Von Rot zu Schwarz: Premiere für ÖVP in Traun
TRAUN. Ex-Stadtmarketingchef Koll holte sich den Sieg.
Es war spannend und durchaus konfliktbeladen: das Rennen um den Bürgermeistersessel in Traun. Auch dort wurde gestern eine "rote" Hochburg umgefärbt, der amtierende Bürgermeister Rudolf Scharinger (SP) abgewählt.
Die Freude über den Sieg ist bei Ex-Stadtmarketingchef Karl-Heinz Koll, der für die ÖVP angetreten war, riesengroß: "Damit haben wir jedenfalls Geschichte geschrieben." Doch nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft ist es, die Koll wichtig ist, wie er betont. "Ich möchte mich bei allen, die mich unterstützt haben, bedanken, ich habe so viele Nachrichten bekommen, das wird Tage dauern, bis ich die alle beantwortet habe." Mit Blick auf seine künftige Arbeit als Stadtoberhaupt sei eines klar: "Es gibt viele Bereiche, die wir angehen müssen."
Scharinger auf Tauchstation
Wie der scheidende Bürgermeister Scharinger nun seine politische Zukunft anlegen will, ist offen, er war am gestrigen Wahlabend für die OÖNachrichten für keine Stellungnahme zu erreichen. Auch bei der Sitzung der Gemeindewahlbehörde ließ er sich entschuldigen und schickte als Vertretung seinen Vizebürgermeister.
Zur Entspannung des ohnehin angespannten Klimas in der Stadtpolitik dürfte das wohl kaum beitragen. Wie berichtet, gab es zuletzt Aufregung, weil Koll noch vor der Stichwahl eine Klage von Scharinger ins Haus flatterte. Der Grund: die Streitigkeiten rund um die private Tiefgarage im Beserlpark nahe dem Schloss.
Fakt ist, dass sich nicht nur an der Spitze einiges ändern wird, sondern auch in der künftigen Gemeinderatszusammensetzung: Die ÖVP hat deutlich zugelegt und kommt auf 12 Mandate, die SPÖ hat mit leichten Verlusten dort mit 13 Mandaten die Nase knapp vorne.