Leonding rüstet sich mit neuem Mobilitätskonzept
LEONDING. Verkehrsberuhigung und Radwegausbau als zentrale Themen – Präsentation der geplanten Maßnahmen im Februar.
Der Durchzugsverkehr ist in Leonding auch abseits der Hauptverkehrsrouten ein großes Thema – und hat dadurch auch im Siedlungsgebiet Konfliktpotenzial.
Weniger wird der Verkehr in der viertgrößten Stadt Oberösterreichs künftig nicht werden, ganz im Gegenteil. Das liegt zum einen am eigenen Wachstum, zum anderen an Projekten außerhalb des Stadtgebietes wie der Westring-Brücke, die 2024 eröffnet werden soll.
Antworten darauf, wie den jetzigen und künftigen Herausforderungen mit und abseits des motorisierten Individualverkehrs begegnet werden kann, soll das neue Mobilitätskonzept der Stadt Leonding liefern. Dieses wurde gemeinsam mit dem Planungsbüro "Planum Fallast Tischler & Partner" erstellt, zudem wurde ein eigener Lenkungsausschuss gebildet. Die erarbeiteten Maßnahmen sollen im Detail, so ist es geplant, am 10. Februar ab 18 Uhr im Doppel:Punkt präsentiert werden.
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Verkehrsberuhigung und der Ausbau der Radwege dabei im Fokus stehen werden. Denn das waren auch jene Themen, die den Bürgern bei den durchgeführten Online-Befragungen und Informationsveranstaltungen besonders am Herzen lagen, wie Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek (SP) sagt.
Mit Blick darauf, wo es neuralgische Punkte und damit Handlungsbedarf gebe, habe sich das schon zuvor bekannte Bild bestätigt. Neben dem Harter Plateau, der Poststraße und dem Bruno-Gallee-Weg wurde etwa auch die Haidfeldstraße genannt. Auch die Landesstraßen wie die Kremstalstraße oder die Salzburger Straße waren des Öfteren im Gespräch. "Hier geht es klassisch um den Durchzugsverkehr und viel um Geschwindigkeitslimits und Verkehrssicherheit", sagt Naderer-Jelinek. Tun könne hier die Stadt kurzfristig nur wenig: "Wir werden diese Anregungen in Gesprächen mit dem Land aber aufnehmen."
Priorität haben nun erst einmal Maßnahmen, die von der Stadt selbst umgesetzt werden können. Eine zentrale Rolle soll dabei eine Art Leitfaden für Verkehrsberuhigungsmaßnahmen spielen. Darin soll die Schaffung von Mehrzweckstreifen genauso enthalten sein wie Durchfahrtsverbote.
Die Bürger sollen weiterhin eingebunden werden, kündigt Naderer-Jelinek an. Sie sollen bei der Präsentation die Möglichkeit haben, ihre Anregungen einzubringen. Wobei die Stadtchefin bereits vorab festhält, "dass das Konzept nicht wieder komplett auf den Kopf gestellt wird". Für den Fall, dass Durchfahrtsverbote schlagend werden, würden diese mit den Anrainern vor Ort gesondert noch einmal besprochen, heißt es weiter.
Die Konzepterstellung im Schatten der Coronakrise sei nicht leicht gewesen: "Die Beteiligung war trotzdem gut, bei den Leondingern ist ein großes Interesse da, aktiv mitzuwirken." Begonnen werden soll mit der Umsetzung der Maßnahmen noch heuer. (jp)