Neuer Kaufmann und neues Konzept sichern Nahversorgung in Ottensheim
OTTENSHEIM. Roland Wöran führt die Nah-und-Frisch-Filiale im Zentrum weiter – mit Selbstbedienung werden die Öffnungszeiten ausgeweitet, Bürger unterstützen Neustart mit Gutscheinkauf.
Ein neues Jahr, ein neues Geschäft: Das ist die Devise von Roland Wöran, der morgen, Mittwoch, "seine" Nah-und-Frisch-Filiale in Ottensheim eröffnet. Er folgt auf Wolfgang Benischko, der seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten hat.
Ursprünglich hatte es Wöran nicht im Sinn, sich mit einer Lebensmittelfiliale ein weiteres Betätigungsfeld zu suchen. Der Waldinger führt bereits zwei Futterhaus-Standorte für Tiernahrung und Zubehör, einen in Perg, einen in Walding (hier mit Post-Partnerschaft). Nach einer erneuten Gesprächsrunde mit den Verantwortlichen der Unigruppe änderte der 53-Jährige aber seine Meinung – auch weil die Gemeinde ihm im Falle einer Übernahme Unterstützung zugesagt hat.
"Sperrt ein Nahversorger einmal zu, macht der vermutlich nie wieder auf", will Wöran mit der Übernahme – er ist als selbstständiger Kaufmann tätig – zur Zentrumsbelebung beitragen. Er sieht in dem Standort viel Potenzial, dieses will er mit einigen Neuerungen heben. So soll ab Februar ein Hybrid-Konzept umgesetzt werden. Neben den Kernöffnungszeiten mit klassischer Bedienung und Kassenbetrieb wird es den Kunden dann auch möglich sein, außerhalb dieser Zeiten im Geschäft einzukaufen. Der Zutritt erfolgt mittels Bankomatkarte, die Bezahlung an der Selbstbedienungskasse. Abgesehen von den Waren in der Frischtheke und alkoholischen Getränken soll das gesamte Sortiment zur Verfügung stehen.
"Guter Frequenzbringer"
Mit diesem Angebot (die Selbstbedienung ist auf 72 Stunden pro Woche beschränkt) wird ein Einkauf auch während der Mittagszeit und in den Abendstunden möglich sein. Am Sonntag ist geschlossen.
Neben den für das Hybrid-Konzept nötigen Adaptierungen sind weitere Umbauten im laufenden Betrieb geplant. Unter anderem soll die Beleuchtung auf LED umgestellt und ein neuer Fahrradständer errichtet werden, um für die Sportler, die entlang des Radweges R1 unterwegs sind, noch attraktiver zu werden.
Knapp 20.000 Euro wurden gesammelt
Auf Vorschlag der Unigruppe wird der Neustart zudem mittels Crowdfunding-Aktion unterstützt. Bis Ende Dezember hatten Kunden die Möglichkeit, Gutscheine zu kaufen, die Mindestabnahmemenge lag bei 300 Euro. Besagte Gutscheine können zu je einem Drittel in den Jahren 2024, 2025 und 2026 eingelöst werden. "Ich freue mich über jede Unterstützung", sagt Wöran.
Auf den Erfolg verlassen wollte er sich aber nicht, die Grundfinanzierung sei unabhängig von der Crowdfunding-Aktion gesichert. Knapp 20.000 Euro sind letztlich durch die Gutscheinkäufe zusammengekommen, Wöran verspricht sich dadurch einen wichtigen Beitrag für eine gute Kundenbindung. "Ich hoffe, dass viele Ottensheimer kommen und nicht außerhalb einkaufen. Einen Nahversorger zu wollen, sollte kein Lippenbekenntnis sein."
Bürgermeisterin Maria Hagenauer (VP) ist jedenfalls glücklich, dass der Standort abgesichert ist, die Schließung hätte einen großen Verlust für das Zentrum und vor allem für die ältere Bevölkerung bedeutet. Der Nahversorger sei ein guter Frequenzbringer auch für die anderen kleinen Geschäfte im Ort, ist sie überzeugt. Für das Crowdfunding hat die Gemeinde mit zwei Info-Abenden die Werbetrommel gerührt.
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