Mädchen im Parkbad sexuell belästigt: Burschen sind erst elf und zwölf Jahre alt
LINZ. Die Polizei hat jene Burschen, die zwei Mädchen am Montag im Linzer Parkbad begrapscht haben, ausgeforscht. Die Linz AG reagiert auf den Vorfall und verdoppelt das Sicherheitspersonal.
Nach jenem Vorfall im Linzer Parkbad, bei dem am Dienstagnachmittag zwei Mädchen von Burschen mehrmals sexuell belästigt wurden, konnten gestern die verdächtigen Jugendlichen von der Polizei ausgeforscht werden.
Die beiden elf und zwölf Jahre alten Burschen, die aus Nordmazedonien bzw. Syrien stammen und in Linz wohnen, zeigten sich laut Polizei geständig. Beide wurden im Beisein der jeweiligen Mutter zum Sachverhalt einvernommen. Aufmerksam auf die beiden wurden zwei Polizistinnen des Stadtpolizeikommandos, die gestern im Parkbad nach den Tätern Ausschau gehalten hatten. Aufgrund der Beschreibung durch Opfer (u. a. trug einer eine rote Badehose) erkannten sie die beiden wieder und konfrontierten sie mit dem Sachverhalt.
Aufgrund ihrer Strafunmündigkeit drohen den beiden Beschuldigten laut Polizei außer einem Bericht an die Staatsanwaltschaft keine strafrechtlichen Konsequenzen.
Die Linz AG als Betreiberin des Parkbades sprach jedoch gegen die beiden ein Bäderverbot aus.
Zudem verdoppelt die Linz AG die Zahl der Sicherheitsleute. Ab Mittwoch werden neben dem geschulten Bäderpersonal vier Sicherheitsfachleute in Unform im Einsatz sein. Die Bademeister und die Securities werden nicht nur auf den Freiflächen patrouillieren, sie stehen den Badegästen auch als Ansprechpartner zur Verfügung, teilte die Linz AG am Dienstag mit. Im Bedarfsfall wird die Polizei hinzugezogen.
Linz AG bedauert den Vorfall
Von der Linz AG heißt es, man bedauere den Vorfall. Die Mädchen, die von mehreren Jugendlichen an Hintern und Brüsten begrapscht worden waren, hätten vollkommen richtig reagiert, indem sie sich an die Bademeister wandten. Diese schritten ein und kontaktierten die Polizei, die kurz darauf eintraf und mit den Ermittlungen begann. An die Badegäste ergeht die Bitte, achtsam zu sein und bei Problemen sofort das Personal zu verständigen oder direkt die Polizei zu kontaktieren.
Burschen bedrängten Freundinnen
Für die beiden Teenager hätte es ein entspannter Nachmittag bei sommerlichen Temperaturen im Linzer Parkbad werden sollen, der dann aber mit einem Polizeieinsatz endete. Wie berichtet hatte eine Gruppe von Burschen im Alter zwischen 11 und 14 Jahren die Freundinnen gegen 16.40 Uhr angesprochen und durch anzügliche Bemerkungen belästigt. Als die Burschen aufdringlich wurden und die 13-Jährigen am Gesäß anfassten, wechselten die Mädchen den Liegeplatz.
Verfolgt und angegrapscht
Damit aber nicht genug: Die männlichen Jugendlichen folgten den Mädchen sogar ins Wasser und bedrängten sie dort weiter. Mehrmals fassten sie den 13-Jährigen an Gesäß und Brüste. Als sich die Opfer an den Bademeister wandten, alarmierte dieser sofort die Polizei. Zudem machte er Fotos von den beiden unbekannten Burschen, als sie das Parkbad verließen.
Die Linzer ÖVP hat nach dem Vorfall gefordert, dass sich das Parkbad an der von Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) initiierten Awareness-Kampagne "NO GO" gegen sexuelle Belästigung beteiligt. Denn dabei würden "Mitarbeiter der Badeanstalten auch als Ansprechpartner für betroffene Mädchen und Frauen sowie besorgte Badegäste ausgebildet", so Vize-Bürgermeister Bernhard Baier. FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml wiederum hat die "sofortige Einrichtung eines uniformierten Sicherheitsdienstes in Linzer Bädern" verlangt.
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