Viele queere Linzer werden im Alltag diskriminiert
LINZ. Trotzdem fühlen sich etwa 88 Prozent der Befragten in Linz wohl, wie eine Befragung der Community ergeben hat.
Um ein realistisches Bild von der Lebenssituation der LGBTIQ*-Community in Linz zu bekommen, hat die zuständige Referentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl (SP) die Stadtforschung mit einer Befragung beauftragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Gleichstellung und Akzeptanz vielfach noch nicht erreicht sind. So geben 78 Prozent der Befragten an, ein- oder mehrmals diskriminierende Erfahrungen gemacht zu haben. Die Erlebnisse reichen von Lächerlichmachen (54,7%) über psychischen Druck (33,6%) bis zu sexualisierten Übergriffen (25,1%) und körperlichen Attacken (15,9%). Die meisten Vorfälle haben sich auf offener Straße (38,2%) oder in öffentlichen Verkehrsmitteln (26%) abgespielt, gefolgt vom Internet (22,9%), der Linzer Nachtgastronomie (20,5%) und dem Arbeitsplatz (19,3%).
Ein Drittel wurde unfreiwillig geoutet
Am Arbeits- oder Ausbildungsplatz hat mehr als die Hälfte der berufstätigen oder in Ausbildung befindlichen Befragten bereits unangebrachte oder obszöne Witze erlebt. Gut ein Drittel wurde bereits einmal unfreiwillig von jemandem in der Arbeit, Schule oder Universität geoutet.
Mehr dazu: LGBTIQ+-Kompetenzzentrum soll im dritten Quartal eröffnen
Je schwerwiegender das Vergehen war, desto mehr Befragte wehrten sich oder suchten Hilfe. Allerdings hat nur etwas mehr als ein Viertel der von körperlicher Gewalt Betroffener Anzeige bei der Polizei erstattet, bei sexualisierten Übergriffen sind es gar nur rund zwölf Prozent. Fast die Hälfte der Betroffenen vermeidet generell manche Gegenden oder Lokalitäten in Linz, um nicht belästigt, bedroht oder angegriffen zu werden. Hier wurden etwa generell die Innenstadt, der Hauptplatz und der Bahnhof genannt. "Für viele queere Menschen sind soziale Ausgrenzung, Vorurteile und Diskriminierung Realität", sagt Patricia Kurz-Khattab, LGBTIQ*-Koordinatorin der Stadt Linz.
Maßnahmen im öffentlichen Raum
Als Stadt könne man sensibilisieren und politische Statements setzen, sagt Blöchl und verweist auf Maßnahmen wie die Beflaggung der Rathäuser und die weitere Sichtbarmachung im öffentlichen Raum – etwa mittels Regenbogenbänken, Zebrastreifen oder Ampelpärchen. Die Community sieht das zu 90 Prozent positiv. Überhaupt fühlen sich 88 Prozent der Befragten in Linz wohl und 65 Prozentschätzen die Stadt als eher oder sehr LGBTIQ*-freundlich ein.
Die Befragung wurde in Zusammenarbeit mit zehn lokalen Interessengruppen und Vereinen anonymisiert durchgeführt. In Summe konnten 327 ausgefüllte Fragebögen ausgewertet werden.
FPÖ will Fokus auf Integration
Auf die Ergebnisse reagiert hat heute FPÖ-Gemeinderätin Patricia Haginger. Die Befragung "mag durchaus berechtigt sein", gehe aber inhaltlich an einem Großteil der Linzer Bevölkerung völlig vorbei. Haginger appelliert an die auch für Integration zuständige Blöchl, den Herausforderungen der Integration nicht aus dem Weg zu gehen.
Ich bin eher genervt davon ständig damit konfrontiert zu werden das ich irgendwelche Meinungen vertreten soll.
Sei doch was du willst aber lass mich damit in Ruhe.
Es ist doch egal als was du dich fühlst. Es muss dir passen Ned andere.
Genauso sollen die die Klappe halten die gender nicht mögen. Interessiert auch niemanden.
um das geht's ja, queere Menschen werden ständig blöd angemacht, obwohl sie nur ihr Leben leben.
ich musste mir für einen Kuss noch nie etwas anhören lassen, meine Freundinnen schon
2 Freundinnen von uns sind verheiratet. Hände halten tun sie in Linz nicht mehr.
Es ist erstaunlich, wieviele Menschen sich erdreisten, einen Kuss oder Hände halten eines lesbischen Paares zu kommentieren.
Es ist schon fast eine Schande, scheints, wenn man nicht mindestens warm ist.
Prinzipiell bräuchten nur die FPÖ-Wähler und manche so mit Ihren Mitmenschen umgehen wie sie sich für sie selbst gerne hätten, dann hätte man schon mehr Wertschätzung gegenüber den Mitgliedern dieser Community.
Wir ham Probleme...
Vielleicht sollte man an der Stelle mal aufklären dass es keine "queere Community" in dem Sinne gibt.
Es gibt zwar Homosexuelle, Transsexuelle, etc., aber die treffen sich nicht alle einmal die Woche bei einem Stammtisch oder sind in einem Geheimbund oder so.
Zudem vertreten jene die sich offiziell gerne als Vertreter dieser Community aufspielen keinesfalls all diese Leute.
Die wurden nie zum "Klassensprecher" gewählt sondern sind aus welchen Gründen auch immer der Meinung sie könnten einfach für alle sprechen.
Das mit Umfragen ist immer so eine Sache.
Möglicherweise glauben manche auch einfach dass das schlechte Benehmen des Gegenüber mit ihrer sexuellen Orientierung zusammenhängt ohne dass das stimmt.
Ich wurde auch schon schlecht behandelt.
Als weißer, heterosexueller Mann habe ich halt keinen Minderheitenstatus auf den ich das schieben kann.
Manchmal im Leben begegnet man einfach unfreundlichen Menschen.
Das bedeutet nicht automatisch Diskriminierung.
es macht schon einen Unterschied ob ich zu dir Schwuchtel sage und es eben nicht zutrifft
Oder zum dem der es wirklich ist, dann ist das persönlich treffend
Mal sehen obs wieder gelöscht
Ist schon klar.
Aber manche glauben dass wenn sie einen Job nicht bekommen, vom Arzt unfreundlich behandelt werden oder sie jemand (vermeintlich) seltsam ansieht, das dass einzig und alleine daran liegen kann das sie nicht hetero sind.
Man sagt ja "wer als einziges Werkzeug einen Hammer besitzt der neigt dazu jedes Problem als Nagel zu betrachten".
Soll heißen, manche sind so auf ihre nicht normgerechte Sexualität fokussiert, dass sie meinen alles was ihnen schlechtes passiert hänge automatisch damit zusammen.
stimmt zu 100 Prozent diese Aussage
Man sich nicht outen, es geht auch anders
Wieviele Queere Personen gibt ein Linz?
sicher nicht soviele wie man derzeit wohl gerne hätte...
Bio...
Zu viele....
Deutschlandweit bezeichneten sich ca. 7 % der Menschen als lesbisch, schwul, bisexuell, trans, inter oder queer, in den Großstädten bis zu 10 %.
81,8 % der Linzer Bevölkerung sind älter als 19 Jahre, das macht bei aktuell 212.538 Einwohnern und dem 7 %-Ansatz ca. 12.000 Erwachsene.
„Queer“ ist im Übrigen eine Art Regenschirm-Begriff für alle, die sich nicht zur heteronormativen Mehrheitsgesellschaft zugehörig fühlen – sondern zu einer queeren Community.