Beispiel Hauptplatz, dieser soll, wie berichtet, mit der Freigabe der Westring-Brücke autofrei werden. Für die Neugestaltung wird ein Wettbewerb ausgerufen, das Konzeptteam soll quasi die Basis für die Ausschreibung (diese soll laut Prammer vor offiziellem Projektende erfolgen) liefern.

Verkehrsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) und Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FP) kündigten heute an, sich stark in die Konzepterstellung einzubringen, hierfür gibt es wiederum eigene Formate. Ein Punkt, den Hajart hervorstrich, ist das Parkraummanagement, Raml ist die ansprechende Gestaltung des Stadtbildes wichtig. 

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Autorin
Julia Popovsky
Redakteurin Landes- und Innenpolitik
Julia Popovsky

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4  Kommentare
4  Kommentare
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HumanBeing (2.131 Kommentare)
am 17.09.2023 07:24

Ist es notwendig Stakeholder zu schreiben statt Interessensgruppe? Klingt ein bisschen sehr abgehoben.

A bisserl runter vom Gas mit sinnloser Verwendung von Fremdwörtern Frau Popovsky, bitte schön.

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human995 (360 Kommentare)
am 14.09.2023 21:14

Ich hoffe, dass die Stadt Linz einmal wirklich mutig ist und die Autos aus der Innenstadt gänzlich streicht. Die Begegnungszonen funktionieren nicht, da mit dem gewaltigen Kraftunterschied zwischen motorisiertem Verkehr und Fußgängern die Kräfte- und damit die Platzverhältnisse fixiert sind (Autofahrer nehmen sich den Platz).

Eine lebenswerte Innenstadt würde konsumfreie Verweilzonen brauchen. Auch Beschattung (durch Bäume) und Entschleunigung (Autoverkehr stresst in einer Begegnungszone und sorgt für Lärm).

Aktuell ist alles grau in grau, die Fußgänger werden auf die kleinen Gehwege gepfercht, die vom Anlieferverkehr als Stellflächen benutzt werden, nebenbei die Autos und die Bim und dazu noch die Hitze, eine lebens- und besuchenswerte Einkaufsstraße sieht leider anders aus.

Ich habe aber die Befürchtung, dass sich die konservativen Kräfte durchsetzen werden und die Autos (auch nicht vom Hauptplatz) verbannt werden. Bleibt dann wieder ein halbgarer Kompromiss den niemand will.

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Floh1982 (2.460 Kommentare)
am 14.09.2023 18:35

Es wäre schon einmal ein großer Fortschritt, dafür zu sorgen dass die Straßenbahn in der Linzer Innenstadt nicht gefühlt jedes 2. Wochenende durch Veranstaltungen oder Demos unterbrochen wird!

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human995 (360 Kommentare)
am 14.09.2023 21:05

Dazu hätte es die 2. Schienenachse gebraucht. Die kommt nicht, da das Land sich aus der Verantwortung gezogen hat. (https://www.land-oberoesterreich.gv.at/213597.htm). Auch die O-Bus-Lösung steht jetzt mit einem großen Fragezeichen im Raum (Luger hat ja schon einmal gesagt, dass O-Busse statt einer Schienenachse keine Option sind, also ist es nicht unwahrscheinlich dass der Kompromiss sein wird, dass O-Busse nun doch nicht kommen).

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